Neckar-Bergstraße

Region: Sternsinger erfahren wieder große Unterstützung

Mehr als 460 Mädchen und Jungen zwischen Neckar und Bergstraße:sammeln insgesamt 119 686 Euro für Regenwaldschutz und Hilfsprojekte. Wie sieht die Bilanz der Pfarreien aus?

Von 
Peter Jaschke
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In Ladenburg waren diesmal etwas weniger Sternsinger unterwegs, doch insgesamt zogen die Pfarreien der Region eine positive Bilanz. © Peter Jaschke

Die größte Hilfsaktion von Kindern in ganz Deutschland für Kinder auf der ganzen Welt ist die der Sternsinger. Die 66. Aktion stellt den bedrohten Regenwald im südamerikanischen Amazonasgebiet als einer grünen Lunge der Erde in den Fokus. Gesammelt wird aber ebenso für 1180 Kinderhilfsprojekte weltweit. Erneut sind dafür mehr als 460 Mädchen und Jungen aus der Region von Haus zu Haus gezogen und haben den Segenswunsch auch in Rathäuser gebracht. Insgesamt haben sie 119 686 Euro (2023: 123 500 Euro) an Spenden gesammelt. Ihre Teilnahme war konfessionsunabhängig. Wir haben bei den Teams in den Pfarreien nachgefragt, wie die Bilanz ausfällt.

Edingen-Neckarhausen

„Es war eine Super-Aktion mit einem guten Ergebnis“, lobt Gemeindereferentin Cordula Mlynski (Seelsorgeeinheit St. Martin) die Gruppen im Ortsteil Edingen. Die dortige St.-Bruder-Klaus-Pfarrei zählt bislang 3580 Euro. „Die Motivation der Kinder ist hoch, und es kommen sogar Kinder aus anderen Gemeinden zu uns“, freut sich auch Elisabeth Kohm, die die Aktion der St.-Andreas-Gemeinde Neckarhausen mitorganisiert. Dort haben 29 Kinder und Jugendliche sowie erstmals eine Erwachsenen-Gruppe 5880 Euro gesammelt. „Es kommen noch kleinere Beträge hinzu“, weiß Kohm aus Erfahrung.

Die Idee für die Erwachsenen-Gruppe war aufgekommen, weil etliche zu Besuchende nur abends zu Hause sind, wenn keine Kindergruppen mehr laufen. „Diese Leute waren für die Neuerung wirklich dankbar“, so Kohm.

Großsachsen

In der Pfarrgemeinde St. Jakobus (Seelsorgeeinheit Weinheim-Hirschberg) sind in den Ortsteilen Lützelsachsen, Hohensachsen, Großsachsen und Ritschweier vorläufig 24 066 Euro zusammengekommen. „Es wurden diesmal weniger Leute angetroffen und eher kleinere Beträge gespendet“, sagt Gesamtkoordinatorin Gabriele Stadler. Ausnahme: Im Hirschberger Ortsteil Großsachsen machten die Jugendlichen große Augen, als eine Frau einen 200-Euro-Schein in die Sammelbüchse steckte. Dort war es ebenso wie in Lützelsachsen trotz Werbung jedoch „eher mühsam, jüngere Teilnehmende zu motivieren“. Dabei mussten beide Teams Ritschweier mitabdecken, wo keine Kinder aktiv waren.

Leutershausen

Mit 10 000 Euro fällt die Spendensumme in Leutershausen „ähnlich wie im Vorjahr, nur etwas niedriger“ aus. Dass 47 Kinder mitgelaufen sind, ist einer Lehrerin der örtlichen Grundschule zu verdanken: „Sie macht Werbung für die Aktion, und das hat uns geholfen“, erklärt Dorothea Weinmann von den Pfadfindern des Stammes St. Johannes, die die Aktion im Ortsteil der Doppelgemeinde Hirschberg betreuen.

