Ortsentwicklung - Gemeinde lässt Containersiedlung in Leutershausen bauen / Änderung im Sterzwinkel stockt

Flüchtlingsunterkunft steht, Edeka-Erweiterung muss warten

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hje/hr
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In Leutershausen schafft die Gemeinde Hirschberg Wohnraum für Flüchtlinge, in Großsachsen stößt sie die Änderung des Bebauungsplans Sterzwinkel an, um eine Erweiterung des Edeka-Marktes zu ermöglichen. Die Unterkunft wird fertig, die Edeka-Erweiterung ist noch nicht in trockenen Tüchern.

Es zieht sich beim Bau der Unterkunft. Ende März beginnen die Erschließungsarbeiten für die Anschlussunterbringung für Flüchtlinge in der Ladenburger Straße in Leutershausen. Ende November kommen die ersten Flüchtlinge.

Gegen die zweistöckige Containerunterkunft erhebt sich Widerstand bei den Anwohnern. Drei Anwohner legen Beschwerde ein. Es kommt zu Verzögerungen. Schon zu Baubeginn gibt es erneut Knatsch, da sich die Anwohner über das verordnete Halteverbot ärgern.

Anfang Mai werden schließlich die Container geliefert. Doch die Abnahme zieht sich weiter hin. Denn die Lieferung der Küchen verzögert sich. Außerdem gibt einen Wasserschaden, weil eine Dusche falsch eingebaut wird. Drei Abnahmeversuche scheitern. Anfang November geht der Marathon bei dem Projekt, welches 1,2 Millionen Euro kostet, zu Ende: Die Containeranlage für die 47 Menschen steht.

Finanziert wird alles über ein zinsloses KfW-Darlehen, dazu kommen 250 000 Euro an Landesmitteln. Am 29. November beziehen zunächst zehn Flüchtlinge die Unterkunft der Gemeinde. Weitere folgen bis Januar.

Der Sterzwinkel sorgt wieder einmal für kontroverse Diskussionen. War bereits die Ausweisung des Neubaugebietes am südlichen Ortsrand umstritten, so ist es auch die Änderung. Das Bürgerforum für Ortsgestaltung und Ortserhaltung, die Bürgerinitiative (BI) Sterzwinkel und Grüne Liste Hirschberg gehen auf die Barrikaden. Sie fürchten ein Ausbluten der Geschäfte in der Ortsmitte. Die Gruppen wehren sich gegen die vom Gemeinderat mehrheitlich verabschiedete Bebauungsplanänderung, die eine Erweiterung des Edekamarkts im Sterzwinkel (von 800 auf 1200 Quadratmeter) sowie die Ansiedelung eines Drogeriemarktes vorsieht.

Am Ende gelingt es den Gruppen, die Kritiker zu mobilisieren. 59 Einwendungen werden gegen den Bebauungsplan im Rathaus eingereicht. Anfang November kommt die schlechte Nachricht für die Gemeinde. Das Straßenbauamt des Kreises will die mehrfach verschobene Optimierung der Ampelschaltung auf der B3 erst 2018 umsetzen. Diese Verbesserung ist eine Voraussetzung dafür, dass der Bebauungsplan verabschiedet werden kann. Es kommt damit abermals zu einer Verzögerung. hje/hr

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