Wattenheim. „Heute kommen zu uns drei Königinnen“, wurde eine der Sternsingergruppe aus Wattenheim, bei der drei Mädchen unterwegs waren, lächelnd an der Tür begrüßt. Einfach königlich ging es bei der Dreikönigsaktion zu, bei der neun Jungen und Mädchen von Haus zu Haus zogen, um zu singen, zu segnen und Spenden zu sammeln. So konnten die Sternsinger in Wattenheim und Nordheim beim Rückkehrgottesdienst eine stolze Spendensumme von 2758 Euro verkünden.
Mit einem Aussendungsgottesdienst der Sternsinger in Wattenheim mit Pfarrer Christian Rauch, leitender Pfarrer des Pastoralraums Südliches Ried, begann die Sternsingeraktion in diesem Jahr. Dort wurden auch Kreide und Türaufkleber gesegnet, mit denen die engagierten Kinder und Jugendlichen optisch mit „20*C+M+B+24“ einige Tage später den Segen zu den Menschen brachten.
Die Sternsinger trafen sich hierfür in der Pfarrkirche Wattenheim. Dort sprachen sie unter der Anleitung der Wortgottesdienstleiterin Ursula Wenz ein Gebet und wurden mit ihren Gruppenbegleitern gesegnet. Wenz lobte das Engagement der Jungen und Mädchen, die sich dadurch für Kinder einsetzen, denen es nicht so gut gehe.
Auch bei der 66. Aktion Dreikönigssingen richtete sich der Blick über das Beispielland Amazonien auf das Leben und die dortigen Bedingungen von Kindern und Jugendlichen, verbunden mit dem Wunsch nach einem respektvollen Umgang mit der Natur und dem Erhalt der Schöpfung. „Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit“ lautete daher das diesjährige Motto.
Von der Pfarrkirche aus liefen die neun Sternsinger in drei Gruppen los, um von Haus zu Haus den Segen zu bringen. In Nordheim wurden zudem angemeldete Familien besucht. Die Kinder berichteten, dass sie überaus freudig von den Menschen willkommen geheißen wurden. Vielfach wurden sie in die Häuser gebeten und sangen dort nach alter Tradition vor dem Christbaum das Sternsingerlied, sprachen den Segen und brachten den Segen „C+M+B – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ – als Aufkleber oder mit Kreide geschrieben – an der Haustür an.
So wurden die Häuser und alle Bewohner für das kommende Jahr von den Sternsingern gesegnet. „Unsere Sternsingerinnen und Sternsinger waren mit großer Begeisterung und herausragendem Engagement bei der Sache“, zeigte sich Julia Emig begeistert, welche die Aktion vor Ort koordiniert hatte. „Es ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Kinder und Jugendliche mitten in den Ferien bereit sind, einen ganzen Ferientag und mehr für eine solche Aktion zu opfern, bei der sie auch Wind und Wetter ausgesetzt sind. Dafür bin ich jedem Einzelnen ausgesprochen dankbar“, betonte sie.
Gerade für die Jüngeren war das Laufen von Haus zu Haus anstrengend. „Jetzt bin ich echt kaputt. Aber es war toll“, sagte eine der jüngsten Sternsingerinnen am späten Nachmittag, als sie nach Hause gefahren wurde.
Die besuchten Menschen, darunter auch Schwerkranke, waren ausgesprochen dankbar und voll Freude über den Besuch der Sternsinger, berichtete Julia Emig. Mehrfach vergossen kranke Menschen und ihre Angehörigen Tränen, als sie den Segen in ihr Haus gebracht bekamen. Viele Besuchte, insbesondere ältere Menschen, erzählten alte Erinnerungen aus der eigenen Kindheit und zeigten sich hocherfreut über das Engagement der Kinder und Jugendlichen.
„Dass es so eine Aktion noch gibt, dafür sind wir sehr dankbar“, war eine häufige Aussage gegenüber den Sternsingern. Auch der Appell „Bitte kommt nächstes Jahr wieder zu uns und bringt uns den Segen“ war häufig zu hören. Segen und Freude brachten die Sternsinger so den Menschen in Wattenheim. Ihr Engagement half mit, dass sie so in Wattenheim und Nordheim insgesamt 2758 Euro an Spenden von Kindern für Kinder durch die Sternsingeraktion sammeln und beim Rückkehrgottesdienst verkünden konnten, eine ähnlich hohe Gesamtsumme wie in den vergangenen Jahren.
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