Filminsel

Wetter mäßig, Stimmung prima beim Kino in Biblis

Mit Decken und sogar Müllsäcken gewappnet haben sich etliche Besucher beim Open-Air der Bibliser Filminsel versammelt. So genießen Hunderte die Kinoabende unter freiem Himmel auf der Sportwiese

Von 
Christine Dirigo
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Zum Open-Air-Kino der Filminsel auf der Sportwiese haben die Hofheimer um Michael Wegerle (2.v.l.) Jacken und Decken mitgebracht. © Christine Dirigo

Biblis. Das Wetter ist immer der Unsicherheitsfaktor. Das hat das Team der Filminsel am Wochenende zu spüren bekommen. Beim Pfaffenau-Open-Air war wieder alles dabei: vom strömenden Regen am Donnerstag über den kleinen Schauer am Freitag bis hin zu warmen Temperaturen am Samstag. „Je besser das Wetter ist, umso später startet die Vorführung“, sagte Birgit Gimbel vom Vorstandsduo des Kinos.

Das bedeutete aber nicht, dass sie sich über den trüben Himmel freute, ganz im Gegenteil. „Am Donnerstag hat es gegen 18.30 Uhr mit leichtem Nieseln angefangen. Der Regen wurde dann immer stärker.“ Und das bei der Vorstellung von „Rehragout-Rendezvous“, die fast ausverkauft war. Die Zuschauer kamen trotzdem alle, die Mehrheit blieb sogar, als der Himmel seine Schleusen immer mehr öffnete. Darunter Bianca Zimmermann und Tante Birgit Weber aus Bürstadt. Die beiden waren komplett ausgestattet. „Wir hatten sogar Müllsäcke für die Beine zum Reinsteigen. Aber trotzdem waren wir am Ende komplett nass“, verriet Weber grinsend.

Das Open-Air-Kino lockt immer Besucher auf die große Sportwiese. Die Stimmung bei den Zuschauern ist sehr gut, sie sind für alle Wetterlagen gerüstet. Als es langsam dunkler wurde, war es Zeit für die Vorführung. © cid

Die Frauen kommen schon lange zum Open-Air und machen öfters so verrückte Dinge zusammen - etwa im Regen einen Film zu schauen. Am Freitag kehrten sie zurück, um den fünften „Indiana Jones“ zu sehen. Ebenfalls wieder mit Decken und Kissen und gerüstet, falls es nass werden sollte. Am Freitag nahmen sie auf den Filminsel-Beach-Stühlen Platz in der allerersten Reihe vor der Leinwand, genossen Pastrami-Sandwichs, Popcorn sowie Nachos und freuten sich auf den Film.

Das Open-Air-Kino lockt immer Besucher auf die große Sportwiese. Die Stimmung bei den Zuschauern ist sehr gut, sie sind für alle Wetterlagen gerüstet. Die Beach-Stühle der Filminsel in der allerersten Reihe waren sehr begeht und schon mit Decken reserviert. © cid

An einer Biertischgarnitur traf sich eine sehr gut gelaunte Truppe aus Hofheim rund um Mitglied Stefan Wegerle. Campingstühle, Jacken, Decken und weiteres Gepäck brachten sie mit und lobten das Sandwich ebenso wie die Currywurst vom Foodtruck Lara’s Kantinchen. So gestärkt warteten sie auf den Beginn von „Indiana Jones“. „Wir sind alle gut drauf“, meinte Wegerle. Da er Mitglied ist, hatten sie vom Open-Air erfahren. Die Organisation und die Bewirtung fanden sie sehr gut. „Mega! Das passt alles wunderbar“, lobte etwa Sabine Wacker. Besonders dass die Filminsel beim Mitbringen von Sitzgelegenheiten so flexibel ist, gefiel ihnen.

Richtig gemütlich machten es sich Helga und Wolfgang Mertsch, die quasi Nachbarn sind und im Gebiet „Bei den Anstreichern“ wohnen. Mit einem befreundeten Ehepaar und vier Liegestühlen sind sie herüber gekommen - auch schon bei früheren Filminsel-Open-Air-Events. „Wir mögen die Atmosphäre im Stadion draußen, das ist was Besonderes“, schwärmte Helga Mertsch. Sogar ihre Kinder, die in Mannheim leben, waren ab und zu schon mit. In den Liegestühlen könne man richtig bequem den Film schauen. „Aber man muss auch aufpassen, dass es nicht zu behaglich ist, sonst steigt die Gefahr, dass man einschläft“, verriet Mertsch lachend.

Aufblasbare Leinwand

Ulrike Leupold freute sich mit ihrem Mann auf den Film. „Mit ‚Indy‘ sind wir ja groß und mit ihm älter geworden.“ Dieser lief auf einer aufblasbaren Leinwand. „Die hat uns Viktor Panov - unser Mann für die Technik - empfohlen. Die ist billiger als die feststehende Leinwand, die wir sonst immer hatten“, so Vorstand Marcus Müller. Früher war die Leinwand schon von der Umgehungsstraße aus zu sehen. Das aufblasbare Modell ist allerdings nicht ganz so hoch. „Ein Mann dachte sogar, das Open-Air finde nicht statt, weil er von der Straße aus keine Leinwand sehen konnte“, berichtete Johanna Iovine vom Team.

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Panov war selbst am Freitag da und begeistert, wie das kommunale Kino das Open-Air gestaltete. „Ich mach ja viele Open-Airs mit, aber hier in Biblis ist es einfach toll. Ich kenne keinen, der das so mit Herz macht wie die Filminsel und bin froh, dass wir diese Veranstaltung begleiten dürfen. Das ist was Besonderes - mit Seele.“ Insgesamt war das Team zufrieden: 400 Besucher am Freitag und etwa 240 am Samstag bei Mission Impossible. An der Abendkasse gingen noch Tickets weg. Viele vom Mitarbeiterteam saßen rund um den Vorführwagen.

Sonntags wurde aufgeräumt. „Das Stadion soll nachmittags so aussehen, als wären wir gar nicht da gewesen“, meinte Gimbel. „Wir hatten ähnliche Zahlen wie im vergangenen Jahr, allerdings etwas anders verteilt“, sagte Müller. Sein Dank ging an alle Zuschauer, Helfer und Unternehmen, die das kommunale Kino beim Open Air immer unterstützen.

Freie Autorin

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