Ukraine-Krieg

Jugendherberge voll: Stadt Mannheim errichtet weitere Unterkünfte für Ukraine-Geflüchtete

Von 
Kai Plösser
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Die Mannheimer  Jugendherberge an den Rheinterrassen dient Ukraine-Geflüchteten als Notunterkunft. © Thomas Tröster

Mannheim. Die Kapazitäten in der Notunterkunft für Ukraine-Geflüchtete in der Mannheimer Jugendherberge sind seit Donnerstag ausgeschöpft. Da die Stadt eine hohe Anzahl an weiteren Geflüchteten aus der Ukraine erwartet, soll in diesem Zusammenhang die Kapazität für die Notunterbringung in Mannheim ausgeweitet werden, teilte Oberbürgermeister Peter Kurz in einer Videobotschaft am Freitag mit. „Wir stellen uns darauf ein, dass viele Menschen aus der Ukraine – insbesondere Frauen mit ihren Kindern, die zu uns kommen - innerhalb einer sehr kurzen Zeit eine Bleibe benötigen werden. Für alle Beteiligten ist es selbstverständlich, dass wir alles in die Wege leiten, um dabei bestmöglich zu helfen. Dies ist unsere humanitäre Pflicht. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation“, erklärte Kurz. Die Jugendherberge Mannheim war erst am Dienstag als Erstanlaufstelle und vorübergehende Notunterbringung für Schutzsuchende in Betrieb genommen worden.

Zwei Wohnheime und ein Hotel angemietet

Nach Angaben aus dem Rathaus mietet die Stadt aktuell für Geflüchtete zwei Wohnheime und ein Hotel an, sodass eine weitere Notunterbringungskapazität von rund 140 Plätzen zur Verfügung steht. Darüber hinaus verfolgt die von der Stadtverwaltung eingerichtete „Taskforce Ukraine Hilfe“ die Flüchtlingsbewegung und eruiert Möglichkeiten zur kurzfristigen Akquise von Unterkünften. In diesem Zuge werden verschiedene Sport- oder Veranstaltungshallen in den Stadtteilen für eine mögliche Notunterbringung für Ukrainerinnen und Ukrainer geprüft.

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So werde die Lilli-Gräber-Halle in Friedrichsfeld für eine Notunterbringung vorbereitet. Die Sport- und Kulturhalle Feudenheim sowie die GBG Halle Herzogenried sollen folgen. Insgesamt können in allen drei Hallen 750 Menschen Platz finden. „Orientiert an dem weiteren Bedarf an Unterbringungskapazitäten können weitere Hallen – gegebenenfalls auch sehr kurzfristig – folgen“, betonte die Stadt. Mit Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler sowie für Vereine und Kultureinrichtungen sei zu rechnen.

Oberbürgermeister Kurz wandte sich auch an Privatpersonen: "Ich appelliere an alle, die geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für Ukraine-Geflüchtete zur Verfügung stellen können: Melden Sie diese bitte bei uns an. Wir können die Geflüchteten mit ihren Kindern nicht auf Wochen in Notunterkünften unterbringen“, so Kurz. Die Ankommenden sollen möglichst nur eine kurze Zeit vor Ort sein und dann innerhalb der Stadt weitervermittelt werden. Vorrangiges Ziel sei es laut der Verwaltung, die Angebote der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger zu nutzen und die geflüchteten Familien oder Einzelpersonen von den Notunterkünften aus an private Unterkünfte zu vermitteln.

Mannheimerinnen und Mannheimer, die kostenlos Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, können diesen online unter www.mannheim.de/unterbringungsangebot oder unter der bekannten Ukraine-Hilfe-Hotline (0621/293-3299) melden.

Redaktion

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