Heddesheim

Über eine Rekordteilnahme von 64 Kindern – „so viele wie noch nie“– jubelt Ursula Fritz-Klumpp, die Leiterin der Heddesheimer Aktion. Im vergangenen Jahr waren rund 50 Mädchen und Jungen dabei gewesen. Mit zusätzlich 25 Helfenden wurde diesmal in erneut mehr als 300 vorher angemeldeten Haushalten ein vorläufiges Spendenergebnis von 8550 Euro erzielt. Das ist annähernd das Ergebnis des Vorjahres (8672 Euro).

Ilvesheim

Eine „sehr positive Bilanz“ ziehen die Ilvesheimer Sandra und Dominik Dieter. 33 Kinder waren in neun Gruppen unterwegs zu mehr als 370 Haushalten. Insgesamt beteiligten sich rund 60 Personen aktiv. Neben Begleitpersonen sei das Küchenteam um Gertraud Dieter und die musikalische Begleitung durch Jonny Fritz und Andreas Nadler beim Einüben der Lieder zu loben. Die Motivation fürs Sternsingen bleibe „eine der größten Herausforderungen“. Dabei seien Grundschule und evangelische Kirchengemeinde stets hilfreich. So konnte im zweiten Jahr nach der Coronapause die Teilnehmendenzahl der Sternsinger erhöht werden. Der aktuelle Zwischenstand der Spenden beträgt rund 11 820 Euro. Dieser werde sich erhöhen, da noch Besuche der Sternsinger bei Einrichtungen anstehen. Das Ehepaar Dieter glaubt, das Vorjahresergebnis zu übertreffen.

Ladenburg

„87 Kinder waren zu wenig, um alle Wohnungen in der Stadt zu besuchen“, bedauert Wolfgang Ibach vom Ladenburger Team, das im vergangenen Jahr immerhin noch 103 Sternsinger, aber damit schon 20 weniger als vor Corona zählte. „Noch nie haben wir so viele Absagen erhalten wie diesmal“, so Ibach. Es gelte künftig vielleicht zu betonen, dass die Aktion zwar kirchlichen Ursprungs sei, aber gute Zwecke verfolge.

Ansonsten habe trotz anfänglich stürmischen Regenwetters „alles wunderbar funktioniert“. Der Zwischenstand beläuft sich auf 22 544 Euro. „Ein gutes Ergebnis mit nur rund 1000 Euro weniger als im letzten Jahr, und die Aktion läuft ja noch bis Ende Januar weiter, weshalb wir zuversichtlich sind, noch einiges dazu zu bekommen“, schreibt Ibach. Weitere Spenden können – wie überall – im Pfarrhaus abgegeben oder auf das Konto der Pfarrei unter dem Stichwort „Sternsinger“ überwiesen werden.

Schriesheim

In der Seelsorgeeinheit Schriesheim-Altenbach-Dossenheim haben 97 Sternsinger bislang rund 33 250 Euro ersungen. „Wir hatten viel mehr Anmeldungen als in den letzten Jahren, und es ist sogar besser als vor Corona“, teilt Gemeindereferent Laith Mtity erfreut mit. Ihm berichteten 28 junge Begleitpersonen von einer hohen Spenden-Bereitschaft. Man habe weitgehend Glück mit dem Wetter gehabt – und im Vorfeld einige kostenlose Werbeflächen: Sternsinger-Banner hingen an allen Dossenheimer Ortseingängen.

Erstmals nach der Coronakrise waren wieder Sternsinger im Schriesheimer Stadtteil Altenbach unterwegs. Mit dem von der Heddesheimer Kirchengemeinde ausgeliehenen „Sternsinger-Bus“ konnten Gruppen von A nach B gefahren werden, um die Einsätze zu vereinfachen. Eine Bitte richtet Mtity an Hobbyschneiderinnen und -schneider: „Wir brauchen dringend Sternsinger-Gewänder.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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