Edingen-Neckarhausen

„Dorf-Rock“ die fünfte - und auch die letzte?

Das fünfte Dorf-Rock-Festival erlebte mit nur 50 Besuchern eine enttäuschende Resonanz. Auch sonst sieht es nicht gut aus für die Jugendarbeit in Edingen-Neckarhausen: Die beiden Planstellen stehen politisch auf dem Prüfstand.

Von 
Michael Schäfer
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Werner Kaiser bei seinem „definitiv letzten Dorf-Rock“. © Michael Schäfer

Die 2020 erfolgreich gestartete Veranstaltung mit regionalen Bands könnte möglicherweise am letzten Samstag mit ihrer fünften Auflage zu Ende gegangen sein. Der Hauptorganisator dieser Events, Jugendsozialarbeiter Werner Kaiser, geht im Dezember in den Ruhestand. Das dürfte nicht nur beim Dorf-Rock, sondern in der gesamten Jugendarbeit der Gemeinde eine gehörige Lücke hinterlassen.

Durch die bisherige Infrastruktur des JUZ „13“ war die fachliche und pädagogische Betreuung der Jugendlichen durch zwei Fachkräfte täglich gesichert. Das Angebot des JUZ bezieht die Gestaltung der Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen ebenso ein wie Beratung der Kids in Alltagsfragen und Problemen aller Art. Das kommunale Jugendzentrum „13“ Edingen-Neckarhausen (JUZ 13) besteht bereits seit dem 1. März 1975.

Stellen auf dem Prüfstand

Doch hier kommt die Politik ins Spiel. Die beiden Stellen stehen noch auf dem Prüfstand und müssen je nach Entscheidung des Gemeinderates im September neu ausgeschrieben werden. Eine Unterschriftenaktion dafür läuft.

Kaiser, der seit 1988 im Dienst der Jugend in der Doppelgemeinde steht, betont im Gespräch mit dem „MM“: „Es ist doch offensichtlich, dass eine solch komplexe Betreuung im kommunalen Rahmen für eine einzige Person nicht zu bewältigen ist“. Der zweite Verantwortliche, Erzieher Arne Heid, ist Anfang Mai in den Hort Neckarhausen gewechselt.

Die Bewirtung und Organisation des 5. Dorf-Rock Festivals am Samstag lag wieder in den Händen von Förderclub (FOEN), KulturInitiative (KIEN), und Jugendzentrum (JUZ). Mit der bewährten Küchen- und Service-Crew funktionierte die Verpflegung wieder bestens. Musikalische Mitwirkende waren die bekannten einheimischen Bands Eastbound Train, Friday Underground und die Pusch-Band. Am Mischpult agierten Philipp Schäfer und Dieter Rubach.

Nur wenige Besucher

Die Leidenschaft, mit der die Bands des Tages mit Dauerbrennern der Folk-Rock-Geschichte agierten, wurde durch die diesmal deutlich geringere Resonanz von Musikliebhaber kaum belohnt. Doch der Enthusiasmus der gerade einmal 50 treuen Fans wog das auf, so dass beim Mitsingen und Tanzen ordentlich Stimmung aufkam.

Kaisers Dank gebührte für Unterstützung noch dem örtlichen Bauhof, „der sich wieder selbst übertroffen hat“, sowie dem Rote-Kreuz-Ortsverein Edingen, der mit Yvonne und Thomas Reuter vor Ort war.

Kaiser erholt sich erstmal nach offiziellem Dienstende „von den Strapazen über 40jähriger haupt- und ehrenamtlicher Sozialarbeit in verschiedenen Städten, Institutionen und Vereinen“ auf zwei bereits geplanten Weltreisen mit Flugzeug, Schiff und Zug. „Einmal links um den Globus, einmal rechts rum.“

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