Edingen-Neckarhausen. Mit einem Spatenstich haben Bürgermeister Florian König und Vertreter des Unternehmens Deutsche Giganetz am Dienstag den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes in Edingen gestartet. Auch der Ortsteil Neu-Edingen soll angeschlossen werden. Neckarhausen hat bereits seit 2022 schnelles Internet der Deutschen Glasfaser.
„Das ist ein wichtiger Tag für Edingen-Neckarhausen“, sagte König. Denn jetzt entstehe hier ein Glasfasernetz der Zukunft. Er sei dankbar, dass nach Neckarhausen nun auch Edingen und Neu-Edingen nachziehen könnten. Zwar seien Bauarbeiten „alles andere als vergnügungssteuerpflichtig“, räumt der Bürgermeister ein. Zugleich bat er die Bürger aber um Verständnis, auch wenn es zu Herausforderungen komme: „Seien Sie freundlich zu den Mitarbeitern.“
Das Unternehmen sei vor fünf Jahren gegründet worden, um Glasfasernetze zu bauen, sagte Martin Herkommer, der Leiter Strategische Geschäftsentwicklung der Deutschen Giganetz. Was in Heilbronn begann, geht nun auch im Rhein-Neckar-Kreis weiter. In Ilvesheim steht der Ausbau kurz vor dem Abschluss, in der Weinstadt Schriesheim sollte er ursprünglich bereits im April beginnen. Dort kommt es aber zu gewissen Verzögerungen, wie Herkommer auf Nachfrage sagte. Ziel sei es aber nach wie vor, in diesem Jahr zu beginnen, möglicherweise auch noch im ersten Halbjahr.
Glasfaser ist für Herkommer die neue Infrastruktur schlechthin. Wo immer er auf Reisen hinkomme, gebe es schnelles Internet, nur Deutschland sei noch weit hintendran: „Wir sind manchmal schon ein bisschen langsam in Deutschland.“ Das soll sich zumindest in Edingen und Neu-Edingen in den nächsten Wochen und Monaten ändern: „Wir werden jetzt jedes Haus anschließen.“
35 Prozent der Haushalte haben einen Vertrag unterschrieben
Bislang haben laut Herkommer rund 35 Prozent der Haushalte einen Vertrag mit seinem Unternehmen abgeschlossen. Das war die untere Schwelle dessen, was die Deutsche Giganetz für einen Ausbau auf ihre eigenen Kosten verlangt. Über kurz oder lang rechnet der Betreiber mit mehr Abnehmern. Außerdem wird das Netz nach einer Wartezeit von zwei Jahren auch anderen Anbietern zur Verfügung gestellt, sprich vermietet.
Der Vorteil, den Kunden haben, die sich jetzt für einen Anschluss entscheiden, sind die gesparten Anschlusskosten. Was sonst 1000 Euro und mehr kosten kann, ist in der Bauphase noch kostenlos. Voraussetzung ist der Abschluss eines Vertrages für 24 Monate. Dessen Konditionen sind bei 300 Mbit pro Sekunde nicht teurer als bei anderen Telekommunikationsunternehmen, in den ersten sechs Monaten sogar deutlich günstiger.
Eine Kabelstrecke bis nach Bruchsal oder Mosbach
Der Vertreter des Unternehmens ließ durchblicken, dass der Weg bis zum Ausbau in Edingen und Neu-Edingen nicht leicht war: „Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen.“ Nun aber könnten die Arbeiten beginnen. Deren Umfang ist erstaunlich. 35 Kilometer Tiefbau werden dabei durch die Gemeinde gezogen, das entspricht etwa der Strecke (Luftlinie) nach Bruchsal, Mosbach oder Neustadt an der Weinstraße. Herkommer: „Das ist schon eine ganz ordentliche Menge.“
Weitere Zahlen nannte Hilmar Mollo, der für Edingen-Neckarhausen zuständige Projektleiter Süd von Deutsche Giganetz. Man werde mit 2500 Anbaupunkten rund 5000 Wohneinheiten erreichen. „Das ist das größte Infrastrukturprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg“, ordnete er ein. Tatsächlich investiert das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau.
Der Tiefbaupartner kommt aus Heilbronn
„Es werden auch Dinge schiefgehen“, verwies Mollo auf mögliche Probleme bei den anstehenden Bauarbeiten. Dabei sei es das Ziel, die Sache gar nicht erst eskalieren zu lassen. „Wir haben in der Vergangenheit Lehrgeld gezahlt und daraus gelernt“, beteuerte der Projektleiter. In Edingen-Neckarhausen setze man auf einen bewährten Partner, nämlich die Firma Dervishay aus Heilbronn.
Dass alles reibungslos läuft, dafür steht auch der Chef dieses Unternehmens, Milot Dervishay. „Wir gehen voller Erwartungen und Hoffnung an die Arbeit“, versicherte er. Wenn es ab und zu Hürden gebe, dann werde man sie beiseite räumen. Eine klare Vorgabe gibt es dabei auch vom Auftraggeber Deutsche Giganetz: Alles, was morgens aufgegraben wird, soll im Idealfall abends wieder geschlossen und befahrbar sein. Und schon vorab werden die Betroffenen per Zettel im Briefkasten informiert.
Auf dem Parkplatz am Fischerhäusel haben die Tiefbauer unterdessen bereits ihr Lager aufgestellt. In einem ersten Schritt muss die Datenautobahn von Heidelberg-Wieblingen nach Edingen gebaut werden. Parallel dazu entsteht das Netz im Ort. Für Edingen sind 41 Verteilerkästen erforderlich, für Neu-Edingen mehr als 20. Von diesen grauen Kästen aus führen die bunten Röhrchen bis an jedes Haus. Das eigentliche Glasfaserkabel wird hier erst eingeblasen, wenn das Netz steht und Licht vorhanden ist. Bis Ende 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
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