Heidelberg. Ab März ist der Wahlkreis Heidelberg/Weinheim mit einem dritten Mandatsträger im Bundestag vertreten. Neben der direkt gewählten Abgeordneten Franziska Brantner (Grüne) und dem über die Landesliste gewählten Malte Kaufmann (AfD) zieht Alexander Föhr von der CDU ins Parlament ein. Zu verdanken hat der Christdemokrat sein Mandat dem vorzeitigen Ausscheiden von Michael Hennrich aus Nürtingen. Er verlässt den Bundestag, um eine Geschäftsführerposition in Berlin zu übernehmen.
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Für Föhr geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung, wie er bereits Mitte des vergangenen Jahres verlauten ließ. Damals wurde der Verzicht von Hennrich bekannt. Nun also wird er Anfang März sein Mandat in Berlin antreten, vier Wochen später als ursprünglich angekündigt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie er sich auf seine neue Aufgabe vorbereitet.
Büroteams sind komplett
„Das meiste ist tatsächlich schon gemacht“, erklärt er. Auch ein Zimmer habe er schon in der Hauptstadt: „Ich habe eine WG mit meinem Kollegen Moritz Oppelt aus Sinsheim. Ich bin froh, dass ich mich jetzt nicht noch auf Wohnungssuche machen muss.“ Auch seine Mitarbeiter hat er bereits zusammen. Sie werden im Büro in Berlin und im Wahlkreisbüro in Dossenheim für ihn tätig sein, wo sich zugleich die Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands befindet: „Das Team ist komplett.“
Auch die Ausschüsse, in denen er mitwirken wird, kennt er schon. Ordentliches Mitglied wird er im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technik. Stellvertretend gehört er dem Ausschuss für Gesundheit an. „Das liegt mir beruflich sehr nahe“, erklärt er unter Hinweis auf seine bisherige Tätigkeit bei einer großen Krankenkasse. Auch im Innenausschuss wirkt er stellvertretend mit.
Der Neue ist startklar
„Ich bin sozusagen startbereit“, erklärt Föhr. Die Übernahme des Mandats muss er per Unterschrift bestätigen. Dazu hat er am Aschermittwoch, 22. Februar, um 11 Uhr einen Termin bei der Landeswahlleiterin in Stuttgart. Und was erwartet ihn in Berlin? Gibt es eine Vereidigung? „Ganz ehrlich, ich weiß es noch nicht“, gesteht er. Tatsächlich leisten die Abgeordneten – anders als Bundespräsident, Bundeskanzler und Minister – keinen Amtseid, wie die Pressestelle des Bundestages auf Anfrage bestätigt. Stattdessen wird die amtierende Präsidentin oder der Präsident des Bundestags in der Sitzung am 1. März den neuen Abgeordneten namentlich begrüßen. Das war’s dann.
Die Zusammenarbeit mit der Bundestagsverwaltung hat Föhr bislang als recht unkompliziert erlebt. „In der Regel bekommt man eine, zwei Wochen vorher Informationen, wo ich mich einzufinden habe.“ Zu den Sitzungswochen will der neue Abgeordnete jeweils mit der Bahn fahren. „Ich fahre eh gerne mit dem Zug“, verrät er. „Mit dem Auto zu fahren, das wäre Quatsch, und zu fliegen auch.“ Föhr bevorzugt eine Direktverbindung ohne Umsteigen, und mit der Pünktlichkeit hat er bisher auch nur selten Probleme gehabt. Zahlen muss er seine Bahnfahrten übrigens nicht. Als Abgeordneter erhält er eine BahnCard 100 1. Klasse. Inlandsflugkosten würden ihm ersetzt, soweit sie in Ausübung des Mandats anfallen.
Mit Tram und U-Bahn
Innerhalb von Berlin erreicht er das Parlament von seiner Wohnung in Friedrichshain aus in nur rund 20 Minuten mit Tram und U-Bahn. Die Linie 5 hält direkt unter dem Abgeordnetenhaus, in dem auch Föhr demnächst sein eigenes Büro beziehen wird. Neben einer monatlichen Kostenpauschale (aktuell knapp 4600 Euro) haben Abgeordnete Anspruch auf ein eingerichtetes Büro am Sitz des Bundestags in einer Größe von derzeit 54 Quadratmetern für sich und ihre Mitarbeiter, einschließlich Kommunikationsgeräten und Möblierung. Die Abgeordneten können außerdem Dienstfahrzeuge im Stadtgebiet von Berlin mitbenutzen.
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