Rhein-Neckar. „Wir als Club bemühen uns bereits seit Beginn der Golf & Natur-Zertifizierung des Deutschen Golf Verbandes im Jahr 2006 um die Reduktion von schädlichen Einflüssen auf die Umwelt durch den Betrieb einer Golfanlage“, heißt es von der Geschäftsführung des Golfplatzes in St. Leon-Rot.
Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“
Dort machen die Flächen, die für den Golfsport benötigt werden, nur etwas mehr als die Hälfte der Anlage aus, sodass die restlichen Bereiche ein Zuhause für Tiere und Pflanzen sind. Laut eigenen Angaben hat der Golfclub als erste Anlage am Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ teilgenommen. Das Projekt soll Biodiversität auf Golfanlagen fördern. In der Praxis sieht das so aus: Es gibt Streuobstwiesen, hohe Baumbestände und Insekten. Honig von eigenen Bienen gibt es in Viernheim. Auf der Anlage in Oftersheim leben Steppenbienen. Das berichtet Andre Baumann (Grüne). Er ist zwar Staatssekretär des Umweltministeriums Baden-Württemberg, war in Oftersheim aber einst als Naturschutzwart tätig. Er sagt: „Wenn alle so wären wie der Golfsport, wäre das gut.“ Er bezieht sich damit auf den Naturschutz und wünscht sich, dass immer dort, wo Flächen eines Platzes nicht hart bespielt werden, Blumen und Sträucher wachsen sollten.
Verband: 60 Prozent eines Platzes sind naturbelassene Flächen
Bei vielen Anlagen ist das schon der Fall. 55 Clubs sind beim Projekt „Lebensraum Golfplatz“ dabei, heißt es in einer Broschüre des baden-württembergischen Golfverbands, die aus getrockneten Grasfasern besteht, die unter anderem beim Mähen der Wiesenflächen auf einem Golfplatz anfallen. Rund 60 Prozent eines Golfplatzes sind laut Verband naturbelassene Flächen. Einige Bereiche weisen die Betreiber sogar als Biotope aus, die nicht betreten werden dürfen. So beispielsweise der Golfclub Heddesheim. Auch diese Anlage ist Teil des Projektes „Golf & Natur“.
Zum Naturschutz erzogen werde dabei auch schon der Nachwuchs, so Otto Leibfritz, Präsident des Verbands Baden-Württemberg. „Wenn Gras herausgeschlagen wird, lernen die Kinder, dass sie es wieder zurücklegen.“Geht es allerdings um den Wasserverbrauch, räumt der Landesverband ein, dass der Sport transparenter sein könnte. Ob Golfanlagen künftig auch mit Fotos von vertrockneten Rasenflächen werben?
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