Tiere - Jägervereinigung weist auf Setz- und Brutzeit bei Feldhasen und Rehen hin / Wildernder Hund reißt in Ramberg mehrere Tiere

Spaziergang in Wald, Feld und Flur nur mit Leine

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Rehkitze benötigen ganz besonderen Schutz. © Jägervereinigung HD

Rhein-Neckar. Bereits vier Rehe sind in Ramberg (Landkreis Südliche Weinstraße) in den letzten sechs Wochen gerissen worden. Wie die zuständige Polizeiwache in Annweiler am Mittwoch mitteilte, sei der letzte Kadaver am Mittwoch gefunden worden. Ob es sich immer um den gleichen Hund handle, sei nicht sicher – es sei aber gelungen, ein Bild von dem mutmaßlichen tierischen Täter zu machen.

Gerade jetzt, wo die Brut- und Setzzeit von Feldhasen und Rehen begonnen hat, bittet unter anderem die Heidelberger Jägervereinigung Hundebesitzer dringend darum, ihre Tiere beim Spaziergang in Wald, Feld und Flur anzuleinen. „Wenn Hunde oder Menschen Rehkitze und Junghasen berühren, nimmt das Muttertier diese nicht mehr an“, erklärte der Heidelberger Kreisjägermeister Hagen Jourdan. „Denn für Rehwild und Feldhasen riechen wir Menschen und unsere Hunde nach gefährlichen Fressfeinden. Wenn diese Jungtiere dann verstoßen werden, verhungern sie qualvoll.“ Die Kinderstube der Feldhasen seien kleine Mulden, sogenannte Sassen, auf Äckern und Wiesen – nicht unterirdische Bauten wie bei den Kaninchen. Ähnlich würden es auch die Rehe halten: Sie bringen ihren Nachwuchs ebenfalls auf Feldern auf die Welt und vertrauen auf den Schutz der Kitze durch hohes Gras oder sonstigen Feldbewuchs. Deswegen sei es in den kommenden Wochen besonders wichtig, seine Vierbeiner zu jeder Zeit an der Leine zu führen, „auch dann, wenn der eigene Hund keinen besonders großen Jagdtrieb zeigt“, fügte Jourdan hinzu.

Hundebesitzer schützen aber nicht nur das Leben der Wildtiere, sondern auch das ihrer Tiere sowie ihr eigenes, wenn sie ihre Vierbeiner in der nächsten Zeit an der Leine führen. Wie Jourdan betonte, grassiere derzeit die Räude. Dabei handelt es sich um eine parasitäre Hauterkrankung durch eine Milbe, die starken Juckreiz verursacht. „Die Räude ist gefährlich für Mensch und Hund“, warnte Jourdan.

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Die Milben können nicht nur Hunde, sondern auch Menschen befallen. „Vielen ist die Erkrankung unter dem Namen Krätze bekannt“, warnt der Kreisjägermeister mit Nachdruck. Sie führe zu Hautveränderungen mit Rissen und blutig-eitrigen Wunden. „Bleibt der Vierbeiner angeleint und sein Halter auf den ausgewiesenen Wegen, ist das Risiko einer Infektion für uns und unsere Tiere sehr gering.“ her

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