Edingen-Neckarhausen. Beim Neubau dreier Mehrfamilienhäuser auf den ehemaligen Tennisplätzen in Edingen verzichtet die Gemeinde Edingen-Neckarhausen auf eine doppelte Zufahrt zu den Tiefgaragen. Das hat der Gemeinderat zusammen mit einem geänderten Bebauungsplan in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Was ursprünglich ein Zugeständnis an die von dem Bauvorhaben betroffenen Einwohner war, ist damit Geschichte.
Michael Krüger von der 2018 gebildeten Initiative „Wir für den Park“ hinterfragte die geplante Änderung in der Bürgerfragestunde. Eine Äußerung von Bürgern während der Behandlung von Tagesordnungspunkten sieht die Gemeindeordnung nämlich nicht vor. Das vorgelegte Verkehrsgutachten entspreche nur teilweise der Realität, kritisierte Krüger. Zusätzliches Verkehrsaufkommen auch durch ein weiteres Bauvorhaben, werde für Probleme sorgen.
Bauamtsleiter Dominik Eberle erinnerte daran, dass die ursprüngliche Planung auf 2016 zurückgehe. Damals seien 48 Wohneinheiten auf dem Gelände geplant gewesen, jetzt würden maximal 26 realisiert. Eine Erschließung der Tiefgarage in zwei Richtungen wäre „unverhältnismäßig teuer“, sagte er. Außerdem sei die Zufahrt über die Straße Vogelskorb wesentlich länger. Die Gemeinde lasse den vorhandenen Parkplatz neu herstellen, um das Risiko des einseitigen Parkens in der Straße Hundertmorgen zu reduzieren, erläuterte Eberle weiter.
„Das Projekt beschäftigt uns schon länger“, stellte Bürgermeister-Stellvertreter Florian König eingangs fest. Nachdem beide Wettbewerbsgewinner als Investoren abgesprungen waren, habe man mit Diringer und Scheidel einen neuen Partner gefunden, ergänzte Bauamtsleiter Eberle. Mit ihm sei auch im Kaufvertrag vereinbart, dass maximal 26 Wohneinheiten gebaut werden.
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Auf Nachfrage von Thomas Hoffmann von der Offenen Grünen Liste (OGL) bestätigte Eberle, dass der Bau einer Photovoltaik-Anlage inzwischen gesetzliche Pflicht sei, anders als noch zu Beginn der Planungsphase.
Deutlich reduziert
„Wir sind ganz froh, dass wir an diesem Stand angekommen sind“, bekannte Klaus Merkle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV). Das Verfahren werde sich noch eine Weile hinziehen, aber es gebe jetzt einen Investor, der „mit Hand und Fuß geplant hat“. Das Problem der Zufahrt sei nicht neu, der Verkehrsplaner habe aber bestätigt, dass die Gemeinde auf der richtigen Seite sei: „Man kann es leider nicht allen recht machen.“
Markus Schläfer (CDU) stellte mit Blick auf das lange Verfahren fest: „Wir haben versucht, es allen Recht zu machen mit der Folge, dass das Projekt fast gescheitert wäre.“ Nun sei es wichtig, dass es endlich zum Abschluss komme: „Die Einnahmen tun uns gut, neue Mitbürger ebenfalls.“
Thomas Hoffmann erklärte, die OGL habe sich das Verkehrsgutachten sehr genau angeschaut, es sei „schlüssig und nachvollziehbar“. Selbst in den Hauptzeiten zwischen 17 und 18 Uhr seien maximal sechs Fahrten pro Stunde zu erwarten: „Das müsste für Anwohner zu ertragen sein.“ Das Projekt habe eine Wandlung durchgemacht und hinzugewonnen, sagte er und nannte es „eine gute Sache“.
Andreas Daners (SPD) stellte fest: „Unsere Haltung ist bekannt, ich wiederhole sie jetzt nicht.“ Die SPD war wie die CDU für eine stärkere Bebauung des Areals, stimmte nun aber zu. „Wir waren uns bei weiten nicht immer so einig bei diesem Projekt wie heute“, bemerkte Edgar Wunder (Linke) und sprach wie andere vor ihm auch von einem Lernprozess. Erleichtert zeigte sich Ulf Wacker (parteilos): „Das Projekt stand ja auf der Kippe.“ Gerd Wolf („Die Partei“) sagte: „Das ist das Optimale, was hier möglich ist.“
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