Sinsheim. Insgesamt 27 illegale Schusswaffen haben Kriminalbeamte seit dem Donnerstag, 16. März, in der Sinsheimer Wohnung eines 70-Jährigen entdeckt. Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim gemeinsam mitteilen, lagen der Kriminalpolizei Hinweise vor, dass der Mann unerlaubt im Besitz mehrerer Waffen sei. Das Amtsgericht Heidelberg erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg einen Durchsuchungsbeschluss für die zwei Wohnungen des Sportschützen – in Sinsheim und in Philippsburg. Diese wurden in den frühen Morgenstunden des Donnerstags, 16. März, durchsucht.
Waffen lagen ungesichert in vermüllter Wohnung
Bereits im Eingangsbereich der Sinsheimer Wohnung, eines vermüllten, unausgebauten Kellers, fanden die Einsatzkräfte vier ungesichert auf einem Kühlschrank liegende Kurzwaffen. Der Zustand der Wohnung erschwerte die Durchsuchungsmaßnahmen enorm, so die Polizei, deswegen konnten sie erst am Montag, 20. März, beendet werden.
Insgesamt fanden die Einsatzkräfte 27 Schusswaffen, für die der Sportschütze keine Erlaubnis besitzt. Es handelt sich um drei Kriegswaffen (zwei vollautomatische Maschinenpistolen und ein vollautomatisches Maschinengewehr), mehrere halbautomatische Gewehre und Pistolen, mehrere Waffenteile wie Griffstücke, Verschlüsse, illegale Magazine für Langwaffen sowie eine große Menge von Patronenmunition. Sämtliche Waffen, Waffenteile und Munition lagen frei im Kellerbereich herum.
Auch in dem Anwesen in Phillippsburg konnten Waffen sichergestellt werden: Die 36 Waffen dort waren jedoch legal, bei der Waffenbehörde registriert, und ordnungsgemäß aufbewahrt.
Faszination für Waffen als Motiv?
Sämtliche - die legal und die illegal besessenen - Waffen wurden sichergestellt und der zuständigen Waffenbehörde übergeben. Diese wird vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse voraussichtlich die Einziehung auch der legal besessenen Schusswaffen prüfen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte sich der 70-Jährige sein immenses illegales Waffenarsenal aufgrund seiner Faszination für Waffen gehalten haben.
Der 70-Jährige steht im dringenden Tatverdacht des unerlaubten Besitzes von Kriegswaffen und weiteren Schusswaffen. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg erwirkte beim Amtsgericht Heidelberg einen Haftbefehl wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr.
Am Freitag, 17. März, wurde der Haftbefehl vollzogen. Anschließend wurde der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
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