In Alex Weinlounge in Herxheim gibt’s bald wohl wieder Musik

Herxheim am Berg. Seit Februar pausiert die Musik donnerstags am höchsten Punkt der Deutschen Weinstraße. Weder dürfen Live-Konzerte noch Musikabende mit DJs in der Alex Weinlounge in Herxheim stattfinden. Nach Beschwerden aus der Nachbarschaft hatte der Kreis Bad Dürkheim die seit neun Jahren laufenden Veranstaltungen untersagt. Die Weinbar hatte offensichtlich keine Genehmigung für diese Zwecke. Das Verwaltungsgericht bestätigte das vorübergehende Verbot, bis die Auswirkungen der Musik auf die Umgebung gutachterlich geprüft seien. Der Betrieb der Weinbar selbst war von dem Verbot indessen nicht betroffen.

Nun sieht es ganz danach aus, als ob sich schon bald wieder die Plattenteller drehen und die Musiker wieder zu ihren Instrumenten greifen dürfen. Der Herxheimer Gemeinderat hat zumindest schon mal wieder grünes Licht gegeben - mit einem einstimmigen Votum. Nun steht noch die Bewertung eines naturschutzrechtlichen Gutachtens durch die Kreisverwaltung aus. Das solle Anfang Oktober stattfinden, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung am Mittwoch auf Nachfrage dieser Redaktion.

Beteiligung der Anwohner nach Gutachten nicht vorgesehen

„Für uns ist die Sache damit erledigt“, sagt der neue Herxheimer Ortsbürgermeister Gero Kühner. Der Gemeinderat habe sein Einvernehmen zum Bauantrag des Betreibers der Weinlounge erteilt. Es habe rechtlich auch gar keine andere Möglichkeit gegeben. Tatsächlich attestiert ein schalltechnisches Fachgutachten der Alex Weinlounge, dass bei den Musikveranstaltungen die Grenzwerte nicht überschritten werden. Dies gelte auch für Türenschlagen und Abfahrtsgeräusche von Autos im Umfeld der Weinbar. „Beschwerden oder sonstige Beteiligungen durch die Anwohner können - in Anbetracht des nun vorliegenden Nachweises eines Fachgutachters - nicht in die Beurteilung der Verwaltung mit einbezogen werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage für die Gemeinderäte. Schließlich hatten die Lärmbeschwerden von Nachbarn den Streit überhaupt erst ausgelöst.

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In der Folge wurde - nicht nur - in Herxheim viel darüber diskutiert, ob Musikveranstaltungen jeweils donnerstags zwischen 19 und 22 Uhr aus einer - genehmigten - Schank- und Speisewirtschaft schon eine - nicht genehmigte - Vergnügungsstätte machen würde. Um juristisch auf der sicheren Seite zu sein, hatte Betreiber Alexander Bröhl einen Bauantrag zur Nutzungsänderung und somit Legalisierung seiner Musikveranstaltungen gestellt. Mit der entsprechenden Konsequenz, dass die Kreisverwaltung Bad Dürkheim die musikalischen Donnerstage erst einmal untersagte und das Verwaltungsgericht diese Entscheidung bestätigte. Und zwar solange, bis die Gutachten in Sachen Lärmbelastung und Umweltschutz vorlägen. Es hat sieben Monate gedauert.

„Wir haben nichts Illegales getan“

Weinlounge-Betreiber Alexander Bröhl ist sauer und erleichtert zugleich: „Alle Gutachten haben für uns gesprochen. Wir haben nichts Illegales getan“, sagt er, „wir fühlen uns bestätigt.“ Sein Team stehe in den Startlöchern. Und auch die Gäste fragten schon, wann die musikalischen Donnerstage denn wieder starten. Bröhl: „Sobald wir grünes Licht haben, geht’s los“. Dann locken wieder abwechselnd DJ-Abende und Live-Musik die Menschen aus der ganzen Region und darüber hinaus auf den Berg nach Herxheim.

Fehlt noch das letzte Häkchen an der neuen Baugenehmigung. Und das muss nun die Kreisverwaltung setzen. Die Untere Naturschutzbehörde will „Anfang Oktober“ die Verträglichkeit der Musik mit dem angrenzenden Vogelschutzgebiet bewerten. „Das wird zeitnah erfolgen“, sagt ein Sprecher, also vermutlich in der kommenden Woche. Und wie lange benötige die Behörde dann zur endgültigen Erteilung der Baugenehmigung? „Das kann sehr zeitnah erfolgen“, so der Sprecher. Es könnte ein goldener Oktober auf dem Berg werden.