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Diese besondere Tradition gibt es bei der Kerwe in Neckarhausen

Noch bis zum Montag kann auf der Kerwe in Neckarhausen gefeiert werden. Den Auftakt machten traditionell drei Böllerschüsse - außerdem gibt es einen kleinen Seitenhieb gegen die Ortspolitik

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Sylvia Osthues
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Der Moment eines Kanonschusses: Damit hat die Kerwe weithin hörbar begonnen. Alle Altersklassen kommen dabei auf ihre Kosten. © Sylvia Osthues

Neckarhausen. „Let‘s get rocked!“ hieß es am Samstagabend in Neckarhausen: Finest Shades of Grey, die Rock-Cover Band aus der Rhein-Neckar Region, hat auf der Kerwe das Publikum mit zahlreichen Klassikern bestens unterhalten. Die sieben Musiker der Band Finest Shades of Grey sorgten mit Klassikern (unter anderem von ZZ Top und der Spider Murphy Gang) bis in die späten Abendstunden für eine ausgelassene Stimmung. Insgesamt warten auf die Gäste drei tolle Tage auf dem Parkplatz des Freibades, die Veranstaltung läuft auch noch an diesem Montag. Das Programm mit viel Live-Musik, mit Angeboten von Schausteller Uwe Müller und kulinarischen Leckereien der Vereine sorgt für ein reges Treiben und eine tolle Stimmung.

Neckarhusen. 31.08.24 | Eröffnung der Kerwe. Mit Bollerschüssen wird auf die Kerwe aufmerksam gemacht. Im Karussell freut sich der Michel Bild-ID 518 | Markus Proßwitz 01SEP24 / Photo-Proßwitz © Markus Prosswitz / Photo-Proßwi

Viele prominente Gäste aus der Region mit dabei

Dabei legen die Veranstalter, der FC Victoria (FCV) und der Gesangverein Neckarhausen (GV), viel Wert auf Tradition. Mit drei lautstarken Böllerschüssen taten FCV-Vorsitzender Tobias Hertel, GV-Vorsitzender Christian Rosenzweig und Bürgermeister Florian König am Kerwe-Samstag weithin hörbar kund, dass das Fest eröffnet ist. Hertel dankte dem Zweiten Vorsitzenden der Schützengesellschaft, Roland Müller, der diese schöne Tradition wieder ermöglichte. Zum anschließenden Fassbieranstich konnte der FCV-Vorsitzende auch den Bundestagsabgeordneten Alexander Föhr (CDU), Ehrenringträger Georg Kohler, Bürgermeister a.D. Roland Marsch sowie Neu- und Altgemeinderäte begrüßen.

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Bürgermeister König würdigte das Engagement der Vereine, Schausteller und Kollegen vom Bauhof, „die bei Vor- und Nachbereitung einiges leisten, damit die Bevölkerung Kerwe feiern kann“. Markus Schläfer, Vorsitzender des Kultur- und Heimatbunds, dankte den Vereinen für ihr Engagement. Begonnen habe die Kerwe 1960 mit einer Straußwirtschaft des Karnevalvereins Kummetstolle. Der FC Victoria habe eine lange Durststrecke überbrückt und es jetzt seit 2020 zusammen mit dem GV Neckarhausen ermöglicht, dass man dieses Brauchtum und diese Tradition weiter pflegen kann. Es folgte die Inthronisation der „Kerwe-Schlumbl“ - in diesem Jahr unter dem Motto „Einkaufen vor Ort“, versehen mit mehreren Fragezeichen. „Denn seitdem der letzte Bäcker vor Ort aufgehört hat, haben wir nicht mehr so arg viele Möglichkeiten“, meinte Hertel. Vor dem Fassbieranstich wurden die Kerwegaben „Weck, Worscht un Woi“ an den Bürgermeister und den Vorsitzenden des Kultur- und Heimatbundes übergeben. Danach griff Florian König den Hammer und trieb den Zapfen mit einem Schlag ins Fass.

