Bobenheim-Roxheim/Lindenfels. Nach dem rätselhaften Tod des 19-jährigen Robin Schmitt in Bobenheim-Roxheim am vergangenen Wochenende liegt nun das Obduktionsergebnis vor. Die Leiche sei am Donnerstag in der Mainzer Rechtsmedizin untersucht worden.
Todesursache sei nach dem "vorläufigen Ergebnis" unter anderem ein "Polytrauma". Davon ist die Rede, wenn mehrere Verletzungen in Kombination lebensbedrohlich sind. Hinweise auf eine körperliche Auseinandersetzung haben sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft nicht ergeben.
Ermittlungen deuten auf Unglücksfall hin
Nach derzeitigem Stand gibt es nach Angaben der Behörden keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. "Vielmehr deuten die bisherigen Ermittlungen auf einen tragischen Unglücksfall hin", heißt es. Die Annahme ist also weiterhin, dass Robin von einem Zug erfasst und getötet wurde. Die Ermittlungen dauern aber weiter an.
Informationen darüber, wie viel Alkohol Robin zum Zeitpunkt seines Todes im Blut hatte, liegen noch nicht vor. "Das dauert immer etwas länger", kündigt eine Sprecherin der Frankenthaler Staatsanwaltschaft auf Nachfrage an.
Noch nicht abgeschlossen sind ihren Angaben nach auch die Überprüfungen von Videomaterial aus Überwachungskameras. "Wir haben Material von verschiedenen Institutionen sichern lassen. Natürlich von der Deutschen Bahn, aber auch von Firmen vor Ort", sagt die Sprecherin. Die Auswertung werde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Ermittler suchen nach Lokführer
Herausfinden wollen die Ermittler auch, welcher Zug Robin Schmitt in der Nacht zum Samstag mutmaßlich erfasst haben könnte, sagt die Sprecherin auf Nachfrage. "Dazu wissen wir derzeit noch nichts." Dass der Lokführer des infrage kommenden Zuges dann als wichtiger Zeuge vernommen werde, sei selbstverständlich.
Eltern sind auch wegen Ungewissheit verzweifelt
Wie berichtet, war der 19-Jährige am vergangenen Freitagabend mit Freunden aus seiner Fußballmannschaft, der SG Lindenfels/Winterkasten, in Bensheim feiern. Mit der S6 wollte er nachts zu seiner Freundin nach Worms fahren, die am Bahnhof auf ihn wartete. Doch Robin stieg nicht in Worms aus. Am frühen Samstagmorgen wurde seine Leiche im Gleisbereich in Bobenheim-Roxheim gefunden, das wenige Kilometer südlich von Worms liegt.
Robins Vater sprach gegenüber dieser Redaktion von einer "unbeschreiblichen" Situation, nicht zu wissen, was mit seinem Sohn passiert sei. Die Freunde hatten versichert, dass er noch Herr seiner Sinne gewesen sei, als er sich aufmachte. Auch einen Suizid schlossen die Eltern aus. "Es war alles in Ordnung, er war ein Mensch, der mitten im Leben stand", sagte sein Vater. Auch die Ermittler gaben an, dass es keine Anhaltspunkte für suizidale Gedanken gegeben habe.
Die Eltern treibt die Frage um, weshalb ihr Sohn zu früh aus dem Zug stieg und dann in die falsche Richtung, nämlich nach Süden statt in Richtung Worms nach Norden, loslief. In den Sozialen Medien starteten die Eltern einen Aufruf, um an Hinweise zu gelangen, was genau sich in der Nacht vom 3. auf den 4. November in Bobenheim-Roxheim abgespielt haben könnte.
Die Anteilnahme in der Region ist enorm. Auf vielen Fußballplätzen gab es schon am vergangenen Wochenende Schweigeminuten. Die Spiele seines Vereins sind auch für das kommende Wochenende abgesagt.
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