Verkehr

Wieder freie Fahrt auf der A6 bei Schwetzingen und Hockenheim

Die A6 bei Schwetzingen ist nach viereinhalbtägiger Sperrung wieder offen: Restarbeiten und Tempolimit bleiben.

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Bernhard Zinke
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Auch am Montag staute es sich auf der A6 bei Schwetzingen. © Dorothea Lenhardt

Rhein-Neckar. Am Ende hat die Autobahn GmbH die A6 bei Schwetzingen sogar eine Stunde früher wieder für den Verkehr freigegeben. Rund um die Uhr arbeiteten die Menschen rund um die Anschlussstelle, bauten Gerüste ab, trugen einen Rostschutz auf die neue Brücke über die Autobahn auf, montierten Schutzsysteme und asphaltierten die Auf- und Abfahrten zur Autobahn neu. „Während der Vollsperrung konnten alle Arbeiten an Brücke und Fahrbahnen wie geplant ausgeführt werden“, bilanziert die Autobahn GmbH zufrieden.

Kommentar Sperrung der A6 bei Hockenheim: Das war ein schlechter Termin!

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Auf der A6 gibt es jetzt noch kleinere Restarbeiten zu erledigen. So müssen noch Schutzplanken auf der Fahrbahn in Richtung Heilbronn installiert werden. Deshalb gibt es im Bereich der neuen Brücke noch ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern. Auf der B 39 gibt es noch einige Dinge mehr zu erledigen. Der Fahrbahnanschluss an die Brücke muss asphaltiert werden, Markierungen sind aufzutragen, dann wieder die alte vierspurige Verkehrsführung hergestellt werden. Solange wird der Verkehr auf der B39 noch zweispurig über die nördliche Brücke geführt.

Autofahrer wenden im Stau auf der Autobahn

Gleichwohl hat die am Ende nur knapp viereinhalbtägige Sperrung gezeigt, wie dicht der Verkehr in der Region fließt. Erwartungsgemäß bildeten sich am Freitag, dem ersten Tag der Sperrung dichte Staus. Autofahrer hatten die Schilder, die unter anderem schon ab dem Walldorfer und dem Frankenthaler Kreuz, die Umleitungsstrecken auswiesen, entweder nicht verstanden oder missachtet. Im Stau wendeten Autofahrer im Hockenheimer Dreieck sogar auf der Autobahn und versuchten, entgegen aller gelernten Verkehrsregeln den Blechschlangen zu entkommen.

Leider können komplexe, über mehrere Monate oder Jahre gehende Baumaßnahmen mit einem festen Ablaufplan nicht gänzlich außerhalb aller Ferienzeiten stattfinden
Autobahn GmbH

Dem schoben Autobahn GmbH und Polizei sofort einen Riegel vor, sperrten zusätzlich am Hockenheimer Dreieck die Fahrt in Richtung Norden auf die Baustelle zu. „Die Maßnahme hat am Freitag eine sofortige Entschärfung der Situation bewirkt, danach waren keine weiteren gefährlichen Fahrmanöver im Bereich des Hockenheimer Dreiecks zu beobachten“, bilanziert die Autobahn GmbH.

Weder in diesem noch in anderen Bereichen seien weitere verkehrslenkende Maßnahmen nötig geworden. Am Wochenende sei dann schon weitaus weniger rund um die Anschlussstelle Schwetzingen/Hockenheim los gewesen. Die Experten kennen das von jeder größeren und längerfristigen Sperrung: Am Anfang gibt's Stau und Ärger. Dann sucht sich der Verkehr seinen Weg.

Baustelle und Sperrung der A6 in der Ferienzeit

Gleichwohl ist die Sperrung auf ein bundesweit herausforderndes Wochenende gefallen. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, haben die Sommerferien begonnen. In Rheinland-Pfalz und Hessen ist die zweite Ferienwoche gestartet. Wäre ein anderes Wochenende nicht besser gewesen? „Leider können komplexe, über mehrere Monate oder Jahre gehende Baumaßnahmen mit einem festen Ablaufplan nicht gänzlich außerhalb aller Ferienzeiten stattfinden“, bittet die Autobahn GmbH um Verständnis.

Am Donnerstagabend wiesen Hinweistafeln auf die Sperrung der A6 hin. © Noah Eschwey

Für Baumaßnahmen in Baden-Württemberg betrachtet die Autobahn GmbH in der Planung in erster Linie auch immer die Ferienzeiten direkt im Bundesland. Die Alternative wäre, immer wieder zu pausieren und damit auch höhere Kosten zu verursachen und längere Bauzeiten in Kauf zu nehmen. Der Zeitplan sei mit Polizei und unter Berücksichtigung des zu erwartenden Verkehrsaufkommens vereinbart worden. Und der Autobahn GmbH war von vornherein klar, dass es zu Staus kommen würde.

Parallelautobahnen stehen als Umleitungsstrecken zur Verfügung

Außerdem stünden für diese Strecke mit der A61 und der A5 tatsächlich gute Ausweichrouten für den überregionalen Verkehr zur Verfügung. Dies wurde am Wochenende auch gut genutzt. Allerdings bildeten sich auf der A5 deutlich mehr Staus als auf der linksrheinischen A 61.

Auch die Polizei ist mit dem Verkehrsgeschehen während der viereinhalbtägigen Sperrung einigermaßen zufrieden. Nachdem es am Freitag zu den besagten Wendemanövern auf der Autobahn gekommen sei, mit der Konsequenz der geänderten Verkehrsführung, habe sich die Verkehrslage zum Positiven eingependelt, sagt ein Polizeisprecher. Es seien keine über das zu erwartende Ausmaß erwähnenswerten Verkehrsbeeinträchtigungen zu verzeichnen. Auch habe es keine nennenswerten Unfälle gegeben.

Keine weiteren Baustellen bedingten Vollsperrungen

Zwar war auch auf den Bundesstraßen rund um Hockenheim und Schwetzingen jede Menge Verkehr. Aber in den Städten machte sich die Sperrung der Autobahn nicht weiter bemerkbar. „Bei der Stadt Hockenheim gingen keine Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern ein. Der Verkehrsfluss innerhalb der Stadt war durch die Sperrung der A6, nicht beeinträchtigt. Auf den umliegenden Straßen, wie der B39 und der L723, aber auch im Industriegebiet Talhaus war ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu spüren“, meldete ein Sprecher der Stadt Hockenheim.

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Die Autofahrerinnen und Autofahrer dürfen indessen aufatmen. Zwar gibt es in der Metropolregion jede Menge Baustellen, mit denen die Autobahnen für die Zukunft fit gemacht werden. Aber eine weitere mehrtägige Vollsperrung einer Autobahn ist aktuell nicht geplant – zumindest nicht wegen einer Baustelle.

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