Was tun im Krisenfall? Um diese Frage zu beantworten, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde Edingen-Neckarhausen zusammen mit EnBW- Krisenexperten im vergangenen Jahr damit begonnen, verschiedene Bedrohungsszenarien zu diskutieren und Lösungsstrategien dazu zu entwickeln. Die Ergebnisse hat die EnBW in einem Krisenhandbuch festgehalten. Dieses übergab Andreas Stampfer, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, nun offiziell an Bürgermeister Florian König und Marcus Heinze von der Stabsstelle für politische Gremien, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung.
„Die möglichen negativen Folgen klimatischer Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die natürliche Umwelt, sondern auch auf kritische Infrastrukturen und den ganz normalen Alltag“, schreiben die Gemeinde und EnBW in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Von unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien wie Hochwasser, Unwettern oder langanhaltenden Stromausfällen könne auch Edingen-Neckarhausen betroffen sein – und müsse dann handlungsfähig bleiben. Gemäß Artikel 5 des Katastrophenschutzgesetzes sei es Pflicht jeder Kommune, ein Notfallmanagement zu entwickeln.
„Hoffen, wir bleiben verschont“
„Mit dem Krisenhandbuch sind wir nun für den Notfall sehr gut gewappnet und können in Notsituationen zügig und angemessen reagieren“, wird Bürgermeister König in der Mitteilung zitiert. „Wir hoffen natürlich, dass wir von den beschriebenen Ereignissen verschont bleiben. Gerade die aktuellen politischen Ereignisse zeigen uns, dass in Krisenzeiten eine gute Vorbereitung unumgänglich ist.“
Kommunalberater Andreas Stampfer zeigte sich erfreut, dass die EnBW-Experten ihr Know-how einbringen konnten: „Das ist ein weiteres Zeichen unserer sehr guten Zusammenarbeit.“ Bereits 2022 hatte die Gemeinde beschlossen, für die komplexe Aufgabe die Fachleute ins Boot zu holen. Gemeinsam wurden dann in drei Workshops unter anderem Risiken analysiert, Einsatz- und Alarmierungspläne erstellt und eine Krisenkommunikationsstrategie festgelegt. Auch die Notstromversorgung von wichtigen Schutzzielen sowie die Bevölkerungswarnung wurden betrachtet, wie es in der Mitteilung heißt. Ergebnis sei nun das auf die Kommune zugeschnittene Handbuch, das ständig weiterentwickelt und angepasst werden soll. Es enthält demnach „alle wichtigen Informationen und Arbeitsmittel in der Krise“. So könne im Ernstfall schnell, professionell und effektiv reagiert und gehandelt werden.
„In den nächsten Monaten ist eine Krisenübung geplant, um das Handbuch auch gleich in der Praxis auf ,Herz und Nieren’ zu testen und die daraus resultierenden Ergebnisse in die Krisenstabsarbeit einfließen zu lassen“, kündigte Marcus Heinze an.
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