Umwelt

Wo es in Ladenburg und Edingen-Neckarhausen besonders viel Müll gibt

Bei großen Aufräumaktionen in Ladenburg und Edingen-Neckarhausen sammeln freiwillige Helfer Müll ein. Ein Fund schockt sie dabei besonders.

Von 
Peter Jaschke
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Drei Generationen helfen mit (v.l.): Alma, Evelin, Benjamin, David und Isabel. © Marcus Schwetasch

Edingen-Neckarhausen, Ladenburg. Bei zwei Aufräumaktionen haben Teilnehmende auf beiden Seiten des Neckarufers gleichzeitig mitangepackt, um Wege, Plätze und Grünanlagen zu säubern. In der Römerstadt fand der Ladenburg Clean-Up große Resonanz. Dazu weiter unten mehr. In Edingen-Neckarhausen trug ein weiterer Dreck-weg-Tag dazu bei, die Feier des 50-jährigen Bestehens der Doppelgemeinde vorzubereiten.

Dort ist Valentin „erschrocken, dass im Industriegebiet so viel Müll zu finden war“. Der Zwölfjährige findet es „schöner, wenn nicht so viel Abfall herumliegt“ und will sich „dafür einzusetzen, dass unsere Natur auch für künftige Generationen erhalten bleibt“.

Frau aus Edingen lobt „tolle Organisation“ des Aufräumtags

Auch die Edingerin Sandra hat der Umweltschutzgedanke motiviert: Es sei „nicht gut“, wenn Mikroplastik und Giftstoffe aus Zigaretten sich verbreiten. Ihre Bilanz nach drei Stunden Arbeit: „Es war anstrengend, gibt mir aber auch ein gutes Gefühl.“ Dabei, so Sandra auf Nachfrage, sei auch Ärger darüber spürbar, rücksichtslosen Zeitgenossen hinterher zu räumen. Dafür sei die Aktion „toll organisiert“.

Das hört Jörg Studniberg gerne. Der Leiter des Gemeindebauhofs zieht eine positive Bilanz: Insgesamt rund 65 Personen seien beteiligt gewesen, davon an die 40 in Edingen, zehn in Neckarhausen und 15 in Neu-Edingen. Zum Vergleich: Bei der Premiere im Oktober waren es rund 90.

In Edingen-Neckarhausen gibt es Stellen mit besonders viel Müll

„Es gibt neuralgische Stellen wie beispielsweise in Richtung Grenzhof, wo öfter Schutt und Hausrat illegal abgeladen werden, aber ansonsten haben wir es relativ gut im Griff, auch weil wir in Dominik Haas einen fleißigen und in der Gemeinde beliebten Mitarbeiter haben, der eine sehr gute Arbeit macht“, so Studniberg. Die Aktion bedeute einen „überschaubaren Aufwand“.

Beim diesjährigen Ladenburg Clean-Up helfen die Kinder Ellie (v.l.), Sanna und Jara nach Kräften den erwachsenen Teilnehmenden Armin, Dominik (M.) und Eva (r.). © Peter Jaschke

Die Firma M+K Menrad habe kostenfrei den Sammelcontainer bereitgestellt. Dank eines weiteren Sponsors könne die Gemeinde Handschuhe bereitstellen. Die Freiwillige Feuerwehr sorge für den Abschlussimbiss. Bürgermeister Florian König freut sich, „dass es wieder sauberer ist und trotz des kalten Wetters erneut so viele Menschen gerne dabei helfen wollen“.

In Ladenburg gibt es große Sorge über wachsende Müllberge

In Ladenburg führt Marius Wenzel zum vierten Mal Regie beim Clean-Up. Seine Bilanz ist zwiegespalten. Erfreulich: „Über 100 haben am Aktionstag mitgemacht, darunter viele Familien mit kleinen Kindern“, so Wenzel. Eine Klasse der Martinsschule hat das Kandelbachufer gesäubert. „Die Beteiligung der Schulen ist mit rund 500 Kindern generell groß“, sagt Wenzel.

Dalberg- und Astrid-Lindgren-Grundschulen sowie Carl-Benz-Gymnasium waren oder werden noch aktiv. Traurig: „Tendenziell wird´s an manchen Stellen immer schlimmer“, stellt Wenzel fest. Zigarettenstummel häuften sich ebenso wie am Flussufer Styroporreste.

Eines der Kanuteams fand am Neckarhäuser Ufer unterhalb der Bahnbrücke einen Katzenkadaver, der in eine Decke eingewickelt war. In der Giulinistraße auf der Nordseite des Gewerbegebiets Altwasser wurde „noch mehr Müll als im letzten Jahr“ entsorgt, darunter Matratzen und Autorreifen und „viele in Flaschen oder Beutel abgefüllte Fäkalien“. Entlang der Industriestraße waren „mehrere hundert Kilogramm Altkleider“ zu entfernen.

Auch in diesem Jahr gab es reichlich Müll zum Einsammeln. © Marcus Schwetasch

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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