Edingen Neckarhausen. Die Arbeiten zur Erschließung des neuen Gewerbegebietes an der Speyerer Straße in Edingen-Neckarhausen laufen weiter nach Plan. Das hat Vorstand Thomas Dopfer von der Kommunalprojekt AG in Bruchsal in dieser Woche bei einem Ortstermin bekräftigt. Sein Unternehmen hat die Federführung für die Entwicklung des rund 2,7 Hektar großen Gebietes an der Speyerer Straße. Auf den fast 30 Grundstücken können sich neue Firmen ansiedeln oder bereits in der Gemeinde vorhandene Unternehmen Erweiterungsflächen finden.
Bordsteine lassen schön die Straßen erkennen
Rund ein halbes Jahr nach Beginn der Arbeiten ist schon deutlich zu sehen, wie das Gewerbegebiet später einmal aussieht. Bordsteine zeigen an, wo Gehwege und Fahrbahn entstehen. Sinkkästen lassen erkennen, auf welches Niveau sich die Straßen noch heben. Wasser und Abwasser sind bereits verlegt, ebenso Kabel für Strom und für die Telekommunikation. Der komplette Bereich erhält Glasfaser für schnelle Datenübertragung – für Unternehmen heute ein Muss.
Und Erdgas? Das ist nicht vorgesehen. Eine Art der Energieversorgung, die sich angesichts des Klimaschutzes überholt hat. Wer hier investieren will, muss nicht nur bereit sein, 275 Euro pro Quadratmeter zu zahlen, sondern auch ein zukunftsfähiges Konzept vorlegen.
Ökologisch muss dabei das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 verfolgt werden. Eine Begrünung der Privatgrundstücke ist verbindlich vorgesehen, und zwar zu 20 Prozent der als Gewerbegebiet festgesetzten Fläche. Dächer ab einer Größe von zehn Quadratmetern und geschlossene Fassadenflächen ab 40 Quadratmetern sind ebenfalls zu begrünen.
Kommt auf die Kreiselmitte ein Kunstwerk?
In Sachen Grün kommt bei der Begehung schnell auch der Kreisel zur Sprache – jenes Bauwerk, das einen stolzen Durchmesser von 32 bis 34 Metern hat. Denn noch ist die Speyerer Straße eine Landstraße, und da verlangt das Regierungspräsidium entsprechende Fahrbahnbreiten. Relativ frei ist die Gemeinde hingegen bei der Gestaltung des Innenkreises, der immerhin noch einen Durchmesser von 26 Metern hat. Das lässt viel Raum für Ideen.
„Wir setzen da auf eine arten- und blütenreiche Bepflanzung“, stellt Gemeinderat Thomas Hoffmann von der Offenen Grünen Liste (OGL) dazu vorsorglich fest, die ja ohnehin eigentlich gegen das Gewerbegebiet war. In diesem Punkt aber gibt es Entwarnung. „Wir wollen ja etwas für die Bienen tun“, unterstreicht Dopfner. Herbert Stein, der sich um die Grünflächen der Gemeinde kümmert, untermauert diese Absicht später gegenüber dem „MM“ und verweist auf einen eigenen Wasseranschluss in der Kreiselmitte, der eine regelmäßige Bewässerung der Vegetation erlaubt.
Provisorischer Zebrastreifen geplant
Ob es über Pflanzen hinaus eine Gestaltung gibt, wird die Diskussion der kommenden Wochen oder gar Monate zeigen. Bekanntlich gibt es an vielen Stellen in der Region anspruchsvolle Kunst an markanten Knotenpunkten, so etwa das Standbild des Heiligen Martin von Andreas Helmling in Ladenburg oder die Werke von Kurt Fleckenstein in Ladenburg (Benz-Patentmotorwagen), Ilvesheim (Welle) und Heddesheim (Eingangstor).
Mehr noch als die Gestaltung dürfte derzeit vor allem die Verkehrsführung interessieren. Denn trotz der Bauarbeiten bleibt die Straße stets offen. „Die Leute müssen sich ja auch bewegen“, weiß Dopfner. Deshalb soll auch der halbfertige Kreisel bereits befahrbar sein. Was aber bislang geduldet war, geht künftig laut Dopfner gar nicht mehr: Fußgänger und Radfahrer müssen im Bereich der Baustelle den ausgeschilderten Umweg nehmen. Damit sie sicher die Straße queren können, soll es einen provisorischen Zebrastreifen mit gelber Markierung auf der Fahrbahn geben.
Bürgermeister erwartet Verbesserungen im Verkehr
„Baustellen bringen eben Umstände mit“, wirbt auch Bürgermeister Florian König um Verständnis. Am Ende hätten schließlich alle etwas davon, betont er. Dazu zählen auch ein Geh- und Radweg entlang der Speyerer Straße und die sichere Querungsmöglichkeit rund um den Kreisel. Letzterer macht es außerdem in Zukunft einfacher für die Kunden der Verbrauchermärkte im bereits vorhandenen Gewerbegebiet, wenn sie zurück auf die Straße in Richtung Stahlkreuzung wollen.
Dort, wo der Gehweg am Kreisel bereits gepflastert ist, erkennt man auch die weißen, profilierten Steine, die Sehbehinderten und Rollstuhlfahrern die Orientierung und das Leben erleichtern sollen. Auf die insektenfreundliche Beleuchtung werden sie und alle anderen allerdings noch ein wenig warten müssen. „Die montieren wir erst, wenn alles fertig ist“, erklärt Dopfner.
Zu groß sei sonst die Gefahr, dass sie vorher schon in Mitleidenschaft gezogen werde. Ein windschief in der Landschaft stehender Laternenmast zeigt, wie recht er damit hat.
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