Warntag

So haben die Menschen in der Region auf den Probealarm reagiert

Der bundesweite Test löste in Mannheim und Umgebung weder Chaos noch Verunsicherung aus. Stattdessen zeigt sich: Warnung ist längst Alltag.

Von 
Peter W. Ragge
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Auch an Werbetafeln an Stadtbahnhaltestellen wurde gewarnt. © Jens Kalaene/dpa

Rhein-Neckar. Manche Leute greifen hektisch in ihre Jacken, suchen in ihren Taschen nach dem Handy – aber mehr ist nicht zu beobachten um 11 Uhr am bundesweiten Warntag. Nur laut wird es kurz: Sirenen heulen, Smartphones vibrieren und geben laute, schrille Töne von sich. Das hat nahezu überall funktioniert. Aber für großes Aufsehen sorgt der Probealarm für Sirenen und Warn-Apps nicht.

Sehr viele Menschen laufen unbehelligt weiter. Männer vom Stadtraumservice arbeiten zum Beispiel in der Mannheimer Fußgängerzone unbeirrt weiter, ebenso die Arbeiter am Gerüst des neuen Planken-Kinos. Und wenn an dem windigen Vormittag überhaupt jemand in einem der Straßencafés sitzt, dann lassen sich die Gäste dort von der plötzlichen Geräuschkulisse nicht ablenken. „Nur Kontrolle, nur Kontrolle“, sagt ein Kellner in einem Eiscafé an einem Tisch, aber seine Gäste nicken eher gelangweilt.

Bei der Integrierten Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst Mannheim gibt es, im Gegensatz zu den allerersten Warntagen, keine Anrufe verunsicherter Bürger. „Die Leute sind gut informiert“, so Geschäftsführer Christoph Scherer. In einigen Städten der Metropolregion nutzen die Feuerwehren den Tag, über das richtige Verhalten bei Notfällen aufzuklären, etwa in Weinheim.

„Neben großen Ereignissen, die ganze Regionen betreffen, können auch kleine, örtliche Schadenslagen zur persönlichen Krise werden, ein Stromausfall, ein Unwetter oder ein Wohnungsbrand. Wer vorbereitet ist, hat im Ernstfall weniger Sorgen und kann sich besser auf die Situation einstellen“, so der Weinheimer Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach.

Redaktion Chefreporter

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