Speyer. Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch Reichskristallnacht oder Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Juden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört.
Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete.
In Speyer wurde die Synagoge durch SA- und SS-Leute geschändet. Ritualien und Einrichtungsgegenstände sowie die Bibliothek geplündert. Danach legten die Schergen Feuer – das Gebäude brannte völlig aus. Der DGB-Stadtverband lädt zur Erinnerung und Mahnung zur Gedenkveranstaltung ein. Um 16.45 Uhr ist Treffpunkt am St. Georgs-Brunnen auf der Maximilianstraße, um 17 Uhr startet der Schweigegang zum Gedenkstein am Platz der alten Synagoge an der Heydenreichstraße hinterm Kaufhof. Dort sprechen DG-Vorsitzender Axel Elfert, OB Stefanie Seiler und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. zg
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