Bürstadt. Jens Beilstein klingt bestens gelaunt: „Ob wir 111 Zugnummern erreichen? Das sprengen wir in diesem Jahr locker.“ Die Anmeldungen für den Bürstädter Fastnachtszug sprudeln nur so. Und noch fehlen einige Akteure, mit denen der Zugmarshall fest rechnet. Es dürfte also wieder hoch hergehen am Fastnachtssonntag, 2. März, wenn sich die Narrenschar laut, bunt und lustig durch die Innenstadt schlängelt.
Fest steht: Mit der KKM Bürstadt und dem Spielmannszug der Feuerwehr Bürstadt-Hofheim sind zwei Musikgruppen dabei, die es ordentlich krachen lassen. Und Beilstein geht davon aus, dass es noch mehr Beschallung gibt. Viele Akteure hätten ihre eigene Musiktechnik an Bord, das zeige die Erfahrung. Mit dabei sind diesmal gleich mehrere Gruppen mit aufwendigen Motivwagen im Gepäck. Abgesehen von den heimischen Fastnachtern – wie die Sängerlust, die immer für einen Hingucker zu haben ist – sind diesmal einige größere Kaliber dabei, kündigt Beilstein an. So rückt die Gernsheimer Straßenfastnacht mit einer eigenen Ritterburg an. Und auch der Club der Gemütlichen aus Viernheim hat sich mit einem stattlichen Gefährt angekündigt.
Ohne Sponsoren sind Kosten kaum zu stemmen
Die Gastgeber von der Vereins-AG haben ihren Wagen ebenfalls runderneuert. Und sind sehr froh über den Zuspruch von außerhalb. „Es haben sich sehr viele Gäste angemeldet“, freut sich der Zugmarschall über das Interesse am Bürstädter Umzug. Da dürfte es nicht allzu schwer wiegen, dass das Budget für eine dritte Musikgruppe diesmal nicht gereicht hatte – zumindest in der heißen Planungsphase. „Einige Zusagen unserer Sponsoren kamen diesmal etwas spät“, erläutert Beilstein. Ohne finanzielle Unterstützung seien die Kosten alleine für die Vereins-AG allerdings kaum zu stemmen. Für eine Nachnominierung sei die Zeit inzwischen zu knapp. „Musiker sind schnell ausgebucht“, weiß der Zugmarschall.
Das Thema Geld treibt die Bürstädter Narren ohnehin um. „Die Kosten für die Sicherheit steigen kontinuierlich Jahr für Jahr“, macht er deutlich. Polizei und Ordnungsamt stellen umfassende Vorgaben, damit Teilnehmern und Zuschauern nichts passiert. Zudem gilt in der Innenstadt wieder eine Sperrzone, die kontrolliert werden müsse. Mit Ehrenamtlichen sei das nicht zu stemmen, also engagiert die Vereins-AG schon seit Jahren einen Sicherheitsdienst. „Und das ist teuer.“
Umzugsplaketten für zwei Euro zu haben
Umso eindringlicher rufen die Veranstalter deshalb dazu auf, fleißig Umzugsplaketten zu kaufen. Für zwei Euro sind die Pins zu haben – „durchaus bezahlbar“, findet Beilstein – angesichts dessen, was die Besucher geboten bekommen. Rund um den Umzugsweg sind Verkäufer unterwegs, zu erkennen an ihren leuchtenden Westen. Und auch viele Mitglieder von Tanzgarden hätten die Plaketten im Gepäck.
Eine gute Nachricht für alle Fans: Der Umzug kehrt wieder in seine traditionellen Bahnen zurück. Die Nibelungenstraße ist fertig saniert, die Teilnehmer können sich wie gehabt im Bereich zwischen Forsthausstraße und Beethovenplatz aufstellen und bis in die Innenstadt marschieren. Dann geht es einmal um den Marktplatz herum und weiter in die Mainstraße, wo schließlich alle Gruppen wieder ihrer Wege gehen. Oder einfach auf den anschließenden Fastnachtsmarkt auf dem Marktplatz zurückkehren.
Närrische Meile
Der Bürstädter Fastnachtsumzug beginnt am Sonntag, 2. März, um 14.11 Uhr und zieht sich von der Nibelungenstraße durch die Innenstadt in die Mainstraße . Entlang des Zugwegs sorgen Vereine und andere Gruppen in Verkaufsbuden für Speisen und Getränke.
Den Abschluss bildet der Fastnachtsmarkt mit DJ-Musik. Der Marktplatz ist gesondert eingezäunt, es gibt Einlasskontrollen.
Umzugsstrecke und Markt gelten am Sonntag als Sperrzone . Glasflaschen und andere gefährliche Gegenstände müssen draußen bleiben, zudem dürfen keinerlei alkoholischen Getränke mitgebracht werden. sbo
Trotzdem stellt die umgebaute Nibelungenstraße die Narrenschar erneut vor eine Herausforderung. Oder vielmehr die großen Blumenkübel, die es sogar auf den Jahresorden der Vereins-AG geschafft haben. „Die Nibelungestross wurd richdig schee – nur die Blummekiwwel dun im Weg rumsteh!“, ist darauf zu lesen. Wer genauer hinschaut, kann die neue Fahrbahn samt roter Radwegstreifen und Kästen sehen, beschienen von einer freundlichen Sonne, die aber von vielen Fragezeichen umgeben ist. „Klar, stehen die Kübel im Weg“, stellt Beilstein fest. „Aber das kriegen wir doch hin“, bleibt er gelassen.
Der Zugmarschall hat lange Jahre Erfahrung im Umgang mit kleineren und größeren Hürden – und inzwischen tatkräftige Hilfe an seiner Seite. Jenny Deutsch hat sich bereit erklärt, das Amt in der nächsten Kampagne zu übernehmen. Und erledigt bereits in diesem Jahr einen guten Teil der Arbeit – sehr zu Freude von Jens Beilstein, der aber auch in Zukunft für Fragen und Unterstützung bereitstehen will. Die Aussichten sind also gut – und auf jeden Fall närrisch!
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