Appell

Briefmarke fürs jüdische Welterbe?

Landtagsabgeordneter Wagner schreibt einen Brief

Von 
Marcus Oehler
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Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wagner mit der Unesco-Urkunde, die das SchUM-Welterbe bescheinigt. © Wagner

Speyer. Eine Sonderbriefmarke für die SchUM-Stätten Speyer, Worms, Mainz, die bekanntlich zum Unesco-Weltkulturerbe gehören, fordert jetzt der Speyerer CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wagner in einem Brief an den Bundesfinanzminister Christian Lindner, zu dessen Ressort die Entscheidung darüber gehört.

Im Schreiben heißt es: Die Beauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen und die Vorsitzende des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz haben vorgeschlagen, aus Anlass der Übergabe der Unesco-Welterbeurkunde im Beisein des Bundespräsidenten der Bundesrepublik, Frank-Walter Steinmeier, am 1. Februar 2023 in der Synagoge in Mainz eine Sonderbriefmarke herauszugeben, die das neue Weltkulturerbe würdigt. Als direkt gewählter Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Speyer und als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur im Landtag Rheinland-Pfalz unterstütze ich diese Initiative sehr gerne.“

Wagner begründet das wie folgt: „Der Speyerer Judenhof samt Mikwe und die im Jahr 1104 eingeweihte Synagoge wurden zusammen mit den beiden anderen SchUM-Städten Worms und Mainz zum Unesco-Welterbe ernannt. Die anerkannten Kultstätten sind ein einzigartiges Zeugnis jüdischen Lebens in Deutschland und spiegeln die jüdische Kultur und Tradition in Europa in besonderer Weise wieder. Immer mehr Juden, die beispielsweise in den USA eine neue Heimat gefunden haben, kommen zurück nach Deutschland, um hier nach den Wurzeln ihrer Familien zu suchen. Im Dreieck Speyer, Worms und Mainz stoßen sie auf viele Zeugnisse jüdischen Lebens. So etwa im Speyerer Judenhof, wo man die Bedeutung jüdischen Lebens spürbar greifen kann.

Würdigung durch Postwertzeichen

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Mit einer Sonderbriefmarke könnte nach Ansicht Wagners ähnlich wie beim Sonderpostwertzeichen „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ das vielfältige Leben in seiner großen konstitutiven Bedeutung für Deutschland und seiner Vielfalt herausgestellt werden. Zudem könnte die Sonderbriefmarke ein weiteres Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus setzen. „Über eine positive Entscheidung über unseren Vorschlag würde ich mich sehr freuen“, so Wagner abschließend in seinem Brief an Christian Lindner.

Da darf man jetzt auf eine Antwort aus dem Finanzministerium in Berlin gespannt sein. zg

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