Sperrung aufgehoben

Silbersee startet bei Regenwetter in die Badesaison

Der Silbersee ist eines der begehrten Naherholungsziele der Metropolregion - vor allem an heißen Sommertagen. Doch der Badebetrieb war seit dem Frühjahr gesperrt. Eine Gefahr unter der Wasseroberfläche war der Grund

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Bernhard Zinke
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Die Zäune sind weg – die Sonne aber auch. Am Bobenheim-Roxheimer Silbersee darf wieder geschwommen werden. © Berno Nix

Bobenheim-Roxheim. Die Badesaison am Silbersee bei Bobenheim-Roxheim beginnt jetzt. Bei Regen und Temperaturen um die 20 Grad. Bislang ist sie ausgefallen. Wo sich an schönen Sommertagen bis zu 3000 Badegäste tummeln, herrschte in den vergangenen Monaten gähnende Leere - trotz der wochenlang heißen Temperaturen.

Bauzäune hatten den in der ganzen Region beliebten Badestrand abgesperrt. Die sind seit Montag wieder abgeräumt. Ab sofort darf im Silbersee wieder geschwommen werden. Grund für die dreimonatige Sperrung: Die Böschung im Strandbereich unterhalb der Gewässerkante war massiv abgerutscht - und das zum wiederholten Male. Die Gemeinde Bobenheim-Roxheim hat nun für rund 50 000 Euro den Untergrund sichern lassen.

Große Gefahr beim Schwimmen im Silbersee

Drei Mal schon sei die Uferkante unter der Gewässeroberfläche abgerutscht, berichtet der Bobenheim-Roxheimer Bürgermeister Michael Müller auf Nachfrage. Zuletzt sei das im Frühjahr passiert. Das wurde der Gemeindeverwaltung dann zu heiß: Sie sperrte das beliebte Gewässer für den Badebetrieb. „Wenn während des Badebetriebs ein großes Stück in die Tiefe abrutscht, dann zieht der Sog den besten Schwimmer in die Tiefe“, erläutert der Verwaltungschef. Deshalb beauftragte die Gemeinde einen Geologen, der sich die Problematik vor Ort anschaute und eine entsprechende Handlungsempfehlung gab.

Daraufhin ließ die Verwaltung 1000 Kubikmeter Sand vom gegenüberliegenden Kieswerk Bonnau herankarren. Ein eigens angemieteter Langstielbagger verteilte den Sand im Uferbereich. Jetzt sind die Untiefen im Uferbereich beseitigt, hofft Müller.

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Ältere Einwohner erinnerten sich noch daran, dass der Silbersee an dieser Stelle mit bis zu 20 Metern tatsächlich sehr tief ausgebaggert worden sei, berichtet der Bürgermeister. Und es habe wohl auch in früheren Jahren schon Abrutschungen gegeben. Möglicherweise könnten die neuen Bewegungen im Untergrund auch mit dem im Frühjahr wochenlang vorherrschenden Ostwind zu tun gehabt haben. Dies könnte einen anderen Wellenschlag im See verursacht haben, gibt Müller die Vermutungen in der Gemeinde wieder. „Das sollte jetzt eine Zeit lang halten“, hofft er.

Beachbar am Silbersee hat geöffnet

Dass erst jetzt - ausgerechnet in der „Sommer-Pause“ - der Badebetrieb wieder startet, nimmt der Verwaltungschef einigermaßen gelassen: „Es liegen ja noch immer zwei Drittel der Sommerferien vor uns“. Auch die Bürger hätten die Sperrung des Sees erstaunlich gelassen hingenommen. Ihn hätten tatsächlich nur vier Protestbriefe erreicht, allesamt von außerhalb, nämlich aus Frankenthal und Heppenheim.

Dem Gastronomen Jeffrey Bauer, der die Beachbar am See betreibt, hat die Gemeinde vom 1. Juni bis Ende August die Pacht erlassen, was dieser sehr begrüßt. „Da ist die Gemeinde sehr fair. Das ist eine gute Zusammenarbeit“, sagt Beachbar-Betreiber Bauer. Aber es sei ein hartes Geschäft gewesen. Natürlich habe man einige Stammgäste aus der Umgebung, die trotzdem die Beachbar besuchten. Aber es sei natürlich eine ganz andere Sache, wenn sich an Sonnentagen Tausende am Strand tummelten und viele dann natürlich auch einen Abstecher in die Beachbar machten.

Offiziell hat die Kreisverwaltung als Untere Wasserbehörde das Schwimmverbot schon am Wochenende aufgehoben. Jeffrey Bauer: „Jetzt warten wir nur noch aufs Badewetter.“

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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