Speyer. Der Verkehrsverein Speyer und seine Veranstaltungs-GmbH werden in diesem Jahr keinen Festumzug beim Speyerer Brezelfest ausrichten. Laut Mitteilung der Veranstalter sei die Entscheidung nach diversen Gesprächen mit den Ordnungs- und Genehmigungsbehörden gefallen. Der organisatorische und logistische Aufwand für den im Juli geplanten Umzug sei einfach nicht zu stemmen. „Die ehrenamtliche Arbeit, die zu leisten wäre, ist als Aufgabe zu groß, weil die notwendigen Zufahrtssperren und Durchfahrbeschränkungen entlang der Zugstrecke zu aufwendig wären“, bedauert Uwe Wöhlert, Vorsitzender des Verkehrsvereins.
Wöhlert macht deutlich, dass die Absage nichts mit dem tragischen Unfall im Vorjahr zu tun habe. Auch an eventuell mangelnder Unterstützung der Stadt Speyer sei es nicht gescheitert: „Wir haben viele Gespräche mit den Behörden geführt und die Oberbürgermeisterin hat uns Unterstützung signalisiert. Dennoch ist es für uns nicht zu stemmen, weil die Zeit für die Organisation in diesem Jahr einfach nicht ausreicht“. Es gebe beispielsweise rund 50 Einmündungen auf der rund drei Kilometer langen Zugstrecke, die es abzusichern gelte. „Das muss zum Teil mit mobilen Sperren geschehen, um Rettungskräften, aber auch Anwohnern, die Zufahrt bei Bedarf zu ermöglichen“, so Wöhlert.
Absage des Brezelfests Speyer: Veränderte Sicherheitslage lässt zu wenig Zeit zur Planung
Der Vereinsvorsitzende gibt zu bedenken, dass die Ereignisse in Magdeburg im Dezember und in Mannheim Anfang März noch nicht so lange zurückliegen - sich dadurch aber die Sicherheitsanforderungen noch einmal verändert hätten. Früher in die Organisation einzusteigen, sei aber nicht möglich gewesen. Schließlich organisiere der Verein unter anderem auch noch den Sommertagsumzug. „Der fand in diesem Jahr nach Rücksprache mit den Behörden auch statt – aber erst am 30. März und mit einer verkürzten und geänderten Strecke. Üblicherweise steigen wir danach in die Planung des Brezelfest-Umzugs ein. Durch die veränderten Sicherheitsanforderungen war die Zeit zur Organisation in diesem Jahr einfach zu knapp“, erklärt Wöhlert.
Das traditionell bunte und friedliche Fest ist gut genug geschützt.
Die Absage habe indessen keine finanziellen Gründe. „So weit waren wir in der Planung noch gar nicht“, erklärt der Vereinsvorsitzende. „Ich gehe zwar davon aus, dass es teurer geworden wäre. Zu den Dingen wie Zäunen, Betonpollern und mobilen Sperren wie Autos, Transporter und Lastwagen, wäre ja auch noch zusätzliches Personal nötig geworden. Aber das wäre bestimmt machbar gewesen“, vermutet Wöhlert.
Keine Hinweise auf Gefährdung des Brezelfestes in Speyer
Das restliche Festprogramm bleibe aber von der Absage des Umzugs unberührt. „Und das traditionell bunte und friedliche Fest ist auch gut genug geschützt“, versichert Wöhlert. Zudem habe eine Nachfrage bei der Polizei ergeben, dass man derzeit keine angespannte Sicherheitslage und keinerlei Hinweise auf eine Gefährdung während des Brezelfests habe.
2026 soll es aber wieder einen Umzug geben. „Das ist zumindest der Plan. Wir werden im September anfangen, ein entsprechendes Konzept aufzustellen und sind optimistisch, dass wir es mit genügend Vorlaufzeit auch schaffen, den Umzug wieder stattfinden zu lassen“, blickt der Vereinsvorsitzende voraus.
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