Fest

„Sicherheit hat oberste Priorität“

Bald beginnt in Bad Dürkheim der Wurstmarkt. Veranstalter und Polizei haben das Sicherheitskonzept angepasst. Auch beim Programm gibt es Neuerungen

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Uwe Rauschelbach
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Winzer Helmut Bürgermeisterin Natalie , die Deutsche Weinprinzessin Lea und Marktmeister Marcus Brill. © Uwe Rauschelbach

Bad Dürkheim. Auf dem Bad Dürkheimer Wurstmarktplatz werden bereits die Fahrgeschäfte aufgebaut. Wenige Tage vor Beginn des Weinfestes steht die Sicherheit im Vordergrund. Grund ist der Terroranschlag mit drei Toten von Solingen. Bürgermeisterin Natalie Bauernschmitt erklärt vor der 608. Auflage des Weinfestes vom 6. bis 16. September: „Sicherheit hat oberste Priorität.“

Das Konzept basiert auf den Vereinbarungen zwischen Polizei und Sicherheitsbehörden, die 2017 getroffen wurden. Es umfasst auch Taschen- und Rucksackkontrollen. Das Festgelände wird durch Barrieren abgesichert. Insgesamt rund 600 Polizeikräfte des Ludwigshafener Polizeipräsidiums werden während des Wurstmarkts im Schichtdienst eingesetzt. Ihnen zur Seite stehen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr.

Der Dürkheimer Wurstmarkt hat seinen Namen tatsächlich den Wurstwaren zu verdanken, die in den frühen Jahren des Festes eine zentrale Rolle spielten. Ursprünglich handelte es sich um einen traditionellen Markt, der im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Dieser diente vor allem der Versorgung der Pilger, die zur nahegelegenen Wallfahrtskirche auf den Michelsberg strömten. Die Wurst war dabei ein wichtiger Bestandteil der Verpflegung der Pilger. Sie war einfach herzustellen, leicht zu transportieren und bot eine nahrhafte Mahlzeit. Da die Wurst eine der Hauptattraktionen des Markts war, setzte sich der Name „Wurstmarkt“ durch.

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Laut dem Leiter der Polizeidirektion Neustadt, Harald Brock, der den polizeilichen Dienst während des Festes koordiniert, wird das Sicherheitskonzept jährlich an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Eine erhöhte Bedrohungslage sieht er nicht; allerdings werde es in diesem Jahr erstmals Zugangskontrollen geben; so dürften Taschen und Rucksäcke ab einer bestimmten Größe nicht aufs Gelände genommen werden.

Kirche segnet zum ersten Mal Paare auf dem Festgelände

Doch in Bad Dürkheim überwiegt die Vorfreude auf das Großereignis. Erwartet wird der Besuch des neuen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD). Platzkonzert, Festumzug und historisches Wurstmarktschauspiel gehören ebenso zum traditionellen Programm wie die Feuerwerke am 10. und 16. September. Wieder eingeführt wurde der Schlagernachmittag, der am 13. September von Lucas Cordalis beehrt wird. Beim Literarischen Frühschoppen werden Lieder, Gedichte und Vorträge in Pfälzer Mundart präsentiert.

Premiere auf dem Wurstmarkt hat das Angebot der evangelischen Landeskirche, Paare auf dem Festgelände zu segnen und zu trauen. 20 Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt werden am Wurstmarktsamstag von 11 bis 22 Uhr ihres Amtes walten. 50 Paare haben sich angemeldet. Noch gebe es freie Kapazitäten, sagt Diemut Meyer vom Segensbüro „Blessed Pfalz“ der Landeskirche.

Auch der Nahverkehr steht am Start, um Besucherinnen und Besucher zu befördern. Laut Christian Volz von den Verkehrsbetrieben Rhein-Neckar verkehrt die Rhein-Haardtbahn (Linie 4/4A) zwischen Ludwigshafen und Bad Dürkheim an den Festtagen nahezu alle zehn Minuten. Und auch nach Mitternacht komme man noch nach Hause. Volz rechnet damit, dass etwa 100 000 der erwarteten 600 000 Gäste mit dem Nahverkehr anreisen.

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