Unwetter

Unwetter im Rhein-Neckar-Kreis: Lage beruhigt sich am Freitag

Ein Unwetter hat am Donnerstag in der Region Rhein-Neckar für überflutete Straßen und überlaufene Keller gesorgt. In Heiligkreuzsteinach drohte ein Hang abzustürzen. In Schriesheim kam es zu heftigen Überschwemmungen

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Clemens Haucap
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Unwetter Bagger gräbt am Bestbach in Schriesheim-Altenbach. © Priebe

Schriesheim/Heiligkreuzsteinach. Nach Gewittern und Starkregen hat sich die Lage in der Region wieder beruhigt. Es gebe keine Einsätze mehr, berichteten Polizeipräsidien und die Integrierte Leitstelle des Rhein-Neckar-Kreises am Freitag auf Anfrage.

Das Unwetter hatte am Donnerstag ab etwa 17 Uhr den Kanzelbach und den Fluss Steinach anschwellen lassen und für überflutete Straßen gesorgt. In Schriesheimer Ortsteil Altenbach stand am Donnerstag die Hauptstraße unter Wasser. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. In Heiligkreuzsteinach drohte ein Hang abzurutschen. Zahlreiche Keller liefen voll.

Unwetter im Rhein-Neckar-Kreis: Hagelkörner so groß wie Kirschen

„So etwas habe ich in Altenbach noch nicht erlebt“, sagt Ortsvorsteher Dr. Herbert Kraus, als der „MM“ ihn am Donnerstagabend um 18 Uhr am Telefon erreicht: „Und ich wohne bereits seit dem 3. Juni 1971 in diesem Ort.“ Anderthalb Stunden habe es ununterbrochen geregnet, mit Hagelkörnern, „so groß wie Kirschen“, berichtet der Ortsvorsteher. „Der Kanzelbach ist übergelaufen, und in der Hauptstraße steht das Wasser so hoch, dass man glauben könnte, hier wäre auch ein Bach.“

Zahlreiche Unwetterschäden gab es auch in Bisingen im Zollernalbkreis. © dpa

Wie Michael Kraft von der Integrierten Leitstelle für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis mitteilte, habe Starkregen und Hagel ab etwa 17 Uhr für überflutete Straßen gesorgt. Die Stadt Mannheim ist nach bisherigen Erkenntnissen glimpflich davon gekommen. Polizeiangaben von Freitagmorgen zufolge hat es keine großen Einsätze gegeben. 

Unwetter: Evakuierungen im Zollernalbkreis

Besonders hart traf es im Südwesten Bisingen im Zollernalbkreis, wo nach Angaben der Polizei Keller und Straßen unter Wasser standen. Im Bereich des Ortes müsse weiter mit Behinderungen gerechnet werden, teilte die Polizei mit. Eine Landesstraße blieb am Freitagmorgen noch für den Durchgangsverkehr gesperrt.

In Bisingen entspannte sich die Situation bereits am Donnerstagabend wieder, wie die Polizei berichtet hatte. Menschen wurden einem Sprecher zufolge nicht vermisst oder verletzt. Wie die Polizei später berichtete, wurden Menschen von Rettern aus Häusern in Sicherheit gebracht - wie viele Bewohner von der Evakuierung betroffen waren, blieb zunächst offen. Die Sachschäden in dem Ort ließen sich demnach vorerst nicht abschätzen. Zwei Bachläufe waren durch heftigen Regen angeschwollen und hatten den Angaben nach den kleinen Ort geflutet.

Das Wetter bleibt im Südwesten zunächst kühl und wechselhaft, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Am Wochenende könne es aber am Rhein bis zu 21 Grad warm werden. mit dpa

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