Bürstadt. 14 Spiele, 34 Punkte, bei schon 49 erzielten Toren. Keine Frage, es läuft derzeit beim am Wochenende spielfreien Fußball-Kreisoberligisten Eintracht Bürstadt. Der wurde am Sonntag zwar durch die Spielvereinigung Fürth wieder von der Tabellenspitze verdrängt, doch das schmälert die gute Arbeit, die an der Bürstädter Wasserwerkstraße geleistet wird, keineswegs. „Wir wollen weiterhin vorne mitspielen“, sagt Eintracht-Trainer Karl-Heinz Göbel fast schon bescheiden.
Ihm ist bewusst, dass die sofortige Rückkehr in die Gruppenliga Darmstadt mit Ablauf der Saison zwar erreicht werden kann, aber kein absolutes Muss ist. Dabei muss sich Göbel erst gar nicht im Understatement üben. Wer die Kreisoberliga kennt, der weiß, dass die Bürstädter Eintracht nicht die einzige Mannschaft ist, die in dieser Liga gut Fußball spielt.
Respekt vor Unter-Abtsteinach
„Auch wenn die beiden Fürther Vereine und der VfL Birkenau sicherlich ebenso vorne zu erwarten sind, ist für mich der Tabellenvierte SG Unter-Abtsteinach der Topfavorit auf die Meisterschaft. Der hat einfach die höchste fußballerische Qualität mit vielen guten Einzelspielern“, lobt Göbel die Mannschaft seines Trainerkollegen Marcus Lauer in höchsten Tönen. Wie schwer es ist, gegen die SGU zu bestehen, das wurde den Bürstädtern am 30. September deutlich vor Augen geführt, als sie zu Hause mit 0:6 verloren.
Kurz vorher aber gewann die Eintracht mit 10:4 beim FC Fürth. „Das waren zwei Extreme. Aber auch bei unserem Sieg in Fürth wurde deutlich, dass wir hinten nicht immer sattelfest sind“, hat Göbel eine Schwachstelle in seiner Mannschaft erkannt. Diese gelte es im neuen Fußballjahr 2024 auszumerzen. „Hier werden wir auch personell gut aufgestellt sein“, sagt der Eintracht-Trainer, der sich darüber freut, dass Joshua Schöner und Armend Ramadani nach ihren Verletzungen das Training im Januar wieder aufnehmen werden.
Die sofortige Rückkehr in die Gruppenliga ist für die Bürstädter Eintracht um ihren Vorsitzenden Rainer Beckerle zwar ein mögliches Ziel. Es ist aber kein absolutes Muss. Als Karl-Heinz Göbel die Bürstädter im vergangenen Januar noch in der Gruppenliga Darmstadt übernahm, fand er sicherlich keine paradiesischen Zustände vor. „Ich hatte ein Team mit vielen eigenwilligen Spielern übernommen. So eine schwierige Mannschaft habe ich selten trainiert“, sagt Göbel, für den es folgerichtig war, dass einige Spieler den Verein im Sommer verließen.
16 neue Spieler kamen im Juli. Doch damit hat Eintracht Bürstadt, allen Unkenrufen zum Trotz noch lange keine fertige Mannschaft. „Wir müssen das Team noch weiter entwickeln. Aber bereits jetzt ist zu erkennen, dass die Mechanismen greifen“, sagt Göbel und stellt wohlwollend fest, dass seine Mannschaft als Gruppe auf und neben dem Platz sehr eng zusammengewachsen ist. Das sei gerade bei der guten Trainingsbeteiligung mit im Durchschnitt mehr als 15 Spielern zu erkennen.
Last auf vielen Schultern verteilt
Auch die Verteilung der erzielten Tore zeugt von einer mannschaftlichen Geschlossenheit. So haben die Bürstädter zwar keinen Toptorjäger wie Chris Diefenbach (SV Fürth, 22 Treffer) in ihren Reihen. Dafür aber mit Xhino Dushaj, Mirco Wegerle, Hüseyin Tutay, Rojhat Akcan und Nachwuchshoffnung Leon Münch gleich fünf Angreifer in der Mannschaft, die mindestens fünf Treffer erzielt haben.
„Wer gesehen hat, wie wir das schwierige Auswärtsspiel bei Eintracht Wald-Michelbach II mit 2:1 für uns entschieden haben, der weiß, dass wir in dieser Saison noch einiges erreichen können“, lautet Göbels Kampfansage. So bescheiden sie auch ist. hias
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