Bürstadt. Diese durchdringenden Schreie vergessen Daniel Ruh und Jessica Rödel nicht mehr so schnell. „Er klang wie ein kleines Kind, ganz kläglich. Wir haben schon mit dem Schlimmsten gerechnet.“ Zum Glück ging alles gut, und die Bürstädter Feuerwehr konnte den eingeklemmten Kater aus der Zwangslage befreien. „Wir sind so dankbar für die großartige Hilfe!“ Dass sich Smokey nicht ernsthaft verletzt hat, grenze an ein Wunder, das habe auch die Tierärztin in Lorsch bestätigt, die den schwarzen Kater noch am Abend untersucht und geröntgt hat. Außer ein paar Prellungen fehle ihm nichts. Nur den Schreck hat er erstmal verdauen müssen – und den Tag danach fast komplett verschlafen.
Wie eins zum anderen kam am Dienstagabend, erzählen Daniel Ruh und Jessica Rödel am Telefon. Sie hatten noch gesehen, wie Smokey mit einer Ratte ankam, die er später verlor – und sie im Garten verfolgte. „Wir haben uns nichts dabei gedacht und uns dann gewundert, dass sein Bruder auf der Garage saß und nach unten schaute.“ Eigentlich wollte sich das Paar auf den Weg zum Training der Cheerleader in Bürstadt machen. Das war allerdings schnell vergessen, als es sah, in welch verzweifelter Lage sich Smokey befand. Offenbar hatte er die Ratte durch den keilförmigen Spalt zwischen Haus- und Garagenwand verfolgt und blieb stecken.
Noch mehr Unfug angestellt in den eineinhalb Jahren
„In seiner Panik ist er immer weiter nach vorne gerückt, bis er sich nicht mehr drehen und nicht mal die Pfote bewegen konnte.“ Daniel Ruh erreichte ihn sogar mit den Fingerspitzen, so nah war der Kater im Spalt in Richtung Straße gerutscht. „Als wir gemerkt haben, dass wir ihm nicht helfen können, haben wir die Feuerwehr alarmiert, die zum Glück rasch kam – und dann noch Verstärkung angefordert hat.“ Rund eine Stunde haben die Einsatzkräfte gebraucht, bis sie ein Loch in der Wand aufgestemmt hatten, um Smokey herauszuholen. Der Feuerwehrmann, der ihn entgegen nahm, wurde direkt gebissen. „Das ist sonst nicht seine Art“, sagt Ruh, sondern sei dem Schreck geschuldet. Auf dem Weg zur Notdienst-Praxis habe er dagegen nicht mal gejammert, sondern ganz ruhig im Auto gesessen.
Für Unfug ist Smokey aber schon bekannt im Hause Ruh-Rödel. „Wie bei Tom & Jerry“, witzeln die Besitzer. Eineinhalb Jahre ist der Maine-Coon-Mischling erst alt. „Es könnte jugendlicher Leichtsinn sein“, meint Daniel Ruh daher entschuldigend. Doch er muss zugeben, dass Smokeys Bruder, der übrigens helles Fell habe, viel überlegter – und auch cleverer – agiere. „Smokey hat schon bald seine sieben Leben verbraucht“, meint Jessica Rödel daher nachdenklich. Sie erinnert sich an seinen Sprung auf die heiße Herdplatte und wie ihn eine Hummel in die Pfote gestochen hat. Auch von einem Baum musste das Paar den stattlichen Kerl schon holen. Inzwischen habe er alles erstaunlich gut verkraftet – und wollte schon wieder in den Garten. „Wir sind überglücklich, dass die Feuerwehr und auch die Tierärztin am späten Abend so toll geholfen haben und alles so gut ausgegangen ist.“
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