Fußball

Rechtzeitig die Kurve gekriegt

Nach einem Horror-Start hat sich Kreisoberligist FV Biblis inzwischen gefangen und im Mittelfeld etabliert

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hias
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FVB-Trainer Torsten Schnitzer warf Anfang November zunächst die Brocken hin, stellte sich dann aber wieder zur Verfügung. Nun wurde dem Coach mit seinem „Co“ Thomas Schestag sogar das Vertrauen bis 2025 ausgesprochen. © Berno Nix

Biblis. Wer nüchtern zur Kenntnis nimmt, dass der FV Biblis in der Fußball-Kreisoberliga Bergstraße nun in der Winterpause mit 23 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz rangiert, der wird um die sportliche Zukunft des traditionsreichen Vereins nicht weiter besorgt sein. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Bibliser in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpften. Doch bei genauerer Betrachtungsweise wird offenkundig, dass es in Biblis auch Baustellen gibt. Das zeigen schon einzelne Ergebnisse von Spielen, in denen es für den FVB höchst bescheiden lief.

Das war gleich zu Saisonbeginn der Fall, als die Blau-Weißen an diesem 6. August 2023 bei einer spielstarken Reserve von Eintracht Wald-Michelbach mit 1:7 unter die Räder kamen. Doch damit nicht genug, denn auch die beiden deftigen Heimniederlagen gegen den VfL Birkenau (0:7) und die zweite Mannschaft des SV Unter-Flockenbach (0:4) sorgten für wenig Freude beim Bibliser Anhang.

Schnitzers Rücktritt und Rückkehr

Damit war das Ende der Fahnenstange aber noch längst nicht erreicht. Es ging noch schlimmer. Und das mussten die Bibliser am 5. November schmerzhaft zur Kenntnis nehmen, als sie beim ambitionierten Gruppenliga-Absteiger FC Fürth mit 0:14 unterlag. Danach stand beim FV Biblis kein Stein mehr auf dem anderen. Spielertrainer Torsten Schnitzer warf die Brocken hin und hoffte, mit Führungsspieler Denny Osswald einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben. Ein Trugschluss, denn in den nächsten Tagen stellte sich heraus, dass Osswald und die Mannschaft nicht zusammenfanden. Es war daraufhin Ehrensache für Schnitzer, ins erneut verwaiste Traineramt zurückzukehren. Und nun freute er sich, dass ihm der in der Jugendarbeit erfahrene Thomas Schestag als Co-Trainer zur Seite gestellt wurde. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Schnitzer bei seinem Arbeitgeber einen innerbetrieblichen Aufstieg vollzog, der einen größeren Zeitaufwand nach sich zog.

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So war es eigentlich beschlossene Sache, dass die Bibliser für kommenden Sommer nach einem neuen Trainer Ausschau halten wollten. Doch da sich hier eine sich anbahnende Lösung zerschlug, entschied der Vereinsvorstand kurzerhand, das Duo Schnitzer/Schestag auch über Saisonende hinaus weiterhin im Amt zu belassen.

„Thomas hat als Fachmann und Motivator sehr viel dazu beigetragen, dass die Chemie zwischen mir und der Mannschaft in den letzten Wochen vor der Winterpause wieder sehr gut gepasst hat. Warum sollen wir das im Sommer nicht weiterlaufen lassen?“, fragt Schnitzer zurecht.

Noch fraglich ist allerdings, ob er dann noch weiterhin die Fußballschuhe für die Bibliser schnüren wird. „Ich bin dann 41 Jahre und muss darauf achten, ob mein Körper noch mitmacht“, sagt Schnitzer und könnte es sich vorstellen, seine spielerischen Aktivitäten deutlich zu reduzieren.

Und vielleicht haben bis dahin zwei neue Spieler in der Bibliser Mannschaft Fuß gefasst, denn mit Jonas Reis und Gürkan Berktas schließen sich nun zwei aus Biblis stammende Akteure dem Verein an, die einen Großteil ihrer neuen Mitspieler bereits kennen. Beide spielten zuletzt für die SG Nordheim/Wattenheim.

Während Reis in erster Linie für die Abwehr geplant ist, kann Berktas auch im Mittelfeld eingesetzt werden. „Das sind zwei talentierte Jungs aus der A-Liga, aus denen wir etwas rausholen können. Zudem stärkt diese personelle Maßnahme auch unseren Kader in der Breite“, freut sich Schnitzer auf die Neuen. So gesehen haben die Bibliser gute Voraussetzungen, um die noch nötigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu holen. Nach Testspielen gegen Olympia Biebesheim, TSV Hambach (3.2.), Kickers Hergershausen (10.2.) und der Generalprobe gegen Schnitzers ehemaligen Verein SC Hassia Dieburg (18.2.) wird es für sie am 25. Februar ernst. Dann gilt es im Kreisoberliga-Duell beim SV Unter-Flockenbach II die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen. hias

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