Rhein-Neckar

Staubilanz des ADAC: Wie ist die Lage rund um Mannheim?

Die Staustunden in Baden-Württemberg sind gestiegen. Das geht aus der Staubilanz des ADAC hervor, in der auch die Region Rhein-Neckar eine gewichtige Rolle spielt. Vor allem an einem Tag mussten sich Autofahrer gedulden

Von 
Bernhard Zinke
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Die A 6 bei Mannheim-Sandhofen war Stauschwerpunkt in der Region. © Blüthner

Rhein-Neckar. Die Autofahrer haben im vergangenen Jahr wieder mehr Stunden in Staus auf Autobahnen verbracht. Wie der ADAC ausgewertet hat, stieg die Anzahl der Staustunden alleine in Baden-Württemberg um rund neun Prozent. Allerdings: Bundesweit verzeichnete der Automobilclub rund 30 Prozent mehr Staustunden. Das bedeutet: In anderen Bundesländern gab es noch deutlich mehr Stillstand. Grund für die Staus waren einmal mehr vor allem Baustellen. In Baden-Württemberg wurde an bis zu 81 Stellen gleichzeitig gebaut. Im Vorjahr waren es bis zu 93 Baustellen zur selben Zeit. Bundesweit waren sogar zwischen 800 und 1500 Baustellen gleichzeitig eingerichtet.

Um die Belastung der einzelnen Strecken vergleichen zu können, hat der ADAC Nordbaden die registrierten Staustunden ins Verhältnis zu den Autobahnkilometern gesetzt. Dabei standen die Autobahnen der Metropolregion diesmal nicht auf den Spitzenplätzen des Rankings. Den „eroberte“ sich die A 8 mit der Dauerbaustelle an der Enztalquerung bei Pforzheim. 
Zwischen Pforzheim-Ost und Pforzheim Süd in Richtung Stuttgart zählte der ADAC 1871 Staus, in denen die Autofahrer 2826 Stunden verbrachten. Die 5131 Staukilometer sind weiter als die Strecke bis zum Nordpol.

Weniger Staus in der Region

Das Ende des Ausbaus auf der A 6 zwischen Heilbronn und Mannheim schlägt sich auch in der Statistik nieder: Rund 37 Prozent weniger weist die Statistik aus. Allerdings schlägt die Baustelle zwischen dem Walldorfer Kreuz und dem Hockenheimer Dreieck zu Buche, wenngleich die Verkehrsteilnehmer hier weniger als noch im Vorjahr im Stau standen, nämlich in 451 Staus mit 978 Stunden (Vorjahr 1244 Stunden). Auch die Verkehrsteilnehmer in der Gegenrichtung mussten sich in Geduld üben: In Richtung Süden gab es 445 Staus in 331 Stunden auf eine Länge von 1115 Kilometern.

Kräftig gestiegen sind die Staustunden auf der A 5 zwischen Heidelberg/Schwetzingen und Walldorf/Wiesloch. Ein Plus von knapp 150 Prozent hat der ADAC hier errechnet: 310 Staus und 253 Stunden bei 782 Staukilometern. Noch wesentlich belasteter war die A 5 zwischen Heidelberg und Dossenheim, nämlich mit 446 Staus in 762 Stunden und 1523 Staukilometer.

Viel Stau auf A6 bei Mannheim-Sandhofen

Noch deutlichere Steigerungen gab es – ebenfalls baustellenbedingt – auf der A 6 zwischen dem Viernheimer Dreieck und Mannheim-Sandhofen: nämlich 361 Staus in 219 Stunden auf 478 Kilometer. In der Gegenrichtung gab es 245 Staus in 212 Stunden auf eine errechnete Länge von 518 Staukilometern.

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Bundesweit gab es übrigens die meisten Staus am 29. September. An diesem Freitag starteten sehr viele Menschen ins lange Wochenende rund um den Tag der Deutschen Einheit. Insgesamt kamen 2400 Staustunden zusammen.

Um Staus vor allem vor und in Baustellen erst gar nicht entstehen zu lassen, empfiehlt der ADAC, sich strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, auf den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu achten. Somit werden unnötige Bremsmanöver und Unfälle vermieden, die für noch mehr und noch längere Staus sorgen.

Unterm Strich liegen Fahrleistung und Verkehrsaufkommen laut ADAC rund vier Prozent über dem Vorjahresniveau. Allerdings waren die Werte im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 im Mittel immer noch sechs Prozent höher als 2023.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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