Diakonissen

Frühere Oberin Elfriede Brassat aus Speyer feiert 90. Geburtstag

Frühere Oberin Elfriede Brassat feiert runden Geburtstag bei einer Lob- und Dankandacht im Mutterhaus

Von 
Marcus Oehler
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Elfriede Brassat, die frühere Oberin der Diakonissen, wird 90 Jahre alt. © Landry

Speyer. „Schwester Elfriede ist bis zum heutigen Tag ihrem Umfeld eine wichtige Ratgeberin und mentale Stütze, der ruhende Pol im Speyerer Mutterhaus“, betont Vorstandsvorsitzende Oberin Isabelle Wien die Bedeutung ihrer Vorgängerin im Vorstand der Diakonissen Speyer. Anlässlich des 90. Geburtstages von Elfriede Brassat sind am Donnerstag 4. Mai, Familie und Freunde, Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft und Weggefährten zur Lob- und Dankandacht in der Mutterhauskapelle eingeladen. Für die musikalische Gestaltung mit Harfenmusik und Chorgesang sorgt die Diakonische Schwester Ruth Zimbelmann.

Oberin Wien spricht von der Jubilarin als „Brückenmensch“ und erinnert in diesem Zusammenhang an die Zusammenführung der beiden Mutterhäuser der Diakonissen Speyer und Mannheim. „Schwester Elfriede war eine pragmatische und zupackende Oberin,“ so Wien. In ihre Vorstandszeit fiel die Übernahme des städtischen Seniorenzentrums Bürgerhospital durch die Diakonissen sowie die Fusion des Diakonissen- mit dem Stiftungskrankenhaus. Beides unterstützte sie tatkräftig. Eine besondere Entwicklung trieb Elfriede Brassat im Hauptausschuss des Diakonischen Werkes der Pfalz voran: Die Gründung der Service Gesellschaft der Diakonissen Speyer und deren Etablierung im Gesamtwerk war entscheidend ihr Verdienst. „Klar, bodenständig und in keiner Weise bereit, sich verbiegen zu lassen, packte sie stets neue Herausforderungen an“, sagt Wien.

Der Transformationsprozess hin zu Diakonissen neuer Form im Jahr 2017 war ihr ein Herzensanliegen. Mit ihrem Stimmrecht im Rat der Diakonischen Gemeinschaft hat sie diesen Prozess unterstützt und begleitet. Wien ist dankbar, dass die heutige Jubilarin an Pfingsten 2017 die Erneuerung der Diakonischen Gemeinschaft in der Gedächtniskirche mitfeiern konnte. „Schwester Elfriede steht fest im Glauben und hat in allen Wechselfällen ihres Lebens stets vorgelebt, dass Lebensfreude ihre Quelle in der eigenen Zufriedenheit hat,“ so die Oberin weiter.

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Nikolaus Meyer
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Schwester Elfriede, die zeitlebens „die hohe Kultur des Helfens“, so Wien, gelebt hat, wird in ihrem „Feierabend“ im Mutterhaus der Diakonissen Speyer von Mitarbeitendenund Mitgliedern der Diakonischen Gemeinschaft nun selbst umsorgt und begleitet.

Blick ins bewegte Leben

Geboren 1933 in Tilsit (Ostpreußen), floh die damals Elfjährige mit ihrer Mutter und zwei Schwestern zunächst nach Schleswig-Holstein, bevor sie 1951 in die Pfalz kam. Im Konfirmationsunterricht auf das Diakonissenwesen aufmerksam geworden, absolvierte Elfriede Brassat zunächst in Speyer ihre Ausbildung als Krankenschwester, danach besuchte sie die Schwesternhochschule in Berlin. 1965 wurde sie, die zunächst als Diakonische Schwester eingetreten war, als Diakonisse eingesegnet.

In den nächsten Jahren war Schwester Elfriede vor allem als Internats- und Lehrkraft tätig, zunächst in der Pflegevorschule in Bad Bergzabern, ab 1971 unterrichtete sie an der Pflegeschule in Speyer. 1972 wurde sie Pflegedienstleiterin im Speyerer Diakonissenkrankenhaus. In der Schule wie in der Klinik wurde sie als streng, aber gerecht wahrgenommen und wertgeschätzt.

Als sie 1997 die Nachfolge von Ilse Wendel als Oberin antrat, gehörten der Umbau des Mutterhauses und die Unterbringung einer zunehmenden Zahl an Schwestern im Feierabendhaus zu ihren ersten Aufgaben. Es galt Platz zu schaffen, für 21 Schwestern, die aus dem Mannheimer ins Speyerer Mutterhaus übersiedelten. Neben den genannten Übernahmen und Fusionen war Schwester Elfriede als Oberin an der Gründung neuer Einrichtungen wie der Maudacher Werkstatt beteiligt. zg

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