Online-Tool

Wer überzeugt mich? Wahlhelfer zu den Gemeinderatswahlen

20 Thesen zur Zukunft der eigenen Stadt oder Gemeinde: Unsere Wahlhelfer zu den Gemeinderatswahlen Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim, Ladenburg und Schriesheim sind online. Wie das Online-Tool funktioniert

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Wahlplakate wie hier in Ladenburg werben für die Kommunalwahl am 9. Juni. 
© Marcus Schwetasch

Rhein-Neckar. Am 9. Juni werden die neuen Gemeinderäte gewählt. Auch wenn diese Wahl in erster Linie eine Persönlichkeitswahl ist, geht es natürlich auch im Inhalte. Wir haben deshalb jeweils 20 Thesen zur künftigen Entwicklung der Städte und Gemeinden und zu bestimmten Themen und Einrichtungen aufgestellt und die Parteien und Wählergemeinschaften gebeten, uns ihre Position dazu zu nennen.

Wahlhelfer Rhein-Neckar: Ähnliches Prinzip wie beispielsweise beim Wahl-O-Mat

In manchen Fragen liegen die eng beieinander, in anderen gibt es durchaus Unterschiede. Um die Entscheidung bei der wichtigen Abstimmung etwas zu erleichtern, gibt es nun den Wahlhelfer. Er kam auch bei den zurückliegenden Bürgermeisterwahlen zum Einsatz und wurde von den Leserinnen und Lesern intensiv genutzt. 

Das Prinzip ist recht einfach und vielen beispielsweise vom Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung bereits bekannt: Die Nutzer können Klick für Klick ihre eigenen Positionen zu den Thesen angeben. Zum Beispiel: „Klimaschutz ist auch Hitzeschutz. Edingen-Neckarhausen braucht deshalb ein Konzept, um die Menschen im Sommer vor Hitze zu schützen.“ Oder: „Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, muss die Stadt Ladenburg auch selbst in den sozialen Wohnungsbau investieren.“ In allen Kommunen haben wir zudem das Thema Grundsteuer angesprochen: „Die anstehende Neufestsetzung der Grundsteuer darf nicht zu einer Konsolidierung der Finanzen genutzt werden, sondern muss aufkommensneutral erfolgen.“ 

Diesen Aussagen können die Nutzerinnen und Nutzer entweder voll oder tendenziell zustimmen oder sie komplett oder tendenziell ablehnen – oder sich einfach enthalten. Außerdem haben sie die Möglichkeit, einzelne Fragen stärker zu gewichten. So ergibt sich ein Bild ihrer Meinungen und Einstellungen, das wiederum mit den Positionen der Listen abgeglichen wird, die man am 9. Juni wählen kann.

Mit diesen Informationen gefüttert, ermittelt der Wahlhelfer für alle Bürgerinnen und Bürger, die das kostenlose Online-Programm nutzen, das perfekte politische Match – also die Partei oder Liste, mit der die jeweiligen Einstellungen am besten zusammenpassen. Kurz gesagt: Nach wenigen Minuten hat man die individuelle Meinung mit denen der Parteien abgeglichen. Am Ende zeigt das Programm den Grad der Übereinstimmung in Prozent an.

„Die lokale politische Landkarte spielerisch erkunden“

Wer es jetzt noch etwas genauer wissen und sich weiter informieren will, kann anschließend auf das Feld einer Partei oder Liste klicken und sich deren Begründungen für die einzelnen Positionen durchlesen. Oder sich näher anschauen, wo die Differenzen zwischen der eigenen Einstellung und der einer bestimmten politischen Gruppierung liegen. Hier war die Vorgabe, sich möglichst auf 200 Zeichen zu beschränken, das sind etwa sieben Zeitungszeilen. Dort, wo die Texte deutlich zu lang waren, haben wir sie sinnwahrend gekürzt.

Ein wichtiges Ziel des Wahlhelfers ist es auch, mehr und vor allem jüngere Menschen für Lokalpolitik zu interessieren. Bekanntlich dürfen diesmal zum ersten Mal auch Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren für den Gemeinderat kandidieren. Bis auf wenige Ausnahmen ist das aber in den Städten und Gemeinden zwischen Neckar und Bergstraße nicht der Fall. Die 17-jährige Schülerin Chiara Stüber aus Ilvesheim auf Platz sechs der CDU-Liste und der bis zur Wahl ebenfalls 17-jährige Schüler Tobias Proschek auf Platz 14 der SPD-Liste in Heddesheim dürften die jüngsten aller Kandidierenden sein. In Edingen-Neckarhausen ist Mathis Gerber (PARTEI) mit 18 Jahren der jüngste Bewerber.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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