Edingen

In Edingen gibt es bald einen neuen Hofladen mit Café

Der Edingern "HelDenHof" will seinen bestehenden Hofladen durch den Umbau einer Scheune am RNV-Betriebshof ersetzen. Dort soll neben einer Ladenfläche auch ein Café entstehen

Von 
Filip Bubenheimer
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Diese Scheune in der Nähe des RNV-Betriebshofs in Edingen wird zu einem Hofladen mit Café umgebaut. © Filip Bubenheimer

Viele Landwirte schaffen sich mit dem Direktverkauf ihrer Produkte am Automaten oder im Hofladen ein Extra-Standbein. Allein in Edingen finden sich drei Hofläden. Helmut und Dennis Koch vom Edinger „HelDenHof“ betreiben in der Grenzhöfer Straße einen davon. Ihn wollen sie nun durch einen Laden samt Café in ihrer alten Scheune gegenüber dem Straßenbahn-Betriebshof ersetzen. Am Mittwoch hat der Gemeinderat beschlossen, dem Vorhaben sein Einvernehmen zu erteilen. Nun fehlt vor allem noch die Baugenehmigung des Landratsamts, mit der nach einer positiv beschiedenen Bauvoranfrage aber zu rechnen ist.

Der alte Hofladen „platzt aus allen Nähten“, sagt Dennis Koch. In der Grenzhöfer Straße fehle es an Ladenfläche und Parkplätzen, auch einen behindertengerechten Eingang gebe es nicht. In ihrer Scheune rund 250 Meter südöstlich des Bahnübergangs wollen die Kochs daher auf 140 Quadratmetern einen größeren Hofladen und ein Hofcafé mit 40 Sitzplätzen einrichten.

Das Konzept des Ladens wird sich Dennis Koch zufolge nicht ändern – neben den eigenen Erzeugnissen werde man auch zugekaufte Produkte aus der Region anbieten. Auf Kundschaft hoffen die Kochs auch unter den Radfahrern, die den Weg entlang der Schienen nutzen. Mit dem Bau des Radschnellwegs Heidelberg-Mannheim auf dieser Strecke dürften es noch mehr werden.

Helmut Koch, für die Fraktion UBL-FDP/FWV im Gemeinderat, musste bei der Beratung des Vorhabens wegen Befangenheit im Zuschauerraum Platz nehmen. Bei seinen Ratskollegen fand das Vorhaben Anklang: Es sei ein „tolles Projekt“ (Lukas Schöfer, CDU) und eine „Bereicherung für den Ort“ (Thomas Hoffmann, Offene Grüne Liste), die dem Wandel in der Landwirtschaft Rechnung trage (Ulf Wacker, fraktionslos). Bürgermeister Florian König (CDU) befand, derartige Vorhaben brächten den Ort voran, gleichzeitig sicherten sie das Einkommen der Landwirte. Alexander Jakel (SPD) wünschte sich Cafés mit Sitzplätzen nicht nur in Edingen, sondern auch in Neckarhausen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zwar einstimmig zu. Thomas Hoffmann (OGL) äußerte aber Zweifel, ob die vom Landratsamt kalkulierte Zahl von elf Parkplätzen nötig sei. Die ÖPNV-Anbindung sei sehr gut, zudem könnte zu viel Autoverkehr den Radfahrern auf dem Schnellweg in die Quere kommen.

Diskussion um Stellplätze

Diesen Bedenken schlossen sich die anderen Gemeinderäte nicht an. Bürgermeister König betonte, gerade wegen des Radschnellwegs müsse „wildes Parken“ vermieden werden – wichtiger sei es daher, nicht zu wenige Stellplätze zu schaffen. Stephan Kraus-Vierling (UBL-FDP/FWV) sah wegen der kurzen Distanz zwischen Bahnübergang und Scheune kein großes Konfliktpotenzial. Auch Lukas Schöfer (CDU) hielt die Zahl der Stellplätze für unproblematisch; falls notwendig, könne man es dem Eigentümer überlassen, ihre Zahl an den Bedarf anzupassen.

In den Beschluss aufgenommen wurde der Vorschlag, bei Stellplätzen auf Wasserdurchlässigkeit zu achten. Dennis Koch zufolge ist dies ohnehin geplant. Auf einen Zeitplan für das Projekt legt sich Koch nicht fest. Erst wolle er die nötigen Genehmigungen abwarten. Er hoffe aber, Ende des Jahres mit ersten Baumaßnahmen beginnen zu können.

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