Bürgerbeteiligung

Speyerer Rheinpromenade besser an die Stadt anbinden

Aus der verpatzten Landesgartenschau lassen sich Ideen retten – vielleicht. Denn die Rheinpromenade ist in die Jahre gekommen.

Von 
Susanne Kühner
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Beim Stadtrundgang werden Möglichkeiten einer Umgestaltung der Grünfläche Klipfelsau als Verbindungsglied zwischen Rheinuferpromenade und Innenstadt vorstellt. Hier OB Stefanie Seiler bei der Präsentation der Pläne. © Venus

Speyer. Die Rheinpromenade ist in die Jahre gekommen. Das Rheinstadion gleich nebenan ebenso. Aufwertung tut Not. Dabei soll das Augenmerk aber nicht so sehr auf den Zweck sondern vielmehr auf das Wohlfühlen der Bürgerinnen und Bürger gelegt werden, die deshalb Mitspracherecht haben. Wann und ob Ideen überhaupt kurz- bis langfristig umgesetzt werden können, werden die Aufarbeitungen aus einem Termin am Dienstagabend ergeben.

Über 30 Interessenten hatten sich zum Stadtrundgang am weithin schon von der Salierbrücke erkennbaren Flaggenmast beim „Alten Hammer“ eingefunden, darunter eine große Zahl Stadtratsmitglieder. In zwei Gruppen wurde der Kreis der Interessierten aufgeteilt, der besseren Verständlichkeit wegen. Wie schon in der Innenstadt und am St.-Guido-Stifts-Platz oder im Industriehof geht es der Verwaltung darum, die Einwohner und Anlieger bei ihren Maßnahmen mitzunehmen. „Unser Blick gilt ganz klar der Speyerer Bevölkerung“, machte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) deutlich. Sie hat ja auch eigens eine Stelle geschaffen für die Bürgerbeteiligung.

Ziel ist, die Aufenthaltsqualität zu steigern. Da lohnt es sich, genau hinzusehen. © Klaus Venus

Nicht aus den Augen verlor sie dabei den für die Stadt wichtigen Tourismus. Sie meinte jedoch: „Wenn wir uns an Plätzen wohlfühlen, tun es die vielen Besucher von Speyer auch.“ Konkret ist aber zunächst vor allem eine bessere Wegeverbindung aus den einzelnen Himmelsrichtungen in Richtung Rheinufer vorgesehen. Vorschläge zur Verbesserung der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität sowie des Erscheinungsbildes als solches spielen mit hinein. Schon seit Jahrzehnten spricht man ja in der Stadt darüber, dass die Uferpromenade irgendwie wie ein Fremdkörper außerhalb er Stadt wirkt. Wenn da nicht zwei so tolle Lokale wären, würden die Speyerer sie eigentlich gar nicht so recht wahrnehmen. Aber das Rheinuferfest im vergangenen Jahr zeigte dann doch, dass Interesse an diesen Teil der Stadt groß ist, die Aufenthaltsqualität dort aber nicht immer hoch.

Treffpunkt und Beginn war am Flaggenmast an der Rheinuferpromenade. Der Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung Robin Nolasco (M.) stellt die Pläne vor. © Klaus Venus

Im Widerstreit der Interessen

„Die Menschenmassen, die sich an der Promenade aufhalten, sind konträr zum Parken und zum Befahren der Flächen“, warf Stadtentwickler Robin Nolasco ein. Ein wichtiges Thema bei der Ausgestaltung des Uferbereiches ist auch das regelmäßig wiederkehrende Hochwasser. „Wir müssen die Fläche so robust herstellen, dass sie dem standhält“, entgegnete Nolasco auf eine Frage von Franz Hammer, dem Besitzer des Traditionslokals „Alter Hammer“. Seiler ergänzte: „Das Mobiliar muss so gewählt werden, dass es nicht verwittert.“

An Sitzgelegenheiten denken die Planer, ebenso an Plattformen, um das Wasser erlebbarer zu machen. „Einen Zugang zum Wasser wird es aber nicht geben“, machte Nolasco deutlich. Zu gefährlich sei das gerade für Kinder. Die Speyerer Bewegungsmanagerin Esther Duschl berichtete von Erfahrungen aus Cochem. Hochwassersichere Bewegungssteine gebe es dort. Auch Förderungen seien möglich; der Deutsche Sportbund sei mit im Boot.

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Bedacht werden müssen bei der Planung die Anlegestellen und die Einfahrt zum Yachthafen, so Seiler. Das Zubringen von Menschen, die auf öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, soll an den bereits bestehenden Haltestellen in Höhe des Naturfreundehauses möglich sein. „Der Takt wird aber deutlich verbessert“, sagte Nolasco. Er sprach von siebeneinhalb Minuten.

Unterschiedliche und moderne Sportangebote, möglicherweise ein Grillplatz, kamen zur Aufwertung des Rheinstadions zur Sprache. Dieses eigne sich auch dazu, bei Hochwasser gezielt geflutet zu werden. Sanitäre Anlagen sollen Berücksichtigung finden. Die untere Domwiese soll fürs „freie Spiel“, wie Seiler anmerkte, weiter genutzt werden können. Angesprochen wurde des Weiteren die Möglichkeit, am Naturfreundehaus ein Parkhaus mit öffentlicher Toilette zu bauen.

Eine zweite Begehung soll im September stattfinden. Bis dahin werden die Anregungen in ein Konzept einfließen.

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