Speyer. Zu viele Bakterien im Binsfeldsee: So lautete am vergangenen Freitag die Nachricht aus dem Rathaus in Speyer. Bei einer Untersuchung des Wassers aus dem Binsfeldsee in Speyer wurde eine Grenzwertüberschreitung im Bereich des Parameters „intestinale Enterokokken“ festgestellt. Wer also aktuell im See badet, läuft Gefahr, sich den Bakterien auszusetzen, die wiederum Darmerkrankungen und Harnwegsinfektionen auslösen können.
Deshalb hatte die Stadtverwaltung Speyer am vergangenen Freitag eine erste Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich die erhöhte Anzahl der intestinalen Enterokokken im Seewasser negativ auf die Gesundheit der Badenden auswirkt, so die Stadt. Aber: „Bislang liegen der Verwaltung keine Beschwerden aus der Bürgerschaft vor“, teilt die Stadt Speyer auf Nachfrage dieser Zeitung mit.
Erhöhte Werte nach Wasserprobe gemessen
Bei der Probenentnahme durch das zuständige Gesundheitsamt lag laut den am Freitag vorliegenden Ergebnissen der Einzelwert mit 2.404 Enterokokken pro 100 Milliliter Wasser über dem Maßnahmenwert von 700 Enterokokken pro 100 Milliliter. Enterokokken zählen zu den Fäkal-Bakterien und sind unter anderem in Exkrementen von Säugetieren und Vögeln zu finden. Aufgrund der Überschreitung der Werte wurde am Montag, 19. August, eine Nachkontrolle des Wassers im Binsfeldsees durch das Gesundheitsamt durchgeführt. „Die Ergebnisse liegen noch nicht vor“, so die Stadt Speyer.
Trotz der hohen Werte ist das Baden weiterhin möglich. „Ähnliche Ereignisse gab es in den letzten Jahren im Steinhäuserwühlsee und im Binsfeldsee“, sagt die Stadt. Bei Starkregenereignissen komme es häufig zu Abschwemmungen von Vogelkot und bodenlebender Enterokokken vom Uferbereich in den Baggersee, was zu Überschreitungen des Maßnahmenwertes führt. „Diese klingen jedoch nach wenigen Tagen wieder ab.“
Noch ist kein Badeverbot ausgesprochen worden. Wenn es sich um eine kurzzeitige Verschmutzung handle, erklärt die Stadtverwaltung, werden mögliche Maßnahmen eng mit Experten abgestimmt. „In Rücksprache mit dem Gesundheitsamt werden entsprechende Bewirtschaftungsmaßnahmen getroffen, wozu auch Beobachtungsmaßnahmen und Überwachung gehören“, heißt es weiter.
Zu den weiteren Maßnahmen gehört aber auch, eine Warnung oder wenn notwendig ein Badeverbot auszusprechen, damit Badegäste nicht mit den Keimen beim Aufenthalt im und am Wasser in Berührung kommen. Sinken die Werte wieder, werden an dem Gewässer wieder die regelmäßig erfolgenden Routinekontrollen fortgeführt, so die Stadt Speyer.
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