Rhein-Neckar

Verband Region Rhein-Neckar rechnet mit Widerspruch gegen Windräder

Die Planer bereiten die Offenlage des Teilregionalplans Windenergie vor. Auf seiner Internetseite hat der VRRN Fragen und Antworten zum Thema zusammengetragen

Von 
Bernhard Zinke
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In der Vorderpfalz drehen sich schon mehrere Windräder. © Bernhard Zinke

Rhein-Neckar. An den Rotoren scheiden sich die Geister: Die Befürworter sehen in ihnen einen wichtigen und weitgehend zuverlässigen Teil-Lieferanten des regionalen Energiebedarfs, die Gegner wettern gegen die Verspargelung der Landschaft und befürchten, dass Vögel schwarmweise geschreddert werden. Der Glaubenskrieg tobt in den Foren der einschlägigen Social-Media-Kanäle.

Fakt ist: Bund und Länder räumen der Windenergie an Land deutlich mehr Fläche und Gewicht ein als bisher: Baden-Württemberg muss bis zum Jahr 2032 genau 1,8 Prozent seiner Fläche für Windräder bereitstellen, Rheinland-Pfalz und Hessen sogar 2,2 Prozent. Wenn die Länder dies nicht tun, dann dürfen Investoren die Rotoren im Außenbereich bauen, wo sie wollen – sofern nicht wichtige öffentliche Belange dem entgegen stehen.

Um den sprichwörtlichen Wildwuchs erst gar nicht entstehen zu lassen, drückt der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) auf die Tube, angetrieben freilich vom Land Baden-Württemberg. Dieses will auf Basis seines Klimaschutzgesetzes mit der Ausweisung der Flächen schon viel früher fertig sein. Deshalb soll der Teilregionalplan für Windenergie in der Metropolregion schon im September 2025 final beschlossen werden. Für die Planungsbehörden kommt dieser Zeitplan einem Turbo gleich. Am Ende soll in diesem Teilregionalplan stehen, an welcher Stelle in der Region sich Windräder drehen dürfen.

Termin Anfang März

Der erste Entwurf des Plans soll am 5. März offengelegt werden. Dann haben Städte, Gemeinden, Bürgerinitiativen und weitere Träger öffentlicher Belange sechs Wochen Zeit, um ihre Bedenken und Einwendungen zu formulieren und beim VRRN einzureichen. Verbandsdirektor Ralph Schlusche rechnet bei diesem hochemotionalen Thema durchaus mit einer vierstelligen Zahl an Einwendungen: „Wegen des engen Zeitplans haben wir leider nicht so viel Zeit gehabt, den Plan in den einzelnen Kommunen und Landkreisen vorzustellen, wie wir das sonst so tun.“ Oft ließen sich in solchen Vorgesprächen schon manche Fragen und Irritationen ausräumen.

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Wie viel Konfliktpotenzial das Thema birgt, zeigen zwei Bürgerentscheide in Waibstadt und Meckesheim im vergangenen Jahr, bei denen sich die Einwohner mit Mehrheit gegen die Verpachtung von Flächen für Windräder ausgesprochen haben. Auch gegen die Pläne, am Lammerskopf, Weißen Stein und Hohen Nistler rund um Heidelberg Windparks zu entwickeln, laufen Initiativen Sturm und wollten schon im Dezember bei der jüngsten VRRN-Verbandsversammlung ihren Protest eingearbeitet haben.

Es könnten aber durchaus auch noch weitere Flächen für Windenergie vorgeschlagen werden, sagt Schlusche. Denn mitunter winke für die Flächen ein durchaus attraktiver Pachtzins, den Windkraftbetreiber den Grundstücksbesitzern anbieten.

Um die Entwicklung der Windenergie in aller Sachlichkeit voranzutreiben, hat der VRRN auf seiner Internetseite schon mal viele Fragen und Antworten zusammengetragen. Hier können sich Interessierte vorab über die Rahmenbedingungen informieren, wie und wo die Entwicklung der Windenergie in der Region vorangehen könnte.

Info: www.m-r-n.com/was-wir-tun/themen-und-projekte/projekte/windenergie

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