METADATEN aus dem DC-Upload-Tool: Bildtext: Neckarhausen, 31.8/1.9.: Bilder von der Kerwe Hochgeladen von: Torsten Gertkemper / MM-Redaktion (t.gertkemper-besse@mannheimer-morgen.de) Bildrechte: 1.) Ich bin berechtigt, die hochgeladenen Bilder der Mediengruppe Dr. Haas GmbH zur Verfügung zu stellen. Die Bilder dürfen in den gedruckten Ausgaben des "Mannheimer Morgen", "Südhessen Morgen", "Bergsträßer Anzeiger", "Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung" sowie "Fränkische Nachrichten" inklusive deren Internetauftritte (www.mannheimer-morgen.de, www.bergstraesser-anzeiger.de, www.schwetzinger-zeitung.de und www.fnweb.de) 2.) Es wird ein vollumfängliches einfaches Nutzungsrecht ohne zeitliche Beschränkung eingeräumt. 3.) Ich versichere, dass die abgebildeten Personen einer entsprechenden Veröffentlichung zugestimmt haben. Die Bilder dürfen bearbeitet und archiviert werden. KEINE Nutzung in Social-Media-Kanälen erlaubt! Nutzung: Kostenlos nutzbar ID im DC-Upload-Tool: 43636 © Sylvia Osthues

Auch zur Freude der Gäste, so zum Beispiel Patrick Günther aus Mannheim, der das „schnuckelige Fest“ in vollen Zügen genoss. Derweil nutzten die Gäste auf dem Kerwe-Gelände das breite Angebot. Altgemeinderätin Heidi Gade (CDU) war begeistert: „Ich finde ganz toll, dass in der Gemeinde so viel geboten wird. Es wird immer wieder mal was Neues gemacht, es wird gefeiert, aber anders als früher.“ Da sei ein Wachhäusel aufgestellt worden für die Kerwe-Schlumbl. Am Montag habe auch keiner gearbeitet. Da seien die Neckarhausener zum Neckar runtergezogen und hätten den leeren Geldbeutel ausgewaschen. Bürgermeister a.D. Marsch fand zudem, „dass bei der Eröffnung in den letzten Jahren drei bis fünfmal mehr los gewesen war“.

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Bereits früh am Kerwe-Sonntag trafen die ersten Gäste ein, um sich Sitzgelegenheiten für den angekündigten musikalischen Frühschoppen zu sichern. Der Biergarten war trotz Sommerhitze wieder gut gefüllt und die Musikvereinigung verstand es hervorragend, die Stimmung hochzuhalten. Den angebotenen Speisen wurde gut zugesprochen.

Landfrauen bekommen ein Sonderlob von den Gästen

„Wenn‘s schmeckt, dann schmeckt‘s“, meinte Herbert Necker kurz und trocken. Außerhalb des eigentlichen Festbereiches servierten die Landfrauen im Hof von Christa Pfeiffer „50 Shades of Quetschekuche“ und Kartoffelsuppe. „Die machen hier so tolle Kuchen in allen Variationen, man weiß gar nicht, was man nehmen soll. Man sitzt hier auch so gemütlich, die Landfrauen geben sich immer so viel Mühe“, schwärmte Marianne Behn. Die Sportfischer lockten zudem im Fischerhäusel mit selbst gemachtem Rindergulasch und Nuggets von Kabeljaufilet. Am Abend öffnete die Kerwe-Bar.

Und auch am heutigen Kerwe-Montag feiert die Bevölkerung in Neckarhausen noch einmal ausgiebig. Das beginnt mit dem traditionellen „Knöchelessen“ ab 11.30 Uhr. Ein letztes Mal Live-Musik, serviert ab 19.30 Uhr, gibt es von der Band Eight 4.ty.Nine.

Freie Autorin

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