Fastnacht

HCV Bürstadt feiert närrisches Doppeljubiläum

Mit zwei Prunksitzungen am Freitag und Samstag hat der Heimat- und Carnevalverein Bürstadt seinen Veranstaltungsmarathon eingeläutet. Dabei gibt es auch zwei närrische Jubiläen zu feiern

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Dirk Timmermann
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Die Rasselbande bei ihrem Showtanz „Barbie around the world“. © Berno Nix

Bürstadt.  Zwei närrische Jubiläen feiert der HCV Bürstadt in dieser Kampagne: Seit fünf mal elf Jahren besteht das Männerballett, seit zwei mal elf Jahren die Tanzgruppe „Kontrast“. Entsprechend wurde das Motto gewählt: „Sie sind und das ist wunderbar, wenn’s drauf ankommt immer da.“

Nicht dabei sein konnte die Hauptfigur des Bürstädter Faschings, als um 19.11 Uhr die zweite Prunksitzung startete: Prinzessin Annalena I. musste krankheitsbedingt ihrer Vorgängerin Viviane I. das Grußwort überlassen: Die Tollität des Vorjahres nutzte die Gelegenheit, um auf ein wichtiges Anliegen der amtierenden Stadtprinzessin hinzuweisen: Als selbst davon Betroffene sammelt Annalena I. Spenden für Mukoviszidose-Patienten. Eine Spenden-Box war im ausverkauften Bürgerhaus aufgestellt.

Thomas Haberer als Sainäwwelskett in der Bütt. © Berno Nix

Die erste Showeinlage vor 370 Besuchern boten nach Einzug von Garden und Elferrat die Funkenmariechen. Auf Vanessa Emig und Lara Hartmann folgte die HCV-Mini-Rasselbande, ehe Thomas Haberer zum ersten Vortrag schritt. Als „Bäschdädder Sainaewwelskett“ sprach er zum Volke: „Ich grüß‘ die Männer, grüß‘ die Fraue‘, grüß‘ die Dumme‘, grüß‘ die Schlaue‘, Kleine wie auch Prominente, den Sexprotz wie den Impotente‘!“ So fühlte sich jeder repräsentiert, denn „sie alle sollten Gäste sein, der HCV lädt jeden ein!“ Sodann ging Haberer seiner Lieblingsbeschäftigung nach: den Finger in „städtische Wunden“ legen. Im Schwimmbad streikten die Pumpen, der Eintrittspreis sei zu hoch und Kita-Plätze Mangelware. Einen buchstäblichen Narren fraß das Urgestein am neuen Bildungs- und Sportcampus. Mit Blick auf den „BSC“ stellte der Redner fest: „Bärbel-Schader-Campus würde es unsere Bürgermeisterin auch gerne nennen!“ Bezahlbare Wohnungen und weniger Bauzäune waren weitere Themen, für die es eine närrische Lösung gab: „Macht euch nicht verrückt, es wird nicht lang gewart‘ - denn alles was krumm ist, wird auch wieder gerad‘!“

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So feierte der HCV Bürstadt sein närrisches Doppeljubiläum

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Und noch ein zweites Mal stieg Haberer in die Bütt, nunmehr als Lottogewinner. Auf „Klimafragen“ konzentrierte sich „Reiner Ernst“ alias Reiner Menzel, während Ehrensenator Horst Kunkel alias „der Franke“ die „verrückte Welt“ auf die Schippe nahm. Mit Andrea Ebeling und Andrea Kraft traten „zwaa Butzfraue“ in Dialog. Im osteuropäischen Duktus sinnierten sie über den richtigen Facharzt. Bei Schmerzen im Genick verwies „Frau Hanischek“ an den „Genickologen“, die Ohren behandelt der „Ohrologe“. Wenn dann auch noch der „Arschäologe“ in Ägypten hilft, dann fühle man sich „wie neu“!

Der „kleine Italiener“ ist beim HCV traditionell Damiano Brucato. Ein „bissele sneller“ als sonst war der Vizepräsident diesmal erschienen - anders als jüngst beim Metzger. Vor dem Geschäft von „Klappestuhle“, der italienischen Version von „Kipfstuhl“, hätten die Rentner Schlange gestanden. Von seinem Pech berichtete „Luigi Cappucci“ auch aus anderen Lebensbereichen: „Amore“ habe ihm seine Jugendliebe verweigert, und schon beim „Bankraub“ als junger Bursche sei er benachteiligt worden: Mit 1000 Lire habe ihn sein deutscher Komplize abgespeist, der selbst 1000 D-Mark erbeutet habe.

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Dirk Timmermann
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Eine gute Figur gab Brucato als Teil der „Leersingers“ ab: Im Quintett mit Andrea Brenner, Reiner Menzel (beide am Akkordeon), Claus Laut und Arno Friedrich animierte man das Publikum bei kölschen Klängen zum Mitmachen. Stimmung kam weiter beim Showtanz der HCV-Rasselbande auf: „Barbie around the World“ ließ die beliebte Puppe musikalisch von Indien bis nach Jamaika wandern. Den Tanzblock bildeten HCV-Garde und Juniorengarde „Charisma“. „Alice im Wunnerland“ war Thema des Sketches, wohingegen sich das Männerballett der „Riedbuwe“ „zurück in die Zukunft“ begab. Zum Finale rief Sitzungspräsident Patrick Brenner alle 170 Aktiven zusammen.

Solidarität mit Rettungskräften

Den Abend verbanden die Närrinnen und Narren mit einer ernsten Aktion: Weil Rettungskräfte immer öfter Ziel von Attacken werden, sollten sie Sichtbarkeit erfahren. Dazu waren Schutzschleifen erhältlich, die in den Farben rot und blau an die Mitglieder der Blaulichtfamilie erinnern. Für die Fastnachter des HCV stehen am 19. und 20. Januar die letzten Prunksitzungen an. Einen Tag später steigt ab 14.11 Uhr das Ordensfest im Bürgerhaus. Der Courage-Orden geht dieses Jahr an Katrin Eigendorf, die als TV-Journalistin aus Krisengebieten berichtet.

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