Standortpolitik

Speyerer Wirtschaftsförderung soll künftig sichtbarer werden

Leerstand im Handel soll künftig gezielter angegangen werden - Tourismus wird als hohes Gut eingeordnet. Das hat die Verwaltung mitgeteilt.

Von 
Susanne Kühner
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Soll der Postgalerie mehr Frequenz bringen: der Gastronomiebetrieb Wilma Wunder mit großem Freisitz. © Susanne Kühner

Speyer. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Speyer ist ziemlich optimistisch, was die Zukunft als Standortes für Gewerbetreibende angeht. Der Tourismus wird dabei als hohes Gut eingeordnet. An der ökonomischen Entwicklung soll werblich mitgewirkt werden. „Wir wollen die Wirtschaftsförderung sichtbarer machen“, sagt deren Leiter Mario Daum. Dafür haben er und seine Mitarbeiter gehirnt. Dabei herausgekommen ist im ersten Schritt eine Imagebroschüre, die einen Überblick über den Wirtschaftsstandort gibt. Ein Faktenblatt als Informationsquelle über Firmen folgte, ein Newsletter wurde weiterentwickelt und erste Imagefilme sind gedreht worden. Die sollen bei Schiffsreisenden eine tragende Rolle spielen.

„Wir sind mit den Anbietern im Gespräch, inwieweit die Filme kurz vorm Anlegen in Speyer gezeigt werden können“, erklärt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD). Insgesamt fünf Kurzvideos soll es geben, kündigt Ellen Schamarek von der Fachabteilung an. Bauwerke und Kultur, Shopping, Gastronomie, Speyer erleben und Wochenendtourismus sollen sich darin spiegeln. Im Frühsommer soll es abgedreht sein.

Gutes Gleichgewicht zwischen Handel und Fremdenverkehr angestrebt

„Der innerstädtische Handel lebt vom Tourismus“, gibt Daum zu Protokoll. „Ohne funktioniert es nicht“, bekräftigt Seiler. Ein gutes Gleichgewicht, ergänzt sie, sei wichtig. Daum weist auf die Kaufkraft hin, die im Verhältnis zu anderen Städten sehr hoch sei, nicht zuletzt durch besagte Touristen. Wo genau die ihr Geld lassen, sei jedoch nicht erhoben.

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Abgesehen davon, dass Speyer als Reiseziel auf dem Land- und Wasserweg beliebt ist, nennt Daum Indikatoren, die die Stadt ausmachen. Allem voran stellt er die Zahl der Erwerbstätigen. Die liegt mit 42.000 Menschen vor vergleichbaren Kommunen wie Landau (35.048), Neustadt/Weinstraße (27.500) und Frankenthal (25.500). Speyer habe die höchste Arbeitsplatzdichte und eine enorme Entwicklung im Bereich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 18,4 Prozent mehr als 2014 gibt es aktuell.

Gesunde Zusammensetzung verspricht Gewerbesteuereinnahmen

Von 4.500 aktiv gemeldeten Gewerbetreibenden und 2.240 Unternehmen spricht Daum und ist damit nicht unzufrieden: „Wir haben bei der Gewerbesteuer eine hohe Stabilität.“ Von einem Anstieg geht Seiler aus. „Die sehr unterschiedliche und differenzierte Wirtschaft hat die Stadt resilient und stabil gemacht“, stellt sie heraus. Selbst die Pandemie hätten die Firmen gut überstanden.

Während natürlicherweise Landwirtschaft wegen fehlender Flächen in Speyer keine Rolle spiele, prosperiere der Handwerkssektor. Zu schaffen mache der Bereich Handel. Die Vermarktung von Leerständen laufe aber, ein Kataster werde gerade erstellt. „Das soll die Basis für ein aktives Ansiedlungsmanagement sein“, informiert der Wirtschaftsförderer.

Förderung in Vielfalt will die Stadt betreiben und sich dabei auch in Veranstaltungen von Dritten am Standort einklinken. „Speyer hat eine sehr positive ökonomische Entwicklung genommen“, versichert Daum. Froh ist er über die Standorterhaltung von Galeria Kaufhof und Hussel 2024 sowie die Erhaltung der Postdienstleistungen in der Innenstadt und die Neueröffnung von „Wilma Wunder“. Der Gastronomiebetrieb soll neues Leben und damit eine neue Frequenz in die Postgalerie bringen. Eine Lösung, Touristen über das Altpörtel hinaus auch in die Gilgenstraße zu bringen, sei jedoch noch nicht gefunden.

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