Verkehr

Riedbahn: Regionalverkehr nun schon ab 24. Dezember am Start

Die Bahn hat auf die Kritik reagiert. Der Nahverkehr auf den Regional- und S-Bahn-Linien im Mannheimer Norden und im Kreis Bergstraße sind ab dem 24. Dezember wieder am Start - früher als angekündigt

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Bernhard Zinke
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Der Regionalverkehr auf der südlichen Riedbahn kann nun doch früher als zunächst angekündigt starten. © Andreas Arnold/dpa

Rhein-Neckar. Die massive Kritik des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) und des Zweckverbands Öffentlicher Nahverkehr (ZÖPNV) Rheinland-Pfalz Süd haben Wirkung gezeigt. Fast alle Nahverkehrslinien werden entgegen der Bahn-Ankündigungen vom Beginn der Woche nun doch wieder früher wieder fahrplangemäß verkehren. Dies vermeldete der VRN am Donnerstagabend. Die Linien verkehren ab dem 24. Dezember wieder regulär. Am Montag hatte die Bahn angekündigt, dass die Linien S 8 und S 9 erst Mitte Januar wieder den Betrieb aufnehmen würden. Das hat das Unternehmen nun wieder aufgrund des geharnischten Protestes kassiert.

Bahnverkehr

Wegen Einschränkungen auf Riedbahn fordert Verband Konsequenzen

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Von
Christian Schall
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Die Generalsanierung der Riedbahn hatte eigentlich mit der vollständigen Wiederaufnahme des Zugverkehrs zum 15. Dezember auch im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) erfolgreich abgeschlossen werden sollen. Doch durch die verspätete Bauabnahme der Leit- und Sicherungstechnik wird auch nach der feierlichen Inbetriebnahme am 14. Dezember vor allem im Mannheimer Norden, im Kreis Bergstraße und in Worms zu schmerzhaften Einschränkungen im S-Bahn- und Regionalverkehr kommen. Allerdings nur noch bis zu Heiligabend.

Bis zum 23. Dezember müssen die Kunden im Ried und im Mannheimer Norden jedoch weiterhin mit dem Schienenersatzverkehr vorliebnehmen. Dies bereitet dem VRN weiterhin insofern große Sorge, als dass die digitalen Auskunftssysteme des VRN wegen der kurzfristigen Mitteilung über die Verlängerung der Zugausfälle und die verspätete Datenbereitstellung durch die Bahn bis auf Weiteres keine aktuellen Fahrpläne in der Live-Auskunft der myVRN-App darstellen können.

Betroffen sind folgende Linien:

  • RE70 (Frankfurt/M – Mannheim): Der Regionalexpress verkehrt auf gesamten Laufweg.
  • RB62 (Biblis – Worms) und RB63 (Bensheim – Worms): Die Regionalbahnen entfallen bis zum 23. Dezember. Der aktuell gültige Ersatzverkehrsfahrplan auf der RB63 wird demzufolge bis zum 23. Dezember verlängert. Fahrgäste zwischen Biblis und Worms können die RE70 und die Ersatzverkehrslinie S91 von Biblis nach Bürstadt nutzen und dort in die halbstündlichen Ersatz-Busse zwischen Worms und Bürstadt umsteigen. Ab dem 24. Dezember soll der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden.
  • S8 und S9 (Mannheim – Biblis – Groß-Rohrheim): Der ursprünglich angekündigte Ausfall endet nun vorzeitig am 23. Dezember. Bis dahin dient als Ersatz die stündlich verkehrende RE70. Zudem verkehrt in diesem Zeitraum der Ersatzbusverkehr S91 Darmstadt-Gernsheim-Biblis-Mannheim weiterhin im 30-Minuten-Takt. Fahrgäste aus Bobstadt nutzen weiterhin die Buslinie 652 nach Bürstadt Bahnhof, wo ein Umstieg auf RE70 und den SEV Bus S91 möglich ist. Ab dem 24. Dezember verkehren nach Angaben der Bahn beide Linien wieder regulär.

„Dass wir erst am Mittwochvormittag von der DB erfahren haben, welche Schienenersatzverkehre für die betroffenen Linien ab Sonntag geplant sind, ist eigentlich nicht entschuldbar. Besonders gravierend ist, dass der Schülerverkehr entlang der Nibelungenbahn in den ersten Fahrplanentwürfen am Mittwoch gar nicht berücksichtig worden war, obwohl es für solche Fälle seit langem ein zwischen dem Kreis, dem VRN und DB Regio abgestimmtes SEV-Konzept gibt, auf das jederzeit bei kurzfristigen Störungen zurückgegriffen werden kann und mir noch am Montag zugesichert worden war, dass man DB-seitig den bisherigen SEV vollumfänglich fortführen wolle. Es hat uns dann nochmal zusätzliche Zeit gekostet, die notwendigen Schulfahrten wieder nachgesteuert zu bekommen“, kritisiert Michael Winnes, Geschäftsführer der VRN GmbH, deutlich.

Dieser Planungsfehler beim Schienenersatzverkehr führt nun dazu, dass die Bereitstellung der digitalen Fahrplandaten durch die DB nochmal korrigiert werden musste und höchstwahrscheinlich erst im Laufe der nächsten Woche auf den VRN-Servern ankommen wird: „Unsere myVRN-App und die Fahrplanauskunft auf der Website können die aktuellen Ersatzfahrpläne wahrscheinlich erst im Laufe der kommenden Woche in der Verbindungsauskunft anzeigen. Eine verlässliche Fahrgastinformation ist daher leider nur über die Fahrplanbuchseiten auf unserer VRN-Website www.vrn.de möglich, auf der wir die nun neu abgestimmten Fahrpläne in klassicher Form zur Verfügung stellen können“, so Winnes weiter.

Gleichzeitig hebt er die Bedeutung der vorzeitigen Wiederaufnahme des Betriebs für die S8 und S9 hervor: „Es ist ein wichtiges positives Signal, dass die Deutsche Bahn den Betrieb der S8 und S9 jetzt doch früher als ursprünglich angekündigt wieder aufnehmen kann. Das war dringend notwendig, um die Mobilität im Nahverkehr der Region über die Feiertage und den Jahreswechsel sicherzustellen. Vor allem ist es wichtig, dass zum Schulbeginn im neuen Jahr wieder alle Züge fahren – für unsere Kids und natürlich auch für alle Berufspendler. Leider bleibt der fahle Beigeschmack, dass erst die massive öffentliche Kritik dazu geführt hat, dass die Abnahmeprozesse nun doch beschleunigt wurden.“

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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