Schwetzingen. Das Palais Hirsch, einst Wohnsitz von Jesuitenpater Seedorf, Beichtvater des Kurfürsten Carl Theodor, war genau der richtige Ort. Und ein hoher Geistlicher auch zu Gast: Mannheims Stadtdekan Karl Jung kam eigens nach Schwetzingen, um Segensworte für Markus Jaugitz zu sprechen. Nach 43,5 Jahren im Einsatz für das Technische Hilfswerk (THW), davon seit 1980 als Leiter der Regionalstelle und damit oberster THW-Krisenmanager für Mannheim, Heidelberg, den Rhein-Neckar-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis, ging Jaugitz nun in Ruhestand.
Mit dem Dekan verbindet ihn eine enge Freundschaft und eine Zusammenarbeit in der Notfallseelsorge sowie der Psychosozialen Betreuung von Einsatzkräften. Wie wichtig das ist, hat Markus Jaugitz selbst erlebt – als junger Helfer beim großen Mannheimer Hubschrauberunglück 1982. „Es sind verheerende Bilder, die man nie vergißt“, so Jaugitz. „Wer so etwas einmal mitmacht, braucht Hilfe“, doch damals habe es leider noch keine Notfallseelsorge gegeben, bedauerte er.
Erfolgreicher Krisenmanager
Jaugitz habe sich „in den Dienst von unzähligen Menschen gestellt“, lobte der Dekan den Einsatz des 65-Jährigen. „Du warst ein Segen, bleib weiter ein Segen“, so der Dekan.
Stellvertretend für die gesamte, wie er sagte, „kommunale Familie“ würdigte Schwetzingens Oberbürgermeister Rene Pöltl die Verdienste von Jaugitz. „Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, dass wir das gut miteinander hinkriegen“, meinte Pöltl im Blick auf die Aufgabe von Jaugitz, als regionaler Krisenmanager für die Einsatzorganisation des Bundes zu fungieren, die THW-Ortsverbände zu koordinieren und im Notfall die Kommunen zu unterstützen. Zudem habe sich Jaugitz, der „immer den Menschen zugewandt“ sei, stark dafür eingesetzt, dass alle Blaulichtorganisationen gut zusammenarbeiten. Er sei „ein toller Typ – ihn könnte man so nicht erfinden“, so der Oberbürgermeister über Jaugitz. Zudem hinterlasse er „ein super bestelltes Feld“, dankte er ihm.
Offiziell verabschiedet wurde der Regionalstellenleiter vom Präsidenten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Gerd Friedsam, der selbst mit ihm gemeinsam zum Monatswechsel in den Ruhestand gegangen ist. Friedsam überreichte mit Michael Hambsch, Landeshelfersprecher für den THW Landesverband Baden-Württemberg, Jaugitz zum Abschied das Helferabzeichens in Silber. Jaugitz habe „gewaltige Herausforderungen mit Bravur erledigt“, dankte ihm Friedsam.
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