Corona-Virus

Speyer: Ärztin trotz Impfung mit Delta-Variante infiziert

Von 
Stephan Alfter
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Das Vincentius-Krankenhaus in Speyer muss 20 Mitarbeiter in Quarantäne schicken. © Vincentius-Krankenhaus

Metropolregion. Am St. Vincentius-Krankenhaus hat sich eine Ärztin, die bereits doppelt geimpft war, in Corona-Quarantäne begeben. Wie Cornelia Leszinski, Ärztliche Direktorin der Klinik, am Donnerstag auf Anfrage berichtete, habe sich die Kollegin zu Hause mit der Delta-Variante des Virus infiziert. Das Krankenhaus hat reagiert und 20 Personen, die mit der Ärztin Kontakt hatten, vorübergehend in Quarantäne geschickt. Bei Testungen sei kein weiteres positives Ergebnis herausgekommen. Nach ihrer Einschätzung als Medizinerin gefragt, sagte Leszinski, dass selbst eine doppelte Impfung nicht zwangsläufig zu einer Immunisierung gegen die Delta-Variante führe.

Abstrichzentrum schließt

Je nach Impfstoff schütze man sich zwar besser oder schlechter vor schweren Krankheitsverläufen, eine gewissen Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, gebe es dennoch. Ihrer Wahrnehmung nach gebe es einen Unterschied zwischen der Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe und einem Vektor-Impfstoff wie Astrazeneca, der weniger gut schütze.

Der Mitarbeiterin gehe es den Umständen entsprechend gut, berichtet Bernhard Fischer, Verwaltungsdirektor im Sankt Vincentius Krankenhaus. Dies sei wohl der Impfung zu verdanken, die sie bereits im Januar 2021 erhalten habe, so Fischer. Auch die Kontaktpersonen, die man vorsichtshalber ebenfalls in Quarantäne geschickt hat, seien zu hundert Prozent vollständig geimpft. „Für diesen Fall war unser Sicherheitskonzept konzipiert“, informiert Fischer und ergänzt, „denn wir hatten damit gerechnet, dass die Delta-Variante des Corona Virus früher oder später auch nach Speyer kommt.“ Mit dem Konzept habe man die strengen Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) konsequent und schnell umgesetzt. Diese Vorschrift sieht nicht nur eine 14-tägige Quarantäne für den Infizierten vor sondern auch für Kontaktpersonen – unabhängig des Impfsta-tus. Die engmaschigen Screening-Untersuchungen bei Mitarbeitern und Patien-ten habe man zudem weiter verstärkt. Bisher waren alle Abstriche negativ.

Ihr Bedauern hat die Ärztliche Direktorin darüber ausgedrückt, dass das vom Krankenhaus seit 1. November betriebene Corona-Abstrichzentrum in der Halle 101 schließen musste. Die Finanzierung des Bundes ist zum 30. Juni ausgelaufen und eine alternative Finanzierungsmöglichkeit nicht gefunden worden.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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