Spielkultur

Das bietet die Playmobil-Ausstellung in Speyer

Traumhafte Themenwelten erleben, an den Spielinseln verweilen oder Projektionen bestaunen: Warum die Playmobil-Ausstellung im Historischen Museum in Speyer für jedermann spannend ist

Von 
Jörg Runde
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Playmobil-Künstler Oliver Schaffer hat das atemberaubende Konstrukt des „Circus Oliver“ geschaffen, der in Speyer zu sehen ist. © Jörg Runde

Speyer. Nach mehr als einer Stunde im gemütlichen Knautschsessel in einer Ecke des Historischen Museums in Speyer drängte Mareike Moser aus Mannheim ihre Tochter Lea dann doch einmal zum Aufbruch. Die völlig in der Miniaturtraumwelt eines pinkfarbenen Märchenschlosses abgetauchte Siebenjährige protestierte zwar, sah aber am Ende ein, dass die Playmobil-Ausstellung ja noch mehr zu bieten hatte als diese eine Spielinsel. „Es ist wirklich toll, was den Kindern hier geboten wird“, sagte Moser. Die Zustimmung ihrer Tochter hatte sie für die Einschätzung. Und die von vielen weiteren Besuchern von „We love Playmobil – 50 Jahre Spielgeschichte(N)“ wohl auch.

Wo man an diesem Tag in der Ausstellung auch hinschaute, zu sehen bekam man nur zufriedene Gesichter. „Wahnsinn“ und „Wow“ tönte es dazu immer wieder durch die Räume. „Für Groß und Klein, hier ist wirklich für jeden etwas dabei“, sagte Moser. Zu erleben ist die Ausstellung noch bis zum 15. September 2024.

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„Es macht großen Spaß, Geschichte mit Playmobil zu veranschaulichen. So gelingt es, Wissen mit viel Humor spielerisch zu vermitteln“, erklärt Kuratorin Cathérine Biasini vom Jungen Museum Speyer. In der Tat haben die Macher der Ausstellung eine echte Glanzleistung vollbracht. Spielen, Lernen und Staunen können die Besucher hier mehrere Stunden, ohne dass es ihnen langweilig wird.

Belagerte Spielinseln

Die zahlreichen Playmobil-Spielinseln werden vor allem von den Kindern belagert. Mit Begeisterung sind Kinder und Erwachsene an anderen interaktiven Stationen bei der Sache. An der Knotenbank erlernen sie zum Beispiel das Knüpfen der wichtigsten Seefahrer-Knoten, an einer Schnupperbank erschnuppern sie ehemalige Kolonialwaren, an einer Stopp-Motion-Installation können sie ihren eigenen kleinen Film mit Playmobil-Figuren kreieren.

© Jörg Runde

Beeindruckend sind auch die perfekt abgestimmten Projektionen. Sie erwecken mit Lichteffekten und Animationen ausgewählte Playmobil-Inszenierungen zum Leben. So bewegen sich beispielsweise Sternbilder und Galaxien zu einer eigens komponierten Musik über die Landschaft „Space Western“.

Die Schaulandschaften zeigen die Vielfalt der Playmobil-Spielsysteme. Die Feenwelt „Adventures of Ayuma“ besticht genauso durch eine detailreiche und farbenfrohe Darstellung wie die historischen Lebenswelten der Römer, Samurai und Ägypter. Gleiches gilt für die Darstellung eines modernen Stadtlebens und eines Popkonzerts. Atemberaubend ist das Konstrukt „Circus Oliver“, einer riesigen Zirkuswelt des Playmobil-Künstlers Oliver Schaffer, die erstmals 2004 ausgestellt und seitdem sukzessive erweitert wurde.

Lebensfreude und Inspiration

Auch an der Entwicklung weiterer Elemente hat Schaffer mit seinem Kreativteam seinen Anteil. Für ihn ist Playmobil mehr als nur ein Spielzeug. „Playmobil ist Lebensfreude und Inspiration“, sagt er und verweist auf die vielen Kinder an den Spielinseln. 1974 traten die ersten drei Playmobil-Figuren, Ritter, Bauarbeiter und Indianer, ihre internationale Karriere an. Heute haben sie mit ihren zahlreichen Geschwistern Kultstatus erlangt, über 3,8 Milliarden Playmobil-Figuren bevölkern Kinderzimmer auf der ganzen Welt. Mehr als 4000 Figurenvarianten sind seit 1974 entstanden.

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