Maßregelvollzug

Tod eines 27-Jährigen im "Faulen Pelz": Todesursache steht fest

Mitte Februar starb ein 27-Jähriger in der Einrichtung für suchtkranke Straftäter in Heidelberg. Trotz Obduktion blieb die Todesursache zunächst unklar. Nun steht fest, woran der Patient gestorben ist

Von 
Agnes Polewka
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Symbolbild. © iStock

Heidelberg. Fast zwei Monate nach dem Tod eines 27-Jährigen im Maßregelvollzug im „Faulen Pelz“ in Heidelberg steht nun die Todesursache des Patienten fest. Es sei davon auszugehen, „dass der Verstorbene an den Folgen einer Intoxikation mit einem synthetischem Cannabinoid verstorben ist“, teilte ein Sprecher der Heidelberger Staatsanwaltschaft auf Anfrage dieser Redaktion mit. Trotz Obduktion konnte die Todesursache zunächst nicht ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg ordnete deshalb weitererechtsmedizinische Untersuchungen an, die nun den Drogenmissbrauch nachwiesen.

Wie kam der Patient an die Drogen?

Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestellte Substanzen, die eine ähnliche Wirkung haben wie pflanzlicher Cannabis. Wie der Mann im Maßregelvollzug für suchtkranke Straftäter an die Substanz gelangt ist, sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen, so der Sprecher weiter.

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In den vergangenen Wochen hatte ein Brandbrief von 21 Juristinnen und Juristen Schlagzeilen gemacht, in dem sie die „unwürdigen Zustände“ im „Faulen Pelz“ scharf angingen. Darin kritisierten die Strafrechtler etwa, dass manche Sicherheitskräfte „den Patienten gegen Gegenleistung anbieten, Betäubungsmittel in die Einrichtung zu bringen“. Sie stünden bisweilen selbst unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, hieß es in dem Beschwerdeschreiben weiter.

Bereits Mitte März sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums auf Anfrage dieser Redaktion, innerhalb der Einrichtung erfolge eine interne Aufarbeitung des Vorfalls.

Redaktion

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