Speyer. Im Speyerer Weltkulturerbe dreht sich gerade vieles um den guten Ton. Und diesen lässt das Domkapitel sich ordentlich was kosten. Rund 400 000 Euro teuer ist die neue Beschallungsanlage, die komplett auf die Belange der weltweit größten, im romanischen Baustil errichteten Kirche ausgelegt ist. Die digital über Smartpad steuerbare Technik ersetzt eine 50 Jahre alte Anlage, die bei Übertragungen aus dem Dom in Internet oder Fernsehen nicht mehr die ganz hohen Ansprüche erfüllte. So werden Gottesdienste, Konzerte und Vorträge bald besser zu hören sein. Wie Domdekan und Domkustos Christoph Kohl beim Jahrespressegespräch des Dom-Kulturmanagements ankündigte, werde die neue Anlage an Ostern in Betrieb genommen und bis Jahresende sämtlichen Szenarien ausgesetzt. Bezahlt werde die Investition aus einer Spende der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer in Höhe von 500 000 Euro für Renovierungsmaßnahmen, ergänzte Dombaumeisterin Hedwig Drabik.
Jahrhundertregen wäre Problem
Größere Sanierungsmaßnahmen sind nach ihren Worten in den kommenden Jahren im Langhaus des Doms nötig. Dort war im vergangenen November ein rund 400 Gramm schwerer Eisenkeil aus dem Fensterbereich gefallen, dieser sei nun notdürftig gesichert. Auch die Schraudolph-Fresken seien teilweise durch Kondenswasser in Mitleidenschaft gezogen worden, zudem seien einige Fenster im Langhaus beschädigt.
Die Sanierung der Osttürme sei das nächste größere Projekt, kündigte Drabik an. Auch gebe es ein Problem bei der Regenwasserführung am gesamten Dom. Dieses müsse mit Blick auf zu erwartende verstärkte Regenfälle durch den Klimawandel gelöst werden. Die Fußbodenheizung des Doms sei eine zukünftige „technische Maßnahme“.
Domdekan Kohl informierte, dass auch neue Gottesdienstformate geplant seien. Der Besucherbetrieb im Dom solle zum 1. April wieder aufgenommen werden, informierte Bastian Hoffmann, der Leiter des Dom-Besuchermanagements. Kaisersaal und Turm seien wieder geöffnet. Mit einem Gottesdienst werde die neue Orgel in der Afra-Kapelle von Bischof Karl-Heinz Wiesemann am kommenden Sonntag, 27. März, eingeweiht. Dort seien auch wieder Gottesdienste geplant.
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