Bürstadt. Die lange Mängelliste beim Bürstädter Bildungs- und Sportcampus hat unter den Kommunalpolitikern erneut für große Aufregung gesorgt. „Wo ist denn die Projektsteuerung gewesen, die wir bewusst und teuer eingekauft haben?“ Das wollte CDU-Fraktionschef Levin Held von Bürgermeister Boris Wenz (SPD) wissen und direkt einen Vertreter des Planungsbüros Drees und Sommer in die politische Sitzung einladen und selbst befragen.
Jemanden von der Projektsteuerung in den Ausschuss zu holen, hält der Rathauschef aber nicht für sinnvoll. „Das gibt ja keinen sachlichen Austausch - da wird sich auch niemand zu uns trauen“, meinte er. Mit dem Unternehmen tausche er sich bereits aus, sagte Wenz. Zudem stelle er einen Fragenkatalog zusammen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zunächst sollten die offenen Punkte geklärt werden - frei von Emotionen. Letztlich gehe es darum, die Mängel zu beheben, meinte der Bürgermeister. Dafür bat er um mehr Zeit. Wenz ist erst seit Juli im Amt - und habe wohl „ein schweres Erbe angetreten“, fand Jürgen Heiser (FDP).
Der Campus wurde vor zwei Jahren feierlich eröffnet und hat bereits mehrere Preise erhalten. Unstrittig ist dabei unter den Kommunalpolitikern, dass die große Sportanlage mit dem Bildungszentrum eine Bereicherung für Bürstadt darstellt. Und das, wünscht sich Wenz, solle auch so bleiben. Das positive Image der großen Anlage, die weit über Bürstadt hinaus wahrgenommen wird, solle nicht unter der jetzigen Diskussion leiden.
Poller und Sperrsysteme mit Heppenheim und Lorsch nutzen
Um die Sicherheit bei Veranstaltungen zu gewährleisten, will Bürstadt in Zukunft eng mit Heppenheim und Lorsch zusammenarbeiten. Gehen drei Kommunen eine solche Kooperation ein, fließt ein Zuschuss von 75.000 Euro vom Land Hessen. Dabei haben die Städte bereits vereinbart, die vorhandenen Schutzeinrichtungen und Sperrsysteme gemeinsam zu nutzen und zu unterhalten. Gelagert werden sollen diese in Heppenheim. Wobei Lothar Ohl (SPD) hofft, dass sich noch mehr Kommunen anschließen, um die Kräfte zu bündeln und die Ausstattung zu erweitern. Denn manche Veranstaltungen - wie der Fastnachtsumzug von Bürstadt und Heppenheim - finden am selben Tag statt.
Auf neue Zuschüsse hofft Bürstadt zudem für die Stadtentwicklung. Das Parlament stimmte zu, dass sich die Stadt fürs Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ beim Land Hessen bewirbt. Pro Kommune sind bis zu 200.000 Euro für „mutige und wegweisende Zukunftsideen in den Ortszentren“ möglich, heißt es beim Wirtschaftsministerium in Wiesbaden. „Es ist sinnvoll, sich wieder zu bewerben, um Bürstadt weiter entwickeln zu können“, betonte Gerhard Weitz (CDU) in der Sitzung der Stadtverordneten.
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