Ladenburg

„Sauber und zügig gearbeitet“

Hauptübung der Feuerwehr erfolgreich

Von 
pj
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Mit der Hydraulikschere entfernt die Feuerwehr eine Tür. © Jaschke

„Die Einsatzkräfte wissen nicht, was sie erwartet“, betont Josef Karlberger als Moderator eingangs der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg auf der Straße vor dem städtischen Bauhof im Gewerbegebiet Hohe Straße. Als der Einsatzleitwagen nach dem automatischen Notruf (E-Call) aus einem der Unfallwagen eintrifft, bietet sich Vizekommandant Markus Karlberger am Steuer dieses Bild: Nach einem Zusammenstoß liegt eines der beiden Autos auf dem Dach.

Die Insassen sind ansprechbar und klagen über starke Schmerzen. Türen lassen sich nicht öffnen. „Eine Seite wird hydraulisch herausgespreizt“, schildert Hauptbrandmeister Karlberger Senior das komplexe Geschehen. Dazu gehört außerdem das Herausschneiden einer Fahrzeugsäule, die Dach und Unterbau verbindet. Die Hilfskräfte leisten Schwerarbeit. Zu hören ist für sie und die Zuschauerinnen und Zuschauer, darunter die Schriesheimer Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer neben Ratsmitgliedern, wie „Verletzte“ stöhnen und rufen. Es handelt sich dabei um Nachwuchskräfte der Feuerwehrjugend, die von Aktiven der Johanniter-Unfall-Hilfe so geschminkt worden sind, dass sie auch wie Unfallopfer aussehen.

„Zufrieden mit dem Ablauf“

„Normalerweise arbeiten wir mit Sichtschutz, um die Privatsphäre der Verletzten zu schützen“, betont der Mann am Mikrofon. Auch Aktive aus allen Unterkreiswehren und des örtlichen Polizeireviers verfolgen, wie sich unter Schock stehenden Personen selbstständig aus dem anderen Fahrzeug retten und betreut werden. Das Szenario stammt von den Aktiven Andreas Hütter und Stjepan Cucelj. „Zufrieden mit dem Ablauf“, äußert sich Unterkreisführer Roy Bergdoll (Ilvesheim). Die 22 beteiligten Aktiven hätten „sauber und zügig ihre Arbeit gemacht“.

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Bergdoll lobt auch, dass „immer nur die Personen an den Fahrzeugen waren, die dort wirklich etwas zu tun hatten“. Missfallen hat ihm, dass „Patienten eine Zeit lang ohne Betreuung waren“. Es sei ein „sehr realistisches“ Szenario. Dass es aus Sicht von Laien vielleicht lange gedauert habe, bis die 80 Kilogramm schwere Übungspuppe aus dem Wagen war, erklärt Bergdoll so: „Wenn der beteiligte Rettungsdienst sagt, es besteht keine Lebensgefahr, und der Patient kann schonend aus dem Auto herausgeholt werden, dann lässt man sich diese Zeit.“ Andernfalls schlage man Scheiben ein und hole die Person so rasch wie möglich heraus.

Hydraulikschere beeindruckt

Dass sicher jeder Zuschauer und jede Zuschauerin beeindruckt sei, der vorher noch keine Hydraulikschere im Einsatz gesehen habe, ist Bürgermeister Stefan Schmutz überzeugt. „Wenn unsere Feuerwehr zeigt, was sie kann, geht es immer auch um die Frage, wo es geeignete Orte für die Übungsszenarien gibt, und da haben wir diesmal den Straßenabschnitt vor dem städtischen Bauhof zur Verfügung gestellt“, sagt Schmutz als oberster Dienstherr der ehrenamtlichen Truppe und würdigt die aktive Mithilfe des Feuerwehrnachwuchses sowie der Johanniter-Unfall-Hilfe. 

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