Ilvesheim. Immer mehr Städte und Gemeinden zwischen Neckar und Bergstraße wollen eine kommunale Wärmeplanung auf die Beine stellen. Das ist ein mehrstufiger Prozess, an dessen Ende die Wärme komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll. Im Technischen Ausschuss des Ilvesheimer Gemeinderats wurde das Thema jüngst diskutiert. Die Redaktion hat bei den einzelnen Fraktionen nachgefragt, in diesem Artikel finden Sie die ausführlichen Statements der Fraktionen. Die Antworten beziehen sich auf zwei Fragen, die diese Redaktion gestellt hat:
- Wie stehen Sie zu einer kommunalen Wärmeplanung?
- Was halten Sie davon, diese Aufgabe im Konvoi (also in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen) anzugehen?
Freie Wähler:
„In Anbetracht von Klimawandel und Energiekrise ist die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung aus Sicht der Freien Wärmeplanung alternativlos. Die Gemeinde braucht eine Strategie, wie sie weg von der fossilen hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung kommt.
Anmerkung hierzu: Die klimaneutrale Wärmeversorgung ist eine viel größere Herausforderung als die klimaneutrale Stromversorgung, wie eine für den Rhein-Neckar-Kreis erstellte Potenzialanalyse zeigt, die derzeit im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft behandelt wird. Ich (Peter Riemensperger, Fraktionsvorsitzender, Anm. d. Red.) (…)habe aber gestern in unserer Fraktionssitzung angeregt, dass die Studie noch um die Potenziale der Flusswärme ergänzt wird.
Eine Zusammenarbeit hätte aus unserer Sicht viele Vorteile. Wir sehen nicht nur Synergien bei der Erstellung der Wärmeplanung, sondern zum Beispiel auch beim späteren Bau von Wärmenetzen. Insofern begrüßen wir es, wenn die Verwaltung Kontakt zu den Nachbarkommunen aufnimmt, ob auch dort Interesse an einem sogenannten Konvoi besteht.“
CDU:
„Die CDU begrüßt den Schritt der Verwaltung, die Wärmeplanung aufzugreifen. Dies ist ein wichtiger Schritt die geplanten Einsparungen nachhaltig und zukunftsorientiert umzusetzen.
In unseren Augen ist es vorteilhaft für alle beteiligten Kommunen, eine Potenzialprüfung vorzunehmen und daraus Synergieeffekte zu schaffen. Wir unterstützen die Prüfung eines Konvoi und, falls für mindestens eine der beteiligten Kommunen daraus ein Vorteil entsteht, auch die gemeinsame Antragsstellung.“
Grüne:
„Eine Wärmeplanung ist für das Erreichen von Klimaneutralität extrem wichtig. Für uns Grüne ist es dabei entscheidend einen ehrgeizigen Plan zu entwickeln, in dem schnell deutliche Einsparungen möglich sind, nicht erst in ferner Zukunft. Auch unabhängig von Bauvorhaben sind wir für eine Wärmeplanung.
Kooperation mit Nachbargemeinden (Konvois) unterstützen wir, da wir glauben, dass hierdurch schneller mehr fürs Klima erreicht werden kann.“
SPD:
In Ilvesheim liegen die Gemeindeeinrichtungen Sporthalle, Schule und Kernzeit (alle mit Gasheizung) sowie ein geplantes Neubaugebiet am Neckarkanal. Die SPD-Fraktion hat in der Gemeinderatsitzung am 27.07.2022 angeregt hier die Einsatzmöglichkeit von hoch effizienten Flusswasserwärmepumpen zu prüfen, was der Bürgermeister zusagte.
In jedem Fall sehen wir bezüglich Wärmeplanung schnellen Handlungsbedarf auch in Bezug auf das Kombibad und begrüßen die zu 80% geförderte Aufstellung eines Wärmeplans für Ilvesheim. Da die Gemeinde Ilvesheim mit Neckarkanal und Altwasserschleife besondere Verhältnisse hat.
Eine schnelle Umsetzung ist auch Grundlagen für den beschlossenen EEA-Prozess. Wir wollen unser Vorgehen nicht erst mit großem Zeitaufwand mit den Gemeinderäten der Nachbargemeinden abstimmen. Wie man auch im Hinblick auf den Natur- und Umweltschutz sieht, sollte man eine mögliche Umstellung auf Erneuerbare Energien angehen und nicht auf ungewisse Zeit verschieben.
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