Rhein-Neckar. In der Metropolregion suchen Landkreise und Städte weiterhin nach Wohnraum für aus der Ukraine vertriebene Menschen. So sagte Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner angesichts der zunehmenden Zahl von Geflüchteten aus dem osteuropäischen Land laut Mitteilung der Stadt vom Freitag: „Auch wenn die Zugangszahlen aktuell noch niedrig sind – in Heidelberg werden zunehmend mehr Menschen ankommen und von den Landeserstaufnahmestellen an die Kommunen geleitet. Darauf wollen wir vorbereitet sein. Für sie brauchen wir im Moment in allererster Linie Wohnraum im Stadtgebiet.“ Die derzeitigen Kapazitäten in der Stadt würden bei einer hohen Zunahme von Menschen aus der Ukraine nicht ausreichen, erklärte Würzner und führte aus: „Bitte helfen Sie uns deshalb, den Geflüchteten ein Zuhause zu geben, das sie jetzt so dringend brauchen.“
Gesucht werden in Heidelberg in erster Linie abgeschlossene Wohneinheiten mit einer Kocheinheit und separater Toilette, heißt es seitens der Stadt. Angebote von leer stehenden Zimmern in Privatwohnungen seien aus Gründen der Privatsphäre weniger geeignet. Wer ein Wohnungsangebot in Heidelberg für eine möglichst längerfristige Nutzung beziehungsweise Vermietung machen möchte, kann sich an den Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Heidelberg wenden, entweder per E-Mail an fluechtlingsbeauftragter@heidelberg.de oder telefonisch unter 06221 58-37610.
In Mannheim sind die Kapazitäten in der extra für Ukraine-Geflüchtete angemieteten Jugendherberge bereits aufgebraucht. Um die Unterbringungsmöglichkeiten auszuweiten, werden derzeit in zwei Wohnheime und einem Hotel rund 140 Plätze freigehalten. Außerdem werden verschiedene Sport- oder Veranstaltungshallen in den Stadtteilen für eine mögliche Notunterbringung für Ukrainerinnen und Ukrainer geprüft. Auch Oberbürgermeister Kurz wandte sich zudem an Privatpersonen: "Ich appelliere an alle, die geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für Ukraine-Geflüchtete zur Verfügung stellen können: Melden Sie diese bitte bei uns an. Wir können die Geflüchteten mit ihren Kindern nicht auf Wochen in Notunterkünften unterbringen“, so Kurz laut Mitteilung der Stadt vom Freitag.
Mannheimerinnen und Mannheimer, die kostenlos Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, können diesen online unter www.mannheim.de/unterbringungsangebot oder unter der bekannten Ukraine-Hilfe-Hotline (0621/293-3299) melden.
Mehr als 400 Wohnplätze im Kreis Südliche Weinstraße gemeldet
Den sieben Verbandsgemeinden im Landkreis Südliche Weinstraße sind bereits mehr als 400 Wohnplätze für geflüchtete Menschen aus der Ukraine von Vermietern und Hauseigentümern gemeldet worden. Landrat Dietmar Seefeldt wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass aufgrund der Vielzahl an erwarteten Flüchtlingen jedes weitere Wohnraumangebot dringend benötigt werde. „Inzwischen kommen täglich Menschen bei uns an, die auf der Flucht sind. Im Sinne einer humanitären Hilfe sind wir in der Pflicht, diese Menschen sicher unterzubringen. Dafür brauchen wir die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger im Kreis!“, so Seefeldt, der gleichzeitig seinen Dank für die bisherige Hilfe aussprach.
Hauseigentümer oder Vermieter, die noch freie Unterkünfte zur Verfügung haben, oder Privatpersonen, die ein Zimmer anbieten können, sollen sich bei der zuständigen Verbandsgemeinde melden. „Bitte helfen Sie mit, den Menschen eine sichere Unterkunft zu bieten“, betonte Seefeldt.
Zudem wurde in der Mitteilung der Verwaltung darauf hingewiesen, dass sich Ukrainerinnen und Ukrainer, die privat im Landkreis unterkommen, bei der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung melden. Es wird gebeten, sich eine vorherige telefonische Information über die Telefonnummer 06341 940 541 oder per E-Mail an abh@suedliche-weinstrasse.de einzuholen. Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, die keine dauerhafte private Unterbringung finden, können sich vordringlich an die Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende in Trier oder Speyer wenden und dort einen Asylantrag stellen.
„Service-Point Ukraine“ im Rhein-Neckar-Kreis
Auch das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises rät dazu, geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die privat untergebracht sind, bei der zuständigen Kommune zu melden. Der Kreis hat zur strukturierten Aufnahme der Vertriebenen entsprechende Vorbereitungen und Maßnahmen getroffen, teilte die Verwaltung mit. Zwar informierte die Ordnungsdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, Doreen Kuss: „Sofern geflüchtete Menschen aus der Ukraine einen Hinwendungsort bei Verwandten oder Bekannten haben, können sich diese regelmäßig bis zu 90 Tage dort visumsfrei aufhalten und unterliegen grundsätzlich keiner Meldepflicht.“ Es wird jedoch zu einer Meldung bei der zuständigen Meldebörde geraten, auch damit ein Überblick über die geflüchteten Menschen aus der Ukraine möglich ist, die sich tatsächlich im Kreis aufhalten. Zudem seien nur auf diesem Wege erste Schritte im ausländer- und leistungsrechtlichen Verfahren möglich.
Das Landratsamt informierte weiter, dass im Czernyring 22/12 in Heidelberg (Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis) ein „Service-Point Ukraine“ eingerichtet wurde. Hier können ab Montag, 14. März, montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, entsprechende Anträge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels abgegeben sowie grundsätzliche Fragen zur Leistungsgewährung und Unterbringung besprochen werden. Hierfür stehen zunächst auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher zur Verfügung.
Auch der Kreis Bergstraße bittet um Registrierung
Auch die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge, die sich im Kreis Bergstraße aufhalten beziehungsweise ankommen, nimmt stetig zu. Da allerdings keine Anmeldepflicht bestehe, sei aktuell unklar, um wie viele Menschen es sich genau handele, so die Verwaltung Sie bittet daher darum, dass sich die bisher noch nicht registrierten beziehungsweise neu ankommenden ukrainischen Staatsangehörigen beim Ausländer- und Migrationsamt registrieren lassen.
Dies sei unabdingbar, um bestmöglich die notwendigen Vorbereitungen beispielsweise für die Unterbringung, Versorgung oder Beschulung der Menschen aus der Ukraine treffen zu können. Die Registrierung erfolgt ausschließlich elektronisch über die E-Mail-Adresse ukraine-am@kreis-bergstrasse.de.
Es wird darum gebeten, in der E-Mail die jeweiligen Personalien, die aktuelle Meldeanschrift und gegebenenfalls weitere Kontaktdaten mitzuteilen sowie eine Kopie des jeweiligen Passes beizufügen. Zusätzlich sollte eine Anmeldung beim zuständigen Einwohnermeldeamt (beziehungsweise Bürgerbüro) erfolgen.
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