Radtour Teil 1 - Planer fahren Trasse des geplanten Radschnellweges ab / Experte nennt grobe Schätzung der Gesamtkosten

40 Millionen Euro für gesamten Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
Lesedauer: 
Los geht’s: Am Mittwoch fand eine erste Radtour auf der zukünftigen Trasse des Radschnellweges statt. Start war zwischen Seckenheim und Edingen. © Torsten Gertkemper-Besse

Mannheim/Heidelberg. Auf dem Fahrrad in 80 Minuten von Mannheim nach Heidelberg: Das verspricht der neue Radschnellweg, der die beiden Städte in Zukunft miteinander verbinden soll. Die grundsätzliche Trasse ist bereits festgelegt (wir berichteten), aktuell läuft die Detailplanung. Begleitet wird diese von einer umfangreichen Bürgerbeteiligung, in deren Rahmen auch Radtouren vor Ort vorgesehen sind.

Dieser Tage haben zwei solcher Fahrten stattgefunden. Am Mittwoch ging es von Seckenheim nach Heidelberg. Um diese Fahrt soll es in diesem Text gehen. Der zweite Teil (von Ladenburg über Ilvesheim nach Mannheim) war für den Donnerstagnachmittag vorgesehen (Berichterstattung folgt).

Start an der neuen L 597

Vertreter des zuständigen Regierungspräsidiums (RP), der anliegenden Kommunen sowie zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger waren bei der „Beradlung“ der zukünftigen Trasse am Mittwoch dabei. Der Weg führte vom Anschluss der neuen L 597 zwischen Seckenheim und Edingen über Edingen bis ins Zentrum von Heidelberg. Diese Redaktion hat die Gruppe vom Startpunkt bis zur Heidelberger Stadtgrenze begleitet.

Der Ausgangspunkt: Los ging die Tour am Container der L 597-Baustelle. Hier kommt der neue Radschnellweg von Norden und knickt nach Osten in Richtung Heidelberg ab. Axel Speer, zuständiger Referatsleiter beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP), hatte gleich zu Beginn einige interessante Informationen im Gepäck. Die Gesamtkosten für das Vorhaben lägen bei gut 40 Millionen Euro, teilte er auf Nachfrage eines Bürgers mit. Bestimmte Bauwerke wie Unterführungen machten alleine ein Viertel des Preises aus, sagte Speer.

Die Engstelle: Der Wettergott meinte es nicht gut mit den Radfahrern an diesem Mittwochnachmittag. Ein starker Schauer unmittelbar nach Beginn der Fahrt erwischte jeden, der keine passende Kleidung trug, auf dem falschen Fuß. Die Gruppe passierte die Eisenbahnbrücke, die gemeinsam mit der Autostraße unterquert werden muss. Der aktuelle Bürgersteig wird an dieser Stelle äußerst schmal. Das wird sich auch nach der Fertigstellung des Radschnellweges nicht ändern, betonten die Planer. Die Brücke lasse keinen Spielraum. Als Schutz soll ein Geländer zwischen Bordstein und Straße angebracht werden. Eigentlich gelten für Radschnellwege bestimmte Mindestanforderungen an die Breite. Allerdings müssen diese nicht auf der gesamten Strecke, sondern nur auf dem größten Teil davon erfüllt werden.

Die Stahlkreuzung: Hier werden die Radfahrer auch in Zukunft an der Ampel warten müssen. Danach verläuft die Trasse aber auf einem noch zu bauenden Weg – direkt neben dem Trog der OEG-Linie entlang. Auf der südlichen Seite der Straßenbahntrasse bleibt der Weg bis zum Übergang am Wasserturm.

Edingen: Danach geht es vorbei am Haltepunkt Edingen-West, über die Straße „Beim Bildstock“, die zu einer Fahrradstraße umgewidmet werden soll, bis zum OEG-Bahnhof. Wie die Planerinnen und Planer mitteilten, muss an manchen Stellen immer wieder in die benachbarte Begrünung eingegriffen werden, um die Anforderungen an die Breite des Radschnellweges zu erfüllen. Beim Wasserturm quert die neue Trasse die Bahnlinie und läuft nördlich davon weiter. Der Übergang soll eine Schranke bekommen.

Landesstraße und Autobahn: Umfangreiche Arbeiten stehen dann einige Hundert Meter weiter östlich an. Der aktuelle Weg kreuzt die L 637, Fußgänger und Radfahrer müssen warten, bis die Straße frei ist. Hier soll eine Unterführung für die Radfahrer entstehen. Kurz danach kommt die Autobahn 5. Derzeit knickt der Weg kurz vorher nach Norden ab, unterquert die A 5 erst parallel mit der Mannheimer Straße, nur, um nachher wieder nach Süden abzubiegen und wieder entlang der Bahntrasse zu verlaufen. Dieser Umweg soll den Radlern in Zukunft erspart bleiben. Es ist eine neue Unterquerung der Autobahn parallel zur Trasse der Linie 5 geplant.

Fakten zum Pilotprojekt

  • Der Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg.
  • Je nach Zählweise wird der Weg zwischen 22 und 24 Kilometer lang sein, die Fahrzeit soll 80 Minuten betragen.
  • Die grundsätzliche Trasse steht bereits fest. Aktuelle läuft die Detailplanung. Diese soll bis Ende dieses Jahres dauern.
  • Voraussichtlich im Jahr 2022 beginnt das Planfeststellungsverfahren. Er verläuft dann unter anderem parallel zu L 597, die aktuell gebaut wird. tge
Rhein-Neckar

Radtour auf der zukünftigen Trasse des Radschnellweges

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
8
Mehr erfahren

